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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hervorbringen lassen; nach einigen Interpretationen der galaktischen Gesetze über Klone macht das ihn auch zu Marks Vater.«
    »Bei diesem Gedanken dreht sich mir alles im Kopf.
    Und das tut weh.« Galeni starrte Miles bestürzt an. »Mark hält sich doch nicht selbst für meinen Pflegebruder, oder?«
    »Bis jetzt habe ich seine Aufmerksamkeit noch nicht auf diesen juristischen Kniff gelenkt. Aber denken Sie doch, Duv, wie viel einfacheres sein wird, wenn Sie ihn nur als Ihren Schwager bezeichnen müssen. Ich meine viele Leute haben peinliche Schwiegerverwandte; das ist eine der - 562 -
    Lotterien des Lebens. Sie genießen deren ganzes Mitgefühl.«
    Galeni machte eine Miene, die verriet, dass ihn das nur sehr begrenzt amüsierte.
    »Er wird Onkel Mark sein«, fuhr Miles mit einem
    bedächtigen, scheußlichen Lächeln fort. »Sie werden Onkel Duv sein. Und durch eine lockere Erweiterung der Verwandtschaft werde ich wahrscheinlich Onkel Miles sein. Und ich hatte doch nie gedacht, dass ich irgendjemandes Onkel sein würde – ich als Einzelkind.«
    Wenn man es bedachte … falls Ekaterin ihn jemals
    akzeptieren sollte, dann würde Miles sofort Onkel werden und gleichzeitig drei Schwäger bekommen, alle mit dazugehörigen Ehefrauen und einem schon vorhandenen Rudel von Nichten und Neffen. Er fragte sich, ob einer von ihnen peinlich sein würde. Oder – ein neuer und entnervender Gedanke – ob er der schreckliche Schwager sein würde…
    »Glauben Sie, dass sie heiraten werden?«, fragte Galeni ernsthaft.
    »Ich … bin mir nicht sicher, welche kulturelle Form ihre Bindung am Ende annehmen wird. Ich bin mir aber sicher, dass Sie Mark nicht einmal mit einer Brechstange von Kareen losreißen könnten. Und während Kareen gute Gründe hat, es langsam angehen zu lassen, glaube ich
    nicht, dass eine von den Koudelkas weiß, wie man ein Vertrauen betrügt.«
    Dies erntete bei Galeni ein Zucken der Augenbrauen und die leichte Milderung seiner Stimmung, die jede Erinnerung an Delia ausnahmslos bei ihm auslöste.
    - 563 -
    »Ich fürchte, Sie werden sich damit abfinden müssen,
    dass Mark hinfort zum lebenden Inventar gehört«, schloss Miles.
    »Äh«. machte Galeni. Es war schwer zu sagen, ob dieser Laut Resignation bedeutete oder einen Magenkrampf.
    Jedenfalls stand er auf und verabschiedete sich.
    Als Mark vom hinteren Korridor her die schwarzweiß
    geflieste Vorhalle betrat, begegnete er seiner Mutter, die gerade die Vordertreppe herabkam.
    »Oh, Mark«, sagte Gräfin Vorkosigan in einem Ton, der besagte: Du bist genau der, den ich sprechen möchte.
    Folgsam blieb er stehen und wartete auf sie. Sie musterte seine adrette Kleidung, seinen bevorzugten schwarzen Anzug, ergänzt durch ein dunkelgrünes Hemd, von dem er hoffte, dass es nicht bedrohlich wirkte. »Hast du vor auszugehen?«
    »In Kürze. Ich war gerade auf der Suche nach Pym und
    wollte ihn bitten, mir einen Gefolgsmann als Fahrer
    abzustellen. Ich habe einen Termin mit einem Freund von Lord Vorsmythe, einem Mann im Lebensmittelhandel, der versprochen hat, mir das Vertriebssystem von Barrayar zu erklären. Er ist vielleicht ein zukünftiger Kunde – ich dachte, es würde gut aussehen, wenn ich im Bodenwagen ankomme, ganz als Vorkosigan.«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    Ihre weiteren Bemerkungen wurden unterbrochen durch
    zwei Jungen, die um die Ecke kamen: Pyms Sohn Arthur, der einen übel riechenden, an der Spitze mit Fasern versehenen Stock trug, und Jankowskis Sohn Denys, der - 564 -
    einen optimistisch großen Topf schleppte. Sie trippelten die Treppe hinauf an ihr vorbei und grüßten sie atemlos mit »Hallo, Mylady.«
    Sie drehte sich um und schaute hinter ihnen her.
    Amüsiert hob sie die Augenbrauen. »Neue Rekruten für die Wissenschaft?«, fragte sie Mark.
    »Eher für das Unternehmertum. Martya hatte einen
    genialen Einfall. Sie setzte eine Belohnung auf entflohene Butterkäfer aus und schickte alle Kinder der Gefolgsleute los, die Käfer zusammenzutreiben. Eine Mark fürs Stück, und einen Zehnmark-Bonus für die Königin. Enrique arbeitet wieder Vollzeit am Gen-Spleißen, das Labor ist wieder in Betrieb, und ich kann meine Aufmerksamkeit wieder auf die finanzielle Planung richten. Wir bekommen pro Stunde zwei oder drei Käfer zurück; morgen oder übermorgen dürfte alles vorbei sein. Zumindest scheint noch keines der Kinder auf die Idee gekommen zu sein, sich ins Labor zu schleichen und Vorkosigan-Käfer freizulassen, um so ihre Einkommensquelle zu

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