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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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öffnen würden. Tatsächlich wäre fast jede andere Methode besser als diese.«
    Corbeau schüttelte stumm den Kopf.
    »Nun, denken Sie darüber nach, Fähnrich. Ich vermute,
    die Situation wird undurchsichtig bleiben, bis ich
    herausfinde, was mit Leutnant Solian geschehen ist. Dann hoffe ich dieses Gewirr schnell aufzudröseln, und die Chance, Ihre Meinung über wirklich schlechte Ideen zu ändern, könnte sich abrupt erledigen.«
    Miles erhob sich müde. Nach einem Moment der
    Unsicherheit stand Corbeau auf und salutierte. Miles
    antwortete mit einem Kopfnicken und winkte Roic, der in die Gegensprechanlage der Zelle sprach, woraufhin ihnen geöffnet wurde.
    Miles ging hinaus, die Stirn nachdenklich gerunzelt, und traf auf den wartenden Chef Venn. »Ich möchte Solian haben, verdammt«, sagte Miles griesgrämig. »Sein bemerkenswertes Verschwinden wirft auf die Kompetenz Ihres Sicherheitsdienstes kein besseres Licht als auf
    unseren, wissen Sie.«
    Venn blickte ihn finster an, widersprach aber nicht.
    Miles seufzte und hob den Kommunikator an die
    Lippen, um Ekaterin anzurufen.
    Sie bestand darauf, er solle sich mit ihr auf der Turmfalke wieder treffen. Miles war froh für diesen Anlass, der deprimierenden Atmosphäre des Sicherheitspostens Nr. 3
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    zu entfliehen. Er konnte die Situation leider nicht moralisch unklar nennen. Schlimmer noch, er konnte sie auch nicht juristisch unklar nennen. Es war ganz klar, welche Seite Recht hatte; es war einfach nur nicht seine Seite, verdammt.
    Er fand Ekaterin in ihrer kleinen Kabine, wo sie gerade seine braunsilberne Uniform des Hauses Vorkosigan auf einen Haken hängte. Sie wandte sich um und umarmte ihn.
    und er neigte den Kopf in den Nacken zu einem langen,
    überschwenglichen Kuss.
    »Also, wie war dein Vorstoß in den Quaddie-Raum mit
    Bel?«, fragte er. als er wieder zu Atem gekommen war.
    »Sehr gut, glaube ich. Falls Bel jemals den Posten des Hafenmeisters aufgeben möchte, dann könnte er meiner Meinung nach sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Union kümmern. Ich glaube, ich habe die besten Teile von Station Graf gesehen, die man in den Zeitrahmen stopfen konnte, den wir hatten. Herrliche Ausblicke, gutes Essen, Geschichte – Bel brachte mich tief hinunter in den schwerkraftlosen Sektor zu den erhaltenen Teilen des alten Sprungschiffs, mit dem die Quaddies in dieses System kamen. Sie haben es als Museum eingerichtet – als wir dort ankamen, war es voll von Quaddie-Schulkindern, die sich von den Wänden abprallen ließen. Buchstäblich. Sie waren unglaublich niedlich. Es erinnerte mich fast an einen Ahnenschrein auf Barrayar.« Sie ließ ihn los und wies auf eine große Schachtel, die mit glänzenden bunten Bildern und Bauplänen geschmückt war und die Hälfte des unteren Betts einnahm. »Das habe ich für Nikki in dem Museumsladen gefunden. Es ist ein maßstabsgetreues
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    Model des D-620-Supersprungschiffs. mit dem die
    Vorfahren der Quaddies geflohen sind, modifiziert mit dem orbitalen Habitat, das darauf konfiguriert war.«
    »Oh. das wird ihm gefallen.« Nikki, inzwischen elf Jahre alt, war noch nicht der Leidenschaft für Raumschiffe aller Art, besonders Sprungschiffe, entwachsen. Es war noch zu früh, um Vermutungen anzustellen, ob diese Begeisterung sich zu einem Beruf im Erwachsenenalter wandeln oder auf der Strecke bleiben würde, aber bis jetzt war sie noch nicht erlahmt. Miles guckte etwas eingehender auf das Bild. Der alte D-620 war ein erstaunlich unbeholfen wirkendes Biest von einem Schiff, das in der Wiedergabe durch diesen Künstler eher wie ein riesiger metallener Tintenfisch aussah, der eine Ansammlung von Blechdosen umklammerte. »Ein Modell in großem Maßstab, habe ich Recht?«
    Sie blickte etwas unsicher auf die Schachtel. »Nicht
    besonders. Es war halt ein riesiges Schiff. Ich frage mich, ob ich die kleinere Version hätte wählen sollen. Aber die konnte man nicht zerlegen wie diese hier. Jetzt, wo ich das Modell hier habe, bin ich mir nicht ganz sicher, wohin ich es tun soll.«
    Ekaterin als Mutter war durchaus fähig, den ganzen Weg nach Hause ihr Bett mit dem Ding zu teilen, Nikki zuliebe.
    »Leutnant Smolyani wird gern einen Platz suchen, wo man es verstauen kann.«
    »Wirklich?«
    »Du hast meine persönliche Garantie.« Er verneigte sich leicht vor ihr. die Hand auf dem Herzen. Dann überlegte er 1069
    kurz, ob er sich noch zwei dieser Modelle schnappen sollte, solange sie hier waren, für Aral Alexander und Helen Natalia,

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