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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Himmel, du schuldest uns doch keine Miete.
    Es kostet uns ja nichts, wenn wir dich diese leeren Zimmer nutzen lassen.«
    Ekaterin zögerte »Du kannst aber nicht sagen, dass die Speisen, die wir essen, nichts kosten.«
    »Wenn du Lebensmittel kaufen möchtest, dann nur zu.
    Aber ich würde es vorziehen, wenn du dir das Geld
    aufhebst für dein Studium im Herbst.«
    »Ich werde beides tun.« Ekaterin nickte entschlossen.
    Wenn sie vorsichtig damit umging, dann würde der
    Kreditbeleg es ihr ersparen, dass sie die nächsten paar Monate ihren Vater um Taschengeld bitten musste. Papa war kein Knauser, aber sie wollte ihm nicht das Recht einräumen, dass er ihr jede Menge unerwünschter
    Ratschläge gab, wie sie ihr Leben führen sollte. Er hatte es ihr bei Tiens Totenfeier klar gemacht, dass er unglücklich darüber war, dass sie nicht beschlossen hatte, nach Hause zu kommen, wie es sich für eine Vor-Witwe schickte, oder dass sie nicht bei der Mutter ihres verstorbenen Mannes lebte – allerdings hatte Madame Vorsoisson senior sie nicht dazu eingeladen.
    Und wie hatte er sich vorgestellt, dass Ekaterin und
    Nikki in seine bescheidene Wohnung passten oder die
    richtigen Ausbildungsstätten in der kleinen Stadt auf dem Südkontinent finden würden, in die er sich zurückgezogen hatte? Sasha Vorvayne wirkte manchmal wie ein Mann, der auf seltsame Weise vom Leben besiegt worden war. Er hatte immer konservative Entscheidungen getroffen. Mama war die Wagemutige gewesen, doch nur in der bescheidenen Art und Weise, wie es in den kleinen - 129 -
    Spielraum passte, den ihre Rolle als Ehefrau eines Beamten ließ. War besiegt zu werden am Ende ansteckend geworden? Manchmal fragte sich Ekaterin, ob ihre Eltern in ihrer Ehe insgeheim auf eine subtilere Weise fast ebenso wenig zusammengepasst hatten wie sie selbst und Tien.
    Ein weißhaariger Kopf kam am Fenster vorbei; es
    rasselte, die Hintertür öffnete sich und Onkel Vorthys kam herein, Nikki im Schlepptau. Der Professor steckte seinen Kopf herein und flüsterte dramatisch: »Sind sie weg? Kann man ohne Gefahr wieder hinein?«
    »Die Luft ist rein«, berichtete seine Frau, und er stapfte in die Küche.
    Er trug einen großen Beutel mit sich, den er auf dem
    Tisch abstellte. Es zeigte sich, dass sich darin mehrfacher Ersatz für die Torten befand, die zuvor verspeist worden waren.
    »Meinst du nicht, dass wir jetzt genug davon haben?«,
    fragte die Professora trocken.
    »Keine künstlichen Engpässe«, verkündete ihr Mann.
    »Ich erinnere mich noch an die Zeit, als die Mädchen diese Phase durchmachten. Zu jeder Tagesstunde war das Haus voller junger Männer, und am Abend war nirgendwo auch nur noch ein Krumen übrig. Ich habe deine großzügige
    Strategie nie verstanden.« An Ekaterin gewandt erklärte er:
    »Ich wollte ihre Anzahl dezimieren, indem ich ihnen
    welkes Gemüse und Hausarbeit anbot. Wer danach noch
    wiederkam, von dem wussten wir, dass er es ernst meinte.
    Was, Nikki? Aber aus irgendeinem Grund ließen mir die
    Frauen keine freie Hand.«
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    »Du darfst ihnen das ganze verdorbene Gemüse und alle
    Hausarbeiten anbieten, die du dir ausdenken kannst«,
    erwiderte Ekaterin. Ansonsten könnten wir die Tür
    absperren und so tun, als wäre niemand zu Hause… Sie setzte sich neben ihre Tante und nahm sich ein Stück Torte.
    »Seid ihr, du und Nikki, auf eure Kosten gekommen?«
    »Wir haben in der Bäckerei Kaffee, Gebäck und Milch
    genossen«, beruhigte sie ihr Onkel.
    Nikki leckte zufrieden die Lippen und nickte
    bestätigend. »Onkel Vorthys sagt, diese ganzen Kerle
    wollen dich heiraten«, fügte er an. Offensichtlich konnte er es nicht glauben. »Ist das wirklich wahr?«
    Danke, lieber Onkel, dachte Ekaterin ironisch. Sie hatte sich schon überlegt, wie sie das alles einem neunjährigen Jungen erklären sollte. Allerdings schien Nikki den Gedanken auch nicht annähernd so schrecklich zu finden wie sie. »Das wäre illegal«, murmelte sie. »Sogar sehr.«
    Sie lächelte matt, als sie sich an Vorrutyers spöttische Bemerkung erinnerte.
    Nikki fand es nicht witzig. »Du weißt schon, was ich
    meine! Wirst du einen von ihnen nehmen?«
    »Nein, mein Lieber«, beruhigte sie ihn.
    »Gut.« Nach einem Moment Schweigen fügte er hinzu:
    »Wenn du es aber tätest, dann wäre ein Major besser als ein Leutnant.«
    »Ach… und warum?«
    Ekaterin beobachtete mit Interesse, wie Nikki nach
    Worten suchte, um zu sagen: Vormoncrief ist ein
    gönnerhafter Langweiler von einem

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