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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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war … nicht mehr so eng wie früher.
    »Ein Mann deiner eigenen Klasse«, fuhr Hugo fort.
    »Jemanden, der zu dir passt.«
    Ich glaube, ich habe ihn gefunden. Er hat ein Haus, wo ich nicht jedes Mal an die Wände stoße, wenn ich mich strecke. Nicht einmal wenn ich mich für immer strecke. Sie reckte den Kopf. »Was meinst du eigentlich, Hugo, was meine Klasse ist?«
    Er blickte verdutzt drein. »Unsere Klasse. Solide, ehrliche, loyale Vor. Auf der Seite der Frauen anständig, schicklich, rechtschaffen, aufrecht…«
    Plötzlich loderte in ihr ein Verlangen, unanständig,
    unschicklich und vor allem … nicht rechtschaffen und
    nicht aufrecht zu sein. Stattdessen ganz herrlich horizontal, genau genommen. Ihr fiel ein, dass ein gewisser Unterschied der Körpergröße bedeutungslos wäre, wenn man sich – zu zweit – hinlegte… »Du meinst, ich sollte ein Haus haben?«
    »Ja, gewiss.«
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    »Keinen Planeten?«
    Hugo schaute sie überrascht an. »Was? Natürlich nicht!«
    »Weißt du, Hugo, mir war es bisher nicht klar, aber
    deiner Vision fehlt… die Weite.« Miles dachte, sie sollte einen Planeten haben. Sie hielt inne, ein verhaltenes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Seine Mutter hatte schließlich einen. Vermutlich lag es daran, woran man gewöhnt war. Es hatte keinen Sinn, dies laut zu sagen: sie würden den Witz nicht verstehen.
    Und wie war ihr großer Bruder, der bewunderte und
    großzügige –wenn auch wegen ihres Altersunterschieds
    mehr als nur ein wenig entfernte – Bruder, in letzter Zeit so engstirnig geworden. Nein… Hugo hatte sich nicht verändert. Die logische Schlussfolgerung erschütterte sie.
    »Verdammt, Kat«, sagte Hugo. »Ich dachte zuerst, jener Teil des Briefes sei Quatsch, aber dieser Mutantenlord hat dir auf seltsame Weise den Kopf verdreht.«
    »Und wenn es stimmt… er hat schreckliche
    Verbündete«, sagte Vassily. »Der Brief behauptet, dass Vorkosigan Simon Illyan selbst für sich den Vorreiter machen ließ und dass der Sie in seine Falle trieb.« Er verzog unschlüssig den Mund. »Das war der Teil, der mich am meisten fragen ließ, ob man sich nicht über mich lustig machte, um die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich bin Simon begegnet«, räumte Ekaterin ein. »Ich
    fand ihn ziemlich… nett.«
    Ein verdutztes Schweigen folgte auf diese Erklärung.
    »Natürlich«, fügte sie ein wenig verlegen hinzu, »hat er sich – wie ich höre – beträchtlich entspannt, seit er aus - 636 -
    medizinischen Gründen vom KBS wegging. Man kann
    verstehen, dass ihm da eine große Last von der Seele
    genommen wurde.« Verspätet fügten sich die internen
    Beweise zusammen. »Warte mal – was sagst du, wer euch eigentlich dieses Gemisch aus Hörensagen und Lügen geschickt hat?«
    »Das unterliegt strengster Vertraulichkeit«, erwiderte Vassily vorsichtig.
    »Das war dieser Vollidiot Alexi Vormoncrief, nicht
    wahr? Aha!« Ihr ging ein Licht auf, heftig wie das
    Leuchten des Feuerballs einer Atomexplosion. Doch jetzt zu schreien, zu fluchen und mit Sachen um sich zu werfen hätte ganz ohne Zweifel äußerst kontraproduktiv gewirkt.
    Sie packte die Armlehnen des Sessels, damit die Männer nicht sahen, wie ihre Hände zitterten. »Vassily, Hugo hätte Ihnen sagen sollen – ich habe einen Heiratsantrag von Alexi abgelehnt. Es scheint mir, er hat einen Weg gefunden, um seine empörte Eitelkeit zu rächen.« Der boshafte Trottel!
    »Kat«, sagte Hugo langsam, »ich habe diese Interpretation in Erwägung gezogen. Ich gebe zu. dass der Kerl ein wenig, hm, idealistisch ist, und wenn du eine Abneigung gegen ihn empfindest, dann werde ich nicht versuchen, seine Werbung zu unterstützen – obwohl er mir vollkommen einwandfrei vorkam –, aber ich habe seinen Brief gesehen. Ich bin zu dem Urteil gekommen, dass er ganz aufrichtig um dich besorgt ist. Ein wenig übertrieben, ja, aber was erwartest du von einem Mann, der verliebt ist?«
    »Alexi Vormoncrief ist nicht verliebt in mich. Er kann
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    nicht weit genug an der Spitze seiner Vor-Nase
    vorbeischauen, um überhaupt zu wissen, wer oder was ich bin. Wenn du meine Kleider mit Stroh ausstopfst und eine Perücke oben draufsetzt, dann würde er den Unterschied kaum bemerken. Er durchläuft einfach nur die Schritte, die ihm seine kulturelle Programmierung vorgibt.« Nun ja, schon gut, und seine fundamentalere biologische Programmierung. Und er war nicht der Einzige, der daran litt, oder? Sie würde Alexi eine Portion ehrlichen Geschlechtstriebs

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