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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ging es dabei?«, fragte Miles Bel, als sich die Tür der Luftschleuse schloss.
    »Watts wollte, dass ich ein bis drei Leibwächter
    mitnehme. Um mich vor den brutalen Barrayaranern zu
    schützen. Ich sagte ihm, an Bord sei nicht genug Platz, und außerdem seiest du ein Diplomat – kein Soldat.« Bel legte den Kopf zur Seite und schaute Miles mit einem nicht zu enträtselnden Blick an. »Stimmt das?«
    »Es stimmt jetzt. Äh…«Miles wandte sich Leutnant
    Smolyani zu. der die Lukensteuerung bediente. »Leutnant, wir werden jetzt die Turmfalke auf die andere Seite der Station Graf zu einer anderen Andockbühne manövrieren. Die Flugkontrolle der Quaddies wird Sie leiten. Fliegen Sie so 1024
    langsam, wie Sie können, ohne dass es einem komisch vorkommt. Unternehmen Sie zwei oder drei Versuche beim Ausrichten nach den Andockklampen oder etwas in der Art.«
    »Mylord!«, bemerkte Smolyani empört. Die Schnellkurierpiloten des KBS machten eine Religion daraus, schnell und eng zu manövrieren und flink und perfekt anzudocken. »Vor all diesen Leuten?«
    »Na ja, machen Sie es, wie immer Sie wollen, aber
    schinden Sie mir etwas Zeit heraus. Ich muss mit diesem Herrn sprechen. Los, los.« Er winkte Smolyani hinaus.
    Dann holte er Luft und fügte an Roic und Ekaterin
    gerichtet hinzu: »Wir übernehmen die Offiziersmesse.
    Entschuldigt uns bitte.« So schickte er sie und Roic in ihre engen Kabinen, wo sie warten sollten. Um sich kurz bei ihr zu entschuldigen, nahm er Ekaterins Hand. Er wagte nicht mehr zu sagen, solange er Bel nicht unter vier Augen ausgehorcht hatte. Es gab Sicherheitsaspekte, politische Aspekte, persönliche Aspekte – wie viele Gesichtspunkte konnten auf einem Stecknadelkopf tanzen? – und, als die erste Erregung, dieses vertraute Gesicht lebendig und wohlbehalten zu sehen, nachließ, die nagende Erinnerung, dass der Zweck ihrer letzten Begegnung gewesen war, Bel seines Kommandos zu entkleiden und ihn wegen seiner unglücklichen Rolle bei dem blutigen Debakel auf Jackson's Whole aus der Söldnerflotte zu entlassen. Er wollte Bel vertrauen. Konnte er es wagen?
    Roic war zu gut trainiert, um laut zu fragen: Sind Sie sich sicher. Mylord, dass Sie mich nicht dabeihaben wollen?, doch seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen tat er sein Bestes, um diese Frage telepathisch zu senden.
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    »Ich werde alles später erklären«, versprach Miles Roic mit gedämpfter Stimme, salutierte andeutungsweise und –wie er hoffte – beruhigend und schickte ihn weg.
    Er führte Bel die paar Stufen hinauf zu dem winzigen
    Raum, der als Offiziersmesse, Speisezimmer und
    Besprechungsraum der Turmfalke diente, schloss beide Türen und aktivierte den Sicherheitskegel. Ein schwaches Summen des Projektors an der Decke und ein Schimmern in der Luft um den kreisförmigen Ess-, Vid-und Konferenztisch überzeugte ihn davon, dass diese Vorrichtung gegen das Abhören der Gespräche funktionierte. Er drehte sich um und entdeckte, dass Bel ihn beobachtete, den Kopf ein wenig seitwärts geneigt, der Blick fragend, den Mund etwas verzogen. Miles zögerte einen Moment lang. Dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus und fielen einander in die Arme. Bel klopfte ihm auf den Rücken und sagte mit gepresster Stimme: »Verdammt, verdammt, verdammt, du abgesägter kleiner Halbblutverrückter…«
    Miles trat atemlos einen Schritt zurück. »Bel, bei Gott, du siehst gut aus.«
    »Bestimmt älter, oder?«
    »Ja, das auch. Aber ich glaube, darüber darf gerade ich wohl nichts sagen.«
    »Du siehst prächtig aus. Gesund. Solide. Sehe ich es richtig, dass diese Frau dich richtig ernährt? Oder jedenfalls etwas anderes richtig macht?«
    »Aber ich bin doch nicht dick, oder?«, fragte Miles besorgt.
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    »Nein, nein. Aber als ich dich letztes Mal sah, wo man dich gerade aus der Kryo-Gefrierung auftaute, da sahst du aus wie ein Schädel auf einem Stock. Da hast du uns allen große Sorgen bereitet.«
    Bei erinnerte sich offenbar an jene letzte Begegnung mit derselben Deutlichkeit wie Miles selbst. Vielleicht sogar noch deutlicher.
    »Ich habe mir um dich auch Sorgen gemacht. War bei
    dir… alles in Ordnung? Wie zum Teufel bist du hier gelandet?« War diese Frage zartfühlend genug?
    Bel hob die Augenbrauen ein wenig und las in Miles'
    Miene. »Vermutlich war ich zuerst ein wenig desorientiert, als ich die Dendarii-Söldner verließ. Mit Oser und dir als Kommandanten hatte ich dort fast fünfundzwanzig Jahre gedient.«
    »Mir hat das

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