Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Öffentlichkeit sickern lassen.«
    Miles atmete langsam aus. »Schon gut. Sagen Sie
    Allegre, er hat seinen Sündenbock. Bäääh.« Einen Moment später fügte er hinzu: »Aber so zu tun, als wäre ich schuldig – da hört es bei mir auf. Es war ein Unfall mit der Atemmaske. Punkt.«
    Galeni bedeutete mit einer Handbewegung, dass er dies akzeptierte. »Der KBS wird sich nicht beschweren.«
    Es war gut, so rief sich Miles ins Gedächtnis, dass es keinen Bruch der Geheimhaltung im Komarr-Fall gab.
    Doch dies erstickte auch seine schwache, unausgesprochene Hoffnung, dass er Richars und seine Kumpane der unzarten Gnade des KBS überlassen konnte, damit der - 559 -
    sich um sie kümmerte. »Solange das alles nur Geschwätz ist, soll es so sein. Aber Sie können Allegre wissen lassen, wenn es zu einer förmlichen Mordanklage gegen mich im Rat kommt, dann…« Dann was?
    Galenis Augen verengten sich. »Haben Sie Grund
    anzunehmen, dass jemand Sie dort anklagen möchte?
    Wer?«
    »Richars Vorrutyer. Ich habe eine Art… persönliches Versprechen von ihm bekommen.«
    »Das kann er doch nicht. Es sei denn, er bringt ein Mitglied des Rates dazu, die Anklage für ihn vorzulegen.«
    »Er kann es schon, wenn er unseren Lord Dono aus dem Feld schlägt und als Graf Vorrutyer bestätigt wird.« Und meine Kollegen werden wahrscheinlich an Lord Dono ersticken.
    »Miles… der KBS kann die Beweise bezüglich
    Vorsoissons Tod nicht freigeben. Nicht einmal gegenüber dem Rat der Grafen.«
    Nach Galenis Gesichtsausdruck interpretierte Miles dies als: Besonders nicht dem Rat der Grafen. Da er diese unberechenbare Körperschaft kannte, war er der gleichen Meinung. »Ja, ich weiß.«
    »Was planen Sie also zu tun?«, fragte Galeni besorgt.
    Miles hatte zwingendere Gründe als die Belastung der Nerven des KBS-Personals, um sich zu wünschen, er könnte dieses ganze Szenario vermeiden. Zwei von ihnen waren Mutter und Sohn. Wenn er es richtig anstellte, dann brauchten Ekaterin und ihr Nikki mit diesem

bevorstehenden juristischen Kuddelmuddel niemals in - 560 -
    Berührung zu kommen. »Nichts mehr –oder weniger – als meinen Job. Ein bisschen Politik treiben. Auf barrayaranische Art.«
    Galeni musterte ihn misstrauisch. »Tja… wenn Sie
    wirklich vorhaben, Unschuld auszustrahlen, dann müssen Sie überzeugender wirken. Sie … zucken.«
    Miles… zuckte. »Es gibt eine Schuld und es gibt eine
    andere Schuld. Ich bin nicht des vorsätzlichen Mordes schuldig. Ich bin schuldig, es vermasselt zu haben. Nun, da bin ich nicht allein – dazu war ein ganzes Komitee nötig.
    Angeführt von dem Narren Vorsoisson selbst. Wenn er nur
    – verdammt, jedes Mal, wenn man aus der Raumfähre
    aussteigt und eine komarranische Kuppelstadt betritt, dann wird man förmlich gezwungen, sich hinzusetzen und sich das Vid über den Umgang mit den Atemmasken anzuschauen. Er hatte fast ein Jahr dort gelebt. Man hatte es ihm gesagt.« Er schwieg einen Moment. »Natürlich wusste ich, dass ich die Kuppel nicht hätte verlassen sollen, ohne meine Kontaktpersonen zu informieren.«
    »Zufällig beschuldigt Sie niemand der Nachlässigkeit.«
    Miles verzog bitter den Mund. »Man schmeichelt mir.
    Duv. Man schmeichelt mir.«
    »In der Sache kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte
    Galeni. »Ich habe genug eigene ruhelose Gespenster.«
    »Klar.« Miles seufzte.
    Galeni betrachtete ihn eine Weile, dann sagte er abrupt:
    »Es geht um Ihren Klon.«
    »Um meinen Bruder.«
    »Ja, um ihn. Wissen Sie … verstehen Sie … was zum
    - 561 -
    Teufel er in Bezug auf Kareen Koudelka vorhat?«
    »Fragt das der KBS oder Duv Galeni?«
    »Duv Galeni.« Galeni machte eine noch längere Pause.
    »Nach dem … zweideutigen Gefallen, den er mir erwies, als wir uns auf der Erde zum ersten Mal begegneten, war ich froh zu sehen, dass er überlebte und entkam. Ich war nicht einmal allzu schockiert, als ich erfuhr, dass er hier aufgetaucht war, und auch nicht – nachdem ich jetzt Ihre Mutter kennen gelernt habe –, als Ihre Familie ihn aufnahm. Ich hatte mich sogar mit der Wahrscheinlichkeit ausgesöhnt, dass wir uns von Zeit zu Zeit begegnen würden.« Seine ruhige Stimme wurde etwas heiser. »Ich hatte nicht erwartet, dass er zu meinem Schwager mutieren würde!«
    Miles lehnte sich zurück und zog in teilweisem
    Mitgefühl die Augenbrauen hoch. »Ich möchte
    daraufhinweisen, dass Sie in einem höchst sonderbaren Sinn schon mit ihm verwandt sind. Er ist sozusagen Ihr Pflegebruder. Ihr Vater hat ihn

Weitere Kostenlose Bücher