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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hatte
    offensichtlich auch Bel getan. »Ich schließe daraus, dass sie es schließlich heil nach Hause geschafft hat.«
    »Ja.« Bels Lächeln wurde angespannter. »Keineswegs
    überraschend erinnert sie sich auch lebhaft an dich –Admiral Naismith.«
    Miles verstummte für einen Moment. Schließlich sagte
    er vorsichtig: »Kennst du sie… äh… gut? Kannst du sie zur Diskretion veranlassen oder überreden?«
    »Ich lebe mit ihr zusammen«, erwiderte Bel knapp.
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    »Niemand braucht irgendetwas zu veranlassen. Sie ist diskret.«
    So, so, jetzt wird vieles klar…
    »Aber sie ist eine persönliche Freundin von Granat Fünf.
    Die sich in einer schrecklichen Panik wegen der ganzen Geschichte befindet. Sie ist unter anderem überzeugt, dass das barrayaranische Kommando ihren Freund ohne zu fackeln erschießen will. Die beiden Schläger, die Vorpatril schickte, um euren verlorenen Sohn abzuholen, waren offensichtlich – tja, mehr als rüde. Sie waren zunächst mal beleidigend und brutal, und dann wurde es noch schlimmer. Ich habe die ungekürzte Version der Ereignisse gehört.«
    »Verstehe.« Miles seufzte. »Ich kann noch nichts
    versprechen. Außer, dass ich allen zuhöre.«
    Bel nickte und blickte beiseite. Nach einer Weile sagte er: »Diese deine Geschichte von wegen kaiserlicher Auditor – du bist doch jetzt ein ziemlich großes Rad in der barrayaranischen Maschinerie, oder?«
    »Etwas dergleichen«, erwiderte Miles.
    »Stimme des Kaisers – das klingt, als wäre sie ziemlich laut. Die Leute hören ihr doch zu, oder?«
    »Nun ja, die Barrayaraner hören zu. Der Rest der
    Galaxis«, Miles verzog den Mund, »tendiert zu der
    Meinung, dass es sich um eine Art Märchen handelt.«
    Bel zuckte entschuldigend die Achseln. »Der KBS, das
    sind Barrayaraner. Also. Die Sache ist, ich habe diesen Ort hier lieb gewonnen – Station Graf, den Quaddie-Raum.
    Und diese Leute hier. Ich mag sie sehr. Ich glaube, du wirst 1037
    sehen, warum, wenn ich die Gelegenheit bekomme, dich
    herumzuführen. Ich spiele mit dem Gedanken, mich hier
    für immer niederzulassen.«
    »Das ist… schön«, sagte Miles. Worauf möchtest du hinaus. Bel?
    »Aber wenn ich hier einen Eid als Neubürger ablege –
    und ich denke darüber schon eine ganze Weile ernsthaft nach –, dann möchte ich ihn ehrlich ablegen. Ich kann ihnen keinen falschen Eid oder geteilte Loyalitäten anbieten.«
    »Deine betanische Staatsbürgerschaft hat dich nie bei
    deiner Karriere bei den Dendarii-Söldnern gestört«, gab Miles zu bedenken.
    »Du hast mich nie zu einem Einsatz auf Kolonie Beta
    gebeten.«
    »Und wenn ich es getan hätte?«
    »Dann hätte ich… in einem Dilemma gesteckt.« Bel
    streckte flehentlich die Hand aus. »Ich möchte einen
    sauberen Anfang machen, ohne dass noch geheime
    Strippen dabei sind. Du behauptest, dass der KBS jetzt dein privater Nachrichtendienst ist. Miles – kannst du mich bitte noch einmal feuern?«
    Miles lehnte sich zurück und kaute an seinem Fingerknöchel. »Du meinst, ich soll dich vom KBS loseisen?«
    »Jawohl. Von allen alten Verpflichtungen.«
    Miles stieß den Atem aus. Aber du bist hier für uns so wertvoll! »Ich… weiß nicht.«
    »Weißt du nicht, ob du die Macht dazu hast? Oder weißt 1038
    du nicht, ob du sie benutzen möchtest?«
    »Diese Geschichte mit der Macht«, redete Miles
    drauflos, »hat sich als viel seltsamer herausgestellt, als ich erwartet hatte. Man sollte meinen, dass mehr Macht einem mehr Freiheit bringen würde, aber ich habe herausgefunden, es hat mir weniger Freiheit gebracht. Jedes Wort, das aus meinem Mund kommt, hat dieses Gewicht, das es nie zuvor hatte, als ich der plappernde verrückte Miles war, der Gauner von den Dendarii. Ich musste damals nie auf meine Äußerungen so Acht geben wie jetzt.
    Es ist manchmal… verdammt unbequem.«
    »Ich hätte gedacht, es würde dir gefallen.«
    »Das hätte ich auch gedacht.«
    Bel lehnte sich zurück und entspannte sich. Er würde
    diese Bitte nicht noch einmal vorbringen, zumindest nicht so bald.
    Miles trommelte mit den Fingern auf der kühlen,
    spiegelnden Oberfläche des Tisches. »Wenn hinter diesem Schlamassel mehr steckt als nur Übererregung und schlechtes Urteilsvermögen – nicht, dass das nicht ausreichte –. dann hängt es am Verschwinden dieses Burschen von der Komarranischen Flottensicherheit, Solian…«
    Miles' Armbandkommunikator summte: er hob ihnen die
    Lippen. »Ja. was ist?«
    »Mylord«. meldete sich Roics Stimme zaghaft.

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