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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sein persönliches Büro befand sich offensichtlich auf der schwerkraftlosen Seite. Im Vid-Bild schien er seitwärts zu Miles zu schweben, einen Kaffeekolben in der oberen rechten Hand.
    Er murmelte ein höfliches »Guten Morgen, Lord Auditor
1101
    Vorkosigan«, doch er unterhöhlte die verbale Höflichkeit, indem er sich nicht mit Rücksicht auf Miles aufrichtete, sodass dieser sich bewusst bemühen musste, nicht aus seinem Stuhl zu kippen. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Einiges, aber zunächst habe ich eine Frage. Wann gab
    es den letzten Mord auf Station Graf?«
    Venns Augenbrauen zuckten. »Es gab einen vor etwa
    sechs Jahren.«
    »Und …äh… davor?«
    »Drei Jahre davor, glaube ich.«
    Wirklich eine Welle von Verbrechen. »Haben Sie damals die Ermittlungen geleitet?«
    »Nun, das war vor meiner Zeit – ich wurde vor ungefähr fünf Jahren Sicherheitschef für Station Graf. Aber damals gab es nicht so viel zu ermitteln. Beide Verdächtige waren Planetarier auf der Durchreise – der eine brachte einen anderen Planetarier um, der andere ermordete einen Quaddie, mit dem er in einen törichten Streit wegen einer Zahlung geraten war. Die Schuld wurde bestätigt durch Zeugen und durch Vernehmungen unter Schnell-Penta. In diese Affären sind fast immer Planetarier verwickelt, fällt mir dabei auf.«
    »Haben Sie jemals bei einer rätselhaften Tötung ermittelt?«
    Venn richtete sich auf, anscheinend, um seinem düsteren Blick mehr Wirkung zu verleihen. »Ich und meine Leute sind voll ausgebildet in den entsprechenden Verfahrensweisen, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Leider muss ich mir das Urteil über diesen Punkt noch 1102
    vorbehalten, Chef Venn. Ich habe einige sehr merkwürdige Neuigkeiten. Ich hatte den Chefarzt der barrayaranischen Flotte noch einmal Solians Blutprobe überprüfen lassen. Es sieht so aus, als wäre das fragliche Blut künstlich hergestellt worden, wobei man vermutlich eine ursprüngliche Probe oder eine Matrize von Solians echtem Blut oder Gewebe benutzt hat. Sie werden vielleicht den Wunsch haben, Ihre Gerichtsmediziner – wer immer sie sind –Ihre eigenen archivierten Beweise aus der Ladebucht noch einmal untersuchen zu lassen und diese Tatsache zu bestätigen.«
    Die Runzeln gruben sich noch tiefer in Venns Stirn.
    »Dann… war er ein Deserteur – überhaupt nicht ermordet!
    Kein Wunder, dass wir keine Leiche finden konnten.«
    »Sie rennen – Sie eilen den Dingen voraus, glaube ich.
    Ich gebe zu, das Szenario ist extrem undurchsichtig
    geworden. Meine Bitte ist also, dass Sie alle möglichen Einrichtungen auf Station Graf ausfindig machen, wo eine solche Gewebesynthese durchgeführt werden könnte, und dass Sie nachschauen, ob es Aufzeichnungen über die Herstellung einer derartigen Menge Blut gibt und für wen sie hergestellt wurde. Oder ob es möglich gewesen wäre, sie ohne Aufzeichnungen durch die Kontrolle schlüpfen zu lassen. Ich glaube, wir können mit Sicherheit annehmen, dass derjenige, der sie herstellen ließ, ob nun Solian oder ein Unbekannter, an einer Geheimhaltung sehr interessiert war. Der Flottenarzt berichtet, das Blut sei wahrscheinlich höchstens einen Tag, bevor es verschüttet wurde, erzeugt worden, aber um sicherzugehen, sollten die Ermittlungen lieber bis zu dem Zeitpunkt zurückgehen, als die Idris an 1103
    die Station andockte.«
    »Ich… folge Ihrer Logik, gewiss.« Venn hielt seinen
    Kaffeekolben an den Mund, drückte und trank, dann
    reichte er ihn geistesabwesend an seine untere linke Hand weiter. »Ja, gewiss«, wiederholte er etwas schwächer. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    Miles war befriedigt, dass er Venn gerade im richtigen Ausmaß aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, sodass dieser zwar aus Verlegenheit eine wirkungsvolle Aktion unternahm, jedoch nicht in einer Verteidigungshaltung erstarrte. »Danke.«
    »Ich glaube, Eichmeisterin Greenlaw wollte Sie heute
    früh auch sprechen, Lord Vorkosigan.«
    »Sehr gut. Sie können meinen Anruf zu ihr durchstellen, bitte schön.«
    Greenlaw war ein Morgenmensch, so schien es, oder sie
    hatte ihren Kaffee schon zuvor getrunken. Sie erschien in dem Holovid in ein anderes kunstvoll gearbeitetes Wams gekleidet und blickte streng hellwach drein. Vielleicht mehr aus diplomatischer Gewohnheit als aus dem Verlangen zu gefallen, nahm sie Miles gegenüber aufrechte Haltung ein.
    »Guten Morgen, Lord Auditor Vorkosigan. Als Reaktion
    auf die Petitionen der gestrandeten Passagiere der

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