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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erst kurz vor Gregors Hochzeit zurückkommen wird.«
    »Wessen Hochzeit?«, fragte Vassily
    Ha, jetzt hatte Miles sie dazu verleitet. Sie stand nicht auf Duzfuß mit Grego … – mit dem Kaiser, nein, sie nicht.
    »Kaiser Gregors Hochzeit. Als Kaiserlicher Auditor wird Onkel Vorthys natürlich dabei sein.«
    Vassilys Lippen formten ein kleines O, als ihm aufging: ach ja , jener Gregor.
    »Keine Chance vermutlich, dass einer von uns dabei
    ist«, seufzte Hugo. »Natürlich interessiere ich mich nicht für so etwas, aber Rosalie und ihre Freundinnen sind ganz aus dem Häuschen deswegen.« Nach kurzem Zögern fügte er im Widerspruch zum eben Gesagten hinzu: »Stimmt es, dass die Gardereiter in Schwadronen in allen Uniformen - 626 -
    paradieren werden, die sie im Laufe der Geschichte
    getragen haben, vom Zeitalter der Isolation bis zu Ezars Tagen?«
    »Ja«, sagte Ekaterin. »Und es wird jeden Abend prächtige Feuerwerksvorführungen über dem Fluss geben.«
    Bei dieser Nachricht schlich sich ein leicht neidischer Blick in Hugos Augen.
    Vassily räusperte sich und fragte: »Ist Nikki zu Hause?«
    »Nein … er ist mit einem Freund weg, um heute
    Vormittag die Regatta der Stakboote auf dem Fluss zu
    sehen. Sie findet jedes Jahr statt, zur Erinnerung an die Rettung der Stadt durch Vlad Vorbarras Streitkräfte im Zehnjährigen Krieg. Ich habe gehört, dass man es diesen Sommer ganz prima macht – neue Kostüme und eine historische Inszenierung des Angriffs auf die Alte Sternenbrücke. Die Jungen waren sehr aufgeregt.« Sie erwähnte nicht, dass die Jungen erwarteten, einen
    besonders schönen Ausblick von den Balkonen von Palais Vorbretten zu haben, und zwar dank einem Vorbretten-Gefolgsmann, einem Freund von Pym.
    Vassily rutschte unbehaglich hin und her. »Vielleicht ist es so auch gut. Madame Vorsoisson… Ekaterin… wir sind eigentlich aus einem besonderen Grund heute hierher gekommen, wegen einer sehr ernsten Sache. Ich würde gern offen mit Ihnen reden.«
    »Das ist… im Allgemeinen das Beste, wenn man
    miteinander reden will«, erwiderte Ekaterin. Sie blickte Hugo fragend an.
    »Vassily ist zu mir gekommen …«, begann Hugo und
    - 627 -
    zögerte. »Nun, erklär du es, Vassily.«
    Vassily lehnte sich vor, die Hände zwischen den Knien umklammert, und sagte mit Nachdruck: »Sehen Sie, es geht um Folgendes. Ich habe von einem Informanten hier in Vorbarr Sultana eine höchst beunruhigende Nachricht bekommen über das, was geschehen ist – was kürzlich ans Licht gekommen ist – einige sehr beunruhigende Informationen über Sie, meinen verstorbenen Cousin und Lord Auditor Vorkosigan.«
    »So«, entgegnete sie ausdruckslos. Also beschränkte der Ring der Alten Mauern – bzw. was von ihnen noch übrig war – die üble Nachrede nicht auf die Hauptstadt; die Schleimspur reichte sogar bis in provinzielle Distriktstädte.
    Irgendwie hatte sie gedacht, dieses bösartige Spiel sei ein exklusiver Zeitvertreib der Hohen Vor. Sie lehnte sich zurück und runzelte die Stirn.
    »Weil es unsere beiden Familien sehr unmittelbar zu
    betreffen schien – und natürlich, weil eine Information dieser besonderen Art überprüft werden muss – ging ich damit zu Hugo, um ihn um Rat zu bitten in der Hoffnung, er könnte meine Befürchtungen beschwichtigen. Doch die Bestätigungen, die Ihre Schwägerin Rosalie lieferte, dienten stattdessen dazu, meine Befürchtungen noch zu verstärken.«
    Bestätigungen wovon? Sie konnte vermutlich ein paar kluge Vermutungen anstellen, aber sie weigerte sich, den Zeugen den Weg zu zeigen. »Ich verstehe nicht.«
    »Mir wurde gesagt«, Vassily hielt inne und leckte sich nervös die Lippen, »in den Kreisen der Hohen Vor sei es - 628 -
    allgemein bekannt, dass Lord Auditor Vorkosigan
    verantwortlich sei für die Sabotage an Tiens Atemmaske, in der Nacht, als er auf Komarr starb.«
    Das konnte sie schnell aus der Welt schaffen. »Man hat Ihnen Lügen erzählt. Diese Geschichte wurde in einer hässlichen kleinen Kabale von Lord Vorkosigans politischen Gegnern erfunden, die ihn im Verlauf eines internen Kampfes um das Erbe eines Distrikts, der zurzeit hier im Rat der Grafen geführt wird, in Verlegenheit bringen wollten. Tien hat sich selbst sabotiert; er hat sich zeitlebens wenig um die Reinigung und Prüfung seiner Ausrüstung gekümmert. Das alles ist nur ein Gerücht. Es wurde keine wirkliche Anklage dieser Art vorgebracht.«
    »Nun ja, wie könnte man auch?«, sagte Vassily
    einsichtsvoll. Doch ihre

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