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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Ich hatte die Konsole auf Eingangssignal geschaltet, damit sie summt, falls ein Anruf von ihr käme. Ich habe mich fast umgebracht, als ich zur Maschine hetzte. Doch es war nur ein Datenpaket. Nicht einmal eine persönliche Mitteilung.
    Sterbe, du Ratte wäre besser gewesen als dieses… dieses Nichts.« Nach einer bangen Pause brach es aus ihm hervor: »Was soll ich jetzt tun?«
    »Ist das eine rhetorische Frage, die du der dramatischen Wirkung wegen stellst, oder erbittest du tatsächlich meinen - 417 -
    Rat?«, fragte seine Mutter scharf. »Weil ich nämlich
    meinen Atem nicht an dich verschwenden werde, wenn du nicht endlich zuhörst.«
    Miles öffnete den Mund für eine ärgerliche Antwort,
    dann machte er ihn wieder zu. Er blickte Unterstützung suchend auf seinen Vater. Sein Vater wies mit geöffneter Hand sanft auf seine Mutter. Miles überlegte, wie es wäre, mit jemandem ein so eingespieltes Team zu bilden, dass es einem vorkäme, als koordinierte man seine Doppelschläge telepathisch. Ich werde nie die Chance haben, es herauszubekommen. Es sei denn…
    »Ich höre zu«, sagte er ergeben.
    »Der… das freundlichste Wort, das ich dafür finden
    kann, ist Fauxpas – kam von deiner Seite. Du schuldest eine Entschuldigung. Entschuldige dich.«
    »Wie denn? Sie hat doch völlig deutlich gemacht, dass sie nicht mit mir sprechen möchte!«
    »Nicht persönlich, du lieber Himmel, Miles. Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass du dem Impuls widerstehen könntest zu plappern und dich aufzublasen.
    Aufs Neue.«
    Was ist denn mit all meinen Verwandten los. dass sie so wenig Vertrauen zu…
    »Selbst ein Online-Anruf über KomKonsole ist zu
    zudringlich«, fuhr die Gräfin fort. »Persönlich zu den Vorthys hinüberzugehen wäre viel zu aufdringlich.«
    »So, wie er es angestellt hat, ganz sicher«, murmelte der Graf. »General Romeo Vorkosigan, die Ein-Mann-Einsatztruppe.«
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    Mit einem sanften Wimpernschlag bedeutete die Gräfin
    ihrem Mann, er solle sich zurückhalten. »Du solltest etwas Beherrschteres unternehmen, meine ich«, fuhr sie an Miles gerichtet fort. »Vermutlich ist das Einzige, was du tun kannst, ihr einen Brief zu schreiben. Einen kurzen, knappen Brief. Ich weiß, dass du dich nicht gut demütig geben kannst, aber ich rate dir, dich anzustrengen.«
    »Glaubst du, das würde funktionieren?« Auf dem Grund
    eines tiefen, tiefen Brunnens schimmerte eine schwache Hoffnung.
    »Ums Funktionieren geht es dabei gar nicht. Du kannst nicht weiter planen, die arme Frau zu lieben und zugleich Krieg gegen sie zu führen. Du wirst ihr eine Entschuldigung schicken, weil du die schuldest, ihr und deiner eigenen Ehre. Punkt. Oder du kannst das Ganze vergessen.«
    »Oh«, sagte Miles sehr leise.
    »Crossball«, sagte sein Vater, in Erinnerungen
    versunken. »Hah.«
    »Das Messer steckt schon im Ziel«, seufzte Miles. »Bis zum Heft. Du brauchst es nicht auch noch umzudrehen.«
    Er blickte zu seiner Mutter hinüber. »Soll der Brief
    handgeschrieben sein? Oder soll ich ihn einfach über die KomKonsole schicken?«
    »Ich glaube, dein einfach hat deine Frage einfach beantwortet. Wenn deine scheußliche Handschrift sich gebessert hast, dann wäre es vielleicht ein schönes Zeichen.«
    »Es beweist erstens einmal, dass der Brief nicht deinem
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    Sekretär diktiert wurde«, warf der Graf ein. »Oder noch schlimmer, dass er auf deinen Befehl hin von ihm verfasst wurde.«
    »Ich habe noch keinen Sekretär«, seufzte Miles. »Gregor hat mir noch nicht genug Arbeit gegeben, um einen solchen Posten zu rechtfertigen.«
    »Da Arbeit für einen Auditor von gefährlichen Krisen
    im Kaiserreich abhängt, kann ich nicht gut mehr Arbeit für dich wünschen«, sagte der Graf. »Aber nach der Hochzeit werden die Dinge in Fahrt kommen. Und bezüglich der Hochzeit wird es eine Krise weniger geben, wegen der guten Arbeit, die du soeben auf Komarr geleistet hast, würde ich sagen.«
    Miles blickte auf, und sein Vater nickte ihm
    verständnisvoll zu; ja, der Vizekönig und die Vizekönigin von Sergyar gehörten ganz ausdrücklich zu dem kleinen Kreis der Leute, die über die jüngsten Ereignisse auf Komarr unterrichtet waren. Gregor hatte zweifellos eine Kopie von Miles' vertraulichem Auditorenbericht dem Vizekönig zur Kenntnisnahme geschickt. »Nun … ja.
    Wenn die Verschwörer ihren ursprünglichen Plan eingehalten hätten, dann wären an jenem Tag zumindest einige tausend unschuldige Leute getötet worden. Das hätte

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