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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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scharfsinniger Fragen gelang es Ekaterin
    Miles zu entlocken, dass sein Herz tatsächlich den
    ländlichen Garten bevorzugte, wie sehr auch sein Auge von den Plaston-Brunnen verlockt wurde. Fasziniert beobachtete er, wie sie den Entwurf für den ländlichen Garten veränderte, um dem Boden mehr Gefälle und dem Wasserlauf mehr Bedeutung zu geben; dieser schlängelte sich jetzt in einer S-Kurve, die an einem felsigen Wasserfall begann und in einer kleinen Grotte endete. Der mittlere Kreis, wo die Pfade sich schnitten, wurde in eine traditionelle gemusterte Backsteinfläche umgewandelt, wobei das Wappen der Vorkosigans, ein stilisiertes Ahornblatt, das mit drei sich überlappenden Dreiecken
    unterlegt war, in kontrastierenden blasseren Ziegeln
    herausgehoben wurde. Das Ganze wurde noch weiter unter Straßenhöhe gelegt, um den Böschungen mehr Platz für die Steigung zu geben und den Stadtlärm zu dämpfen.
    »Ja«, sagte er schließlich mit beträchtlicher Befriedigung. »Das ist der passende Plan. Halte Sie sich an ihn. Sie können damit anfangen, Ihre Dienstleister und Kostenvoranschläge zu organisieren.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie wirklich damit weitermachen wollen?«, fragte Ekaterin. »Ich fürchte, mir fehlt es an Erfahrung. Bis jetzt waren alle meine Entwürfe nur virtuell.«
    »Ach«, sagte Miles etwas selbstgefällig, da er erwartet hatte, dass diese Ausrede in letzter Minute kommen würde.
    »Jetzt ist der Augenblick gekommen, wo ich Sie in
    direkten Kontakt mit meinem Mann fürs Geschäftliche
    - 123 -
    bringe, einem gewissen Tsipis. Im Laufe der letzten dreißig Jahre hatte er alle Arten von Bau-und Instandhaltungsarbeiten auf den Liegenschaften der Familie Vorkosigan zu organisieren. Er kennt alle angesehenen und zuverlässigen Leute und weiß, von welchen Vorkosigan-Gütern wir Arbeitskräfte oder Material beziehen können. Er wird sich freuen, Sie bei dem ganzen Projekt begleiten zu dürfen.«
    Genau genommen habe ich ihn wissen lassen, dass ich ihm den Kopf abreiße, wenn er sich nicht jede Minute freut.
    Nicht, dass sich Miles in dieser Hinsicht sonderlich viel Mühe hatte geben müssen, denn Tsipis fand alle Aspekte der Geschäftsführung höchst faszinierend und konnte stundenlang darüber reden. Miles musste lachen – wenn auch bitter –, wenn er daran dachte, wie oft er in seiner Zeit als Kommandant der Weltraumsöldner die Lage gerettet hatte, indem er sich nicht auf sein KBS-Training verließ, sondern auf eine der früher gering geschätzten Lektionen des alten Tsipis. »Wenn Sie bereit sind, seine Schülerin zu sein', dann wird er Ihr Sklave werden!«
    Tsipis, der schon sorgfältig vorbereitet worden war,
    antwortete selbst per KomKonsole in seinem Büro in
    Hassadar. Miles machte die beiden miteinander bekannt.
    Tsipis und Ekaterin stellten sich schnell aufeinander ein; Tsipis war ein Mann in reifem Alter, lange verheiratet und an dem vorliegenden Projekt echt interessiert. Fast auf der Stelle lockte er Ekaterin aus ihrer vorsichtigen Zurückhaltung. Als er sein erstes längeres Gespräch mit ihr beendet hatte, hatte sie das Stadium von Das kann ich unmöglich! aufgegeben und besaß stattdessen eine Checkliste in Form eines Flussdiagramms und einen klaren - 124 -
    Plan, der – mit etwas Glück – dazu führen sollte, dass schon in der nächsten Woche der Boden ausgehoben wurde. O ja. das würde gut funktionieren. Wenn es etwas gab, das Tsipis schätzte, so war es. wenn jemand schnell lernte. Ekaterin gehörte zu jenen Leuten, denen man etwas nur einmal zeigen musste und die Miles in seinen Söldnertagen für wertvoller gefunden hatte als unerwarteten Sauerstoff in der Sicherheitsreserve. Und sie wusste nicht einmal, dass sie außergewöhnlich war.
    »Du lieber Himmel«, bemerkte sie, als sie ihre
    Aufzeichnungen sortierte, nachdem Tsipis aufgehängt
    hatte. »Was man von dem Mann lernen kann! Ich glaube,
    ich sollte Ihnen Lehrgeld zahlen.«
    »Ach ja, zahlen«, fiel es Miles ein. Er holte einen
    Kreditbeleg aus der Tasche. »Tsipis hat ein Konto für Sie eingerichtet, über das alle Kosten gezahlt werden, die entstehen. Das hier ist Ihr eigenes Honorar für den Plan, der nun akzeptiert ist.«
    Ekaterin überprüfte die Summe auf der KomKonsole.
    »Lord Vorkosigan. das ist zu viel!«
    »Nein, ist es nicht. Ich habe Tsipis die Preise für
    ähnliche Entwürfe bei drei verschiedenen professionellen Firmen auskundschaften lassen.« Zufällig waren es die drei Spitzenfirmen in der Branche

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