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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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neuen Käfer unterziehen muss.«
    »Ich wollte sie zu ihrer ersten Tour durch den Distrikt mitnehmen. Ich habe schon alles geplant: Hassadar, Vorkosigan Surleau, die Dendarii-Schlucht – ich muss exakt den richtigen ersten Eindruck auf sie machen.«
    »Schade«, sagte Mark ohne Mitgefühl. »Entspann dich.
    Wir werden nur in Hassadar unseren Lunch einnehmen und uns ein bisschen umschauen. Schließlich ist der Distrikt groß, Miles, da bleibt noch eine Menge übrig, was du ihr später zeigen kannst.«
    »Wartet, ich kenne mich aus! Ich fahre mit euch. Ich
    beschleunige die Dinge, jawohl.«
    »Im Leichtflieger gibt es nur vier Sitzplätze«, gab Mark zu bedenken. »Ich fliege, Enrique braucht Madame Vorsoisson, und ich will verdammt sein, wenn ich Kareen zurücklasse, um dich mitzunehmen.« Irgendwie gelang es ihm, Kareen zärtlich zuzulächeln und gleichzeitig seinem Bruder einen finsteren Blick zuzuwerfen.
    »Tja, Miles, du bist nicht einmal Teilhaber«, unterstützte Kareen Marks Argumentation.
    Mit einem zornfunkelnden Blick zog sich Miles zurück.
    Er ging den Korridor hinab und brummte:»… kann nicht
    glauben, dass er ihr Käferkotze zu essen gab. Wenn ich nur eher hier gewesen wäre – Jankowski, verdammt noch mal, Sie und ich, wir werden uns noch einmal…«
    Mark und Kareen folgten ihm durch die Tür. Sie blieben
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    im Korridor stehen und beobachteten seinen Rückzug.
    »Was in aller Welt hat ihn gepackt?«, fragte Kareen
    verwundert.
    »Er ist verliebt.« Mark grinste boshaft.
    »In seine Gärtnerin?« Kareen zog die Augenbrauen
    hoch.
    »Ursache und Wirkung gehen andersherum, wie ich
    gehört habe. Er ist ihr während seines letzten Falles auf Komarr begegnet. Dann hat er sie als seine Gärtnerin engagiert, um ein bisschen Nähe zu schaffen. Er macht ihr heimlich den Hof.«
    »Heimlich? Warum? Mir kommt sie vollkommen
    akzeptabel vor – sie ist sogar eine Vor – oder hat sie ihren Rang nur durch die Heirat? Aber ich glaube nicht, dass das für Miles eine Rolle spielen würde. Oder – sind ihre Verwandten dagegen, wegen seiner…?«Eine vage Geste entlang ihres Körpers deutete Miles' mutmaßliche Mutationen an. Sie runzelte empört die Stirn ob dieses Hauchs eines romantisch-traurigen Szenarios. Wie konnte man es wagen, auf Miles herabzuschauen wegen…
    »Äh… heimlich ihr gegenüber, nehme ich an.«
    Kareen rümpfte die Nase. »Wart mal, was sagst du da?«
    »Du musst es dir von ihm erklären lassen. Ich habe
    keinen Sinn darin gesehen. Nicht einmal, wenn ich Miles'
    Vorstellungen von Sinn anwende.« Mark runzelte
    nachdenklich die Stirn. »Es sei denn, er hat einen
    schlimmen Anfall von sexueller Schüchternheit.«
    »Miles sexuell schüchtern?« Kareen lächelte spöttisch.
    »Du bist doch dieser Kapitänin Quinn begegnet, die er im
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    Schlepptau hatte, nicht wahr?«
    »O ja. Ich habe tatsächlich einige seiner Freundinnen
    kennen gelernt. Der schrecklichste Haufen blutdürstiger Amazonen, die einem je über den Weg gelaufen sind. Gott, waren die fürchterlich.« Mark schauderte, als er an sie dachte. »Natürlich waren sie damals alle mordssauer auf mich, weil er wegen mir umgebracht worden war, was vermutlich teilweise ihr Verhalten erklärt. Aber ich dachte gerade… weißt du, ich frage mich wirklich, ob er sie ausgesucht hat – oder ob sie ihn ausgesucht haben?
    Vielleicht ist er, anstatt ein so großer Verführer zu sein, bloß ein Mann, der nicht nein sagen kann. Das würde sicher erklären, warum es sich bei allen um große aggressive Frauen handelte, die es gewohnt waren zu bekommen, was sie wollten. Aber jetzt steht er – vielleicht zum ersten Mal – vor der Aufgabe, selbst eine auszusuchen. Und er weiß nicht wie. Er hat darin keine Praxis.« Diese Vorstellung ließ ein Grinsen auf Marks breitem Gesicht erscheinen. »Oho, das möchte ich beobachten.«
    Kareen boxte ihn in die Schulter. »Mark, das ist nicht nett. Miles verdient es, die richtige Frau zu treffen. Ich meine, er wird doch nicht jünger, oder?«
    »Einige von uns bekommen, was sie verdienen. Andere
    von uns haben mehr Glück.« Er fasste ihre Hand und
    schnupperte an der Innenseite ihres Handgelenks, was ihr am Arm die Haare zu Berge stehen ließ.
    »Miles sagt immer, jeder ist seines Glückes Schmied.
    Hör auf damit!« Sie entzog ihm ihre Hand. »Wenn mir
    mein Anteil an der Firma die Rückkehr nach Kolonie Beta
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    bezahlen soll, dann muss ich mich wieder an die Arbeit machen.« Sie zog sich in

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