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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erneuern.
    Nun, vielleicht mache ich ein Schloss an diesen Käfig.«
    Die Gräfin lachte. »Komm schon, Lord Mark, du
    verletzt ihre Ehre. Dies sind die Kinder unserer
    Gefolgsleute. «
    »Ich hätte in ihrem Alter daran gedacht.«
    »Wenn es nicht die Käfer ihres Lehensherrn wären, dann hätten sie vielleicht auch daran gedacht.« Sie lächelte, doch dann verging ihr Lächeln. »Da wir von Ehrverletzungen sprechen … ich wollte dich fragen, ob du etwas von dem üblen Gerede gehört hast, das in der Stadt umgeht, über - 565 -
    Miles und seine Madame Vorsoisson.«
    »In den letzten paar Tagen war ich bis über die Ohren mit der Arbeit im Labor beschäftigt. Miles kommt aus irgendeinem Grund nicht mehr oft dorthin. Was für ein übles Gerede?«
    Sie kniff die Augen zusammen, hängte sich an seinem
    Arm ein und spazierte mit ihm zum Vorraum der
    Bibliothek. »Illyan und Alys haben mich gestern Abend bei der Dinnerparty der Vorinnis beiseite genommen und mir ein Ohr voll davon zu hören gegeben. Ich bin äußerst froh, dass sie zuerst zu mir gekommen sind. Im Laufe des Abends haben mich dann zwei weitere Leute in Beschlag genommen und mir verzerrte andere Versionen geboten …
    genau genommen war einer von ihnen auf eine Bestätigung aus. Der andere schien zu hoffen, ich würde es Aral weitersagen, da er nicht wagte, es ihm ins Gesicht zu sagen, der rückgratlose kleine Schnippel. Es scheint, dass in der Hauptstadt Gerüchte zirkulieren, Miles habe, während er auf Komarr war, irgendwie Ekaterins Ehemann umgebracht.«
    »Tja«, erwiderte Mark, »du weißt mehr darüber als ich.
    Hat er es getan?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Würde es dir etwas
    ausmachen?«
    »Nicht besonders. Nach allem, was ich hören konnte –
    meist zwischen den Zeilen, Ekaterin spricht nicht viel über ihn – war Tien Vorsoisson eine ziemlich komplette Verschwendung an Nahrung, Wasser, Sauerstoff und Zeit.«
    »Hat Miles irgendetwas zu dir gesagt… das bei dir
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    Zweifel über Vorsoissons Tod weckt?«, fragte sie und
    setzte sich neben den riesigen antiken Spiegel, der die Seitenwand schmückte.
    »Nein«, gab Mark zu und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. »Allerdings habe ich gehört, dass er sich einer gewissen Fahrlässigkeit für schuldig hält. Ich meine, es wäre eine viel interessantere Romanze gewesen, wenn er den Trottel für sie umgebracht hätte.«
    Sie seufzte und blickte ihn nachdenklich an. »Trotz allem, was deine betanische Therapeutin getan hat. Mark, dringt manchmal leider deine jacksonische Erziehung doch durch.«
    Er zuckte reuelos die Achseln. »Tut mir Leid.«
    »Ich bin von deiner Unaufrichtigkeit gerührt.
    Wiederhole bloß diese zweifellos ehrlichen Gefühle nicht vor Nikki.«
    »Ich mag ein Jacksonier sein, Madame, aber ich bin kein hoffnungsloser Fall.«
    Sie nickte, offensichtlich beruhigt. Dann setzte sie
    wieder an zu sprechen, wurde jedoch unterbrochen, als sich die Doppeltür zur Bibliothek weit öffnete und Miles Kommodore Duv Galeni durch das Vorzimmer hinausgeleitete.
    Als er sie erblickte, blieb der Kommodore stehen und
    sagte der Gräfin höflich guten Tag. Der Gruß, den er Mark zukommen ließ, war ebenso höflich, aber viel vorsichtiger, als wäre bei Mark kürzlich eine hässliche Hautkrankheit ausgebrochen und als wäre Galeni zu höflich, um darüber eine Bemerkung zu machen. Mark erwiderte den Gruß auf gleiche Weise.
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    Galeni hielt sich nicht auf. Miles begleitete seinen
    Besucher zur Vordertür und kam wieder in die Bibliothek zurück.
    »Miles!«, sagte die Gräfin, stand auf und folgte ihm in die Bibliothek mit einem Ausdruck plötzlicher Konzentration im Gesicht. Mark ging hinter ihnen her, unsicher, ob sie mit ihm fertig war oder nicht. Sie drängte Miles zu einem der Sofas, die den offenen Kamin flankierten. »Ich habe von Pym gehört, dass deine Madame Vorsoisson gestern hier war, während Aral und ich aus waren. Sie war hier, und ich habe sie verpasstl«
    »Genau genommen war es kein gesellschaftlicher
    Besuch«, erwiderte Miles. Da er sich in der Falle befand, gab er auf und setzte sich. »Und ich hätte sie kaum so lange aufhalten können, bis du und Vater gegen Mitternacht zurückkehrten.«
    »Klingt vernünftig«, sagte seine Mutter und ließ sich auf dem Zwillingssofa ihm gegenüber nieder. Vorsichtig setzte sich Mark neben sie. »Aber wann dürfen wir sie kennen lernen?«
    Miles betrachtete sie wachsam. »Jetzt… noch nicht.
    Wenn es dir nichts ausmacht.

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