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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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das ist eine weitere Geschichte«, fügte Galeni gereizt hinzu.
    Miles wartete einen Herzschlag lang, doch Duv führte das Thema nicht weiter aus. Nun, musste er das auch wirklich? Miles seufzte. »Tut mir Leid«, brachte er vor.
    »Ja, schon gut. Vom Standpunkt des KBS aus gesehen, habe ich ausgezeichnete Neuigkeiten. Es sind noch keine Beweise aufgetaucht, die auf eine undichte Stelle bezüglich der geheimen Informationen über Tien Vorsoissons Tod hindeuten. Keine Namen, keine Hinweise auf… fachliche Aktivitäten, nicht einmal Gerüchte über finanzielle Betrügereien. In den verschiedenen Szenarios, wie Sie Vorsoisson ermordet haben sollen, fehlen immer noch - 556 -
    vollständig und höchst willkommen komarranische
    Verschwörer jeglicher Couleur.«
    »Verschiedene Szenarios …! Wie viele Versionen zirkulieren denn –nein, sagen Sie es mir lieber nicht. Es wurde nur meinen Blutdruck sinnlos hochtreiben.« Miles knirschte mit den Zähnen. »Also wie, ich soll Vorsoisson umgelegt haben – einen Mann, der doppelt so groß war wie ich –, und zwar mit einem teuflischen Ex-KBS-Trick?«
    »Vielleicht. In der einen Version, die bisher
    zusammengebraut wurde, wurden Sie nicht als allein
    handelnd gesehen; die einzigen Helfershelfer, die
    unterstellt wurden, waren üble und korrupte KBS-Leute. In Ihren Diensten.«
    »Das könnte sich nur jemand ausgedacht habe, der
    niemals einen von Illyans geheimen Ausgaben-und/oderEinnahmen-Berichten hat ausfüllen müssen«, knurrte Miles.
    Galeni zuckte die Achseln und stimmte amüsiert zu.
    »Und gab es da – nein, lassen Sie es mich sagen«, sagte Miles. »Es gab keine undichten Stellen, die auf den Haushalt der Vorthys zurückverfolgt werden konnten.«
    »Keine«, räumte Galeni ein.
    Befriedigt brummte Miles ein paar Flüche. Er wusste, dass er Ekaterin nicht falsch eingeschätzt hatte. »Bitte tun Sie mir einen persönlichen Gefallen und sorgen Sie dafür, dass diese Tatsache in der Kopie, die Sie zu Allegre hochschicken, hervorgehoben wird, ja?«
    Galeni öffnete die Hand zu einer vorsichtig
    unverbindlichen Geste.
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    Miles stieß langsam den Atem aus. Keine undichten
    Stellen, kein Verrat: bloß müßige Bosheit und die
    Begleitumstände. Und ein Hauch von theoretischer
    Erpressung. Bestürzend für ihn selbst, für seine Eltern, wenn das Gerücht sie erreichte, was bald der Fall sein musste. bestürzend für die Familie Vorthys, für Nikki, für Ekaterin. Man hatte gewagt, Ekaterin damit zu beunruhigen … Er ignorierte sorgfältig seine glimmende Wut. Wut hatte keinen Platz in dieser Sache. Berechnung und unversöhnliche Aktion schon.
    »Also, was plant der KBS zu tun, falls überhaupt?«, fragte Miles schließlich.
    »Im Augenblick so wenig wie möglich. Dabei ist es
    nicht so, als hätten wir nicht genug andere Aufgaben auf unserem Tablett. Wir werden natürlich auch weiterhin alle Daten nach Schlüsseldetails überprüfen, welche die öffentliche Aufmerksamkeit wieder dorthin lenken könnten, wohin wir sie nicht haben wollen. Es ist eine schwache zweite Wahl gegenüber der Idealforderung, überhaupt keine Aufmerksamkeit zu erregen, aber dieses Mordszenario tut uns einen Gefallen. Für jeden, der sich weigert. Tien Vorsoissons Tod als einen bloßen Unfall zu akzeptieren, liefert es eine plausible Tarngeschichte, die ganz und gar erklärlich macht, warum keine weiteren Ermittlungen gestattet sind.«
    »Ach ja, ganz und gar«, knurrte Miles. Ich sehe schon, wohin das zielt. Er lehnte sich zurück und verschränkte störrisch die Arme. »Bedeutet das, ich bin auf mich allein gestellt?«
    »Äh…«, machte Galeni sehr lang gedehnt, sagte aber
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    schließlich: »Nicht genau.«
    Miles fletschte die zusammengebissenen Zähne und
    wartete auf Galeni, der wiederum auf ihn wartete.
    Miles gab als Erster nach. »Verdammt, Duv, soll ich einfach hier rumstehen und mir das alles gefallen lassen?«
    »Kommen Sie, Miles, Sie haben doch schon früher
    Dinge vertuscht. Ich dachte immer, für die Leute von den verdeckten Operationen sei dies gang und gäbe.«
    »Niemals in meinem eigenen Sandkasten. Niemals dort, wo ich leben musste. Meine Dendarii-Missionen waren Blitzangriffe. Den Gestank ließen wir immer weit hinter uns zurück.«
    Galenis Achselzucken fehlte das Mitgefühl. »Ich muss auch betonen, dass es sich hier um erste Ergebnisse handelt. Dass es bisher keine undichten Stellen gegeben hat, bedeutet nicht, dass auch später keine mehr… etwas in die

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