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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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das Labor zurück. Mark folgte ihr.
    »War Lord Vorkosigan sehr aufgeregt?«, fragte Enrique
    besorgt, als sie wieder erschienen. »Aber Madame
    Vorsoisson sagte doch, dass es ihr nichts ausmacht, unsere Käferbutter zu versuchen…«
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, Enrique«, sagte
    Mark begütigend. »Mein Bruder ist zurzeit einfach nicht ganz bei Sinnen, weil ihm etwas im Kopf herumgeht.
    Wenn wir Glück haben, dann lässt er es an den
    Gefolgsleuten aus.«
    »Ach so«, erwiderte Enrique. »Dann ist alles in
    Ordnung. Ich habe einen Plan, um ihn umzustimmen.«
    »So?«, fragte Mark skeptisch. »Was für einen Plan?«
    »Das ist eine Überraschung«, sagte der Wissenschaftler und grinste pfiffig, oder zumindest so pfiffig, wie er es fertig brachte, was wirklich nicht sehr viel war. »Das heißt, falls es funktioniert. In ein paar Tagen werde ich es wissen.«
    Mark zuckte die Achseln und schaute auf Kareen.
    »Weißt du, was er im Schilde führt?«
    Sie schüttelte den Kopf und ließ sich erneut auf dem
    Boden nieder, um mit dem Montieren des Gestells
    fortzufahren. »Aber du könntest versuchen, eine Speiseeismaschine herzuzaubern. Frag zuerst mal Ma Kosti.
    Miles scheint sie mit allen Küchengeräten ausgestattet zu haben, die man sich nur vorstellen kann. Ich glaube, er versuchte sie zu bestechen, damit sie den Stellenangeboten - 228 -
    all seiner Freunde widersteht.« Kareen blinzelte. Sie hatte eine Eingebung.
    Produktentwicklung, das war nur allzu richtig. Man
    musste sich keine Gedanken über die Gerätschaften
    machen; die Ressource, über die sie hier an Ort und Stelle im Palais Vorkosigan verfügten, war menschliches Genie.
    Einfrustriertes menschliches Genie; Ma Kosti animierte die hart arbeitenden Unternehmer jeden Tag, zu einem besonderen Mittagessen in ihre Küche zu kommen, und von Zeit zu Zeit schickte sie Tabletts mit Snacks in das Labor. Und die Köchin war schon nach bloß einer Woche in Mark vernarrt, weil er ihre Künste so offensichtlich zu schätzen wusste. Sie waren drauf und dran, eine emotionale Bindung herzustellen.
    Kareen sprang auf und reichte Mark den Schraubenzieher. »Hier, mach du fertig.«
    Dann nahm sie sechs Fässchen mit Käferbutter und
    machte sich auf den Weg zur Küche.
    Miles stieg aus dem alten gepanzerten Bodenwagen, blieb einen Moment lang auf dem blumengesäumten, sanft geschwungenen Gehweg stehen und blickte neidisch auf René Vorbrettens völlig modernes Stadthaus. Palais Vorbretten saß auf der Klippe über dem Fluss, fast gegenüber von Schloss Vorhartung. Der Bürgerkrieg als Methode der Städterneuerung: Das baufällige alte befestigte Herrenhaus, das früher hier gestanden hatte, war im Krieg gegen den Usurpator Vordarian so sehr beschädigt worden, dass der frühere Graf und sein Sohn nach ihrer Rückkehr mit Aral - 229 -
    Vorkosigans siegreichen Streitkräften in die Stadt
    beschlossen hatten, es abzureißen und neu zu bauen.
    Anstelle feuchter, abschreckender und für die Verteidigung nutzloser alter Steinmauern wurde jetzt ein wirklich wirksamer Schutz von Energiefeldern nach Wahl geliefert.
    Das neue Herrenhaus war hell und offen und luftig und
    machte vollen Gebrauch von der ausgezeichneten Aussicht auf die Stadtlandschaft von Vorbarr Sultana stromaufwärts und stromabwärts. Zweifellos gab es da genügend Toiletten für alle Gefolgsleute des Hauses Vorbretten. Und Miles war sich sicher, dass René keine Probleme mit seinen Abwasserleitungen hatte.
    Und wenn Sigur Vorbretten seinen Prozess gewinnt,
    dann wird René alles verlieren. Miles schüttelte den Kopf und trat zu dem überwölbten Eingang, wo ein munterer Vorbretten-Gefolgsmann bereitstand, um Miles zu seinem Lehensherrn zu geleiten und dann Pym zweifellos zu einem guten Klatsch ins Untergeschoss zu führen.
    Der Gefolgsmann brachte Miles zu dem prächtigen
    Wohnzimmer, dessen Fensterfront den Blick auf die zum
    Schloss führende Sternenbrücke freigab. An diesem
    Morgen war das Fenster jedoch fast dunkel polarisiert, und der Gefolgsmann musste mit einer Handbewegung die Beleuchtung aktivieren, während sie eintraten. René saß in einem großen Sessel mit dem Rücken zur Aussicht. Er sprang auf, als der Gefolgsmann meldete: »Lord Auditor Vorkosigan, Mylord.«
    René schluckte und bedeutete seinem Gefolgsmann mit
    einem Nicken, er dürfe gehen, woraufhin dieser sich
    schweigend entfernte. Zumindest schien René nüchtern,
    - 230 -
    gut gekleidet und rasiert zu sein, aber sein gut

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