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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Spalte B, Sir. Alles Übrige.« Er schluckte. »Ich hoffe es. Wenn ich es nicht wieder vermassele.«
    »Also, wann werden wir sie kennen lernen?«,
    wiederholte der Graf ernsthaft.
    »Alles ist noch sehr ungewiss.« Miles erhob sich, da er spürte, dass der Augenblick, sich würdevoll zurückziehen zu können, schnell vorüberging. »Ich werde es euch wissen lassen.«
    Doch der Graf ließ von seinem unberechenbaren Humor
    ab. Stattdessen richtete er einen jetzt ernsten, wenn auch noch warmen Blick auf seinen Sohn. »Ich bin froh, dass sie dir begegnete, als du alt genug warst zu wissen, was du wirklich willst.«
    Miles salutierte vor seinem Vater wie ein KBS-Analytiker, d. h. er winkte vage mit zwei Fingern nahe seiner Stirn. »Darüber bin auch ich froh, Sir.«
    - 623 -

16
    Ekaterin saß an der KomKonsole ihrer
    Tante und versuchte einen Lebenslauf zu verfassen, in dem sie vor dem Leiter einer Baumschule, die die öffentlichen Gärten der Hauptstadt belieferte, ihren Mangel an Erfahrung verbergen wollte. Sie würde nicht, verdammt noch mal, Lord Auditor Vorkosigan als Referenz erwähnen. Tante Vorthys war zu ihrer vormittäglichen Vorlesung gegangen, Nikki auf einem Ausflug mit Arthur Pym unter Aufsicht von dessen älterer Schwester. Als die Türklingel zum zweiten Mal läutete und ihre Aufmerksamkeit von ihrer Aufgabe ablenkte, wurde sich Ekaterin abrupt bewusst, dass sie allein zu Hause war. Würden feindliche Agenten, die auf eine Entführung aus waren, an der Vordertür läuten? Miles würde es wissen. Sie stellte sich Pym im Palais Vorkosigan vor. wie er den Eindringlingen frostig mitteilte, sie müssten zur Rückseite des Hauses zum Eingang für Spione gehen … der dann zweifellos mit den passenden Hightech-Fußangeln gespickt wäre. Sie brachte ihre neue Paranoia unter Kontrolle und ging zum vorderen Flur.
    Zu ihrer Erleichterung und Freude stand statt
    cetagandanischer Infiltratoren ihr Bruder Hugo Vorvayne auf der Vorderveranda, und zwar zusammen mit einem gefällig aussehenden Mann, den sie, unsicher blinzelnd, schließlich als Vassily Vorsoisson erkannte, Tiens nächsten Cousin. Sie hatte ihn bisher in ihrem Leben genau einmal gesehen, und zwar bei Tiens Totenfeier, wo sie sich lange - 624 -
    genug begegnet waren, sodass er offiziell Nikkis
    Vormundschaft auf sie überschreiben konnte. Leutnant
    Vorsoisson hatte einen Posten bei der Verkehrskontrolle auf dem großen militärischen Shuttlehafen im Vorbretten-Distrikt inne; als sie ihn zum ersten und bisher letzten Mal gesehen hatte, hatte er den grünen Dienstanzug getragen, der der düsteren Förmlichkeit des Anlasses angemessen gewesen war, doch heute musste er sich entschlossen haben, saloppere Zivilkleidung anzulegen.
    »Hugo, Vassily! Das ist ja eine Überraschung – kommt
    herein, kommt herein!« Sie wies beide in den vorderen Salon. Vassily nickte ihr höflich zu und lehnte das Angebot von Tee oder Kaffee ab: Danke, sie hatten schon etwas im Bahnhof der Einschienenbahn getrunken. Hugo gab ihr einen kurzen Händedruck und lächelte sie besorgt an, bevor er sich setzte. Er war Mitte vierzig; seine Schreibtischarbeit im Kaiserlichen Büro für Bergbau ließ ihn – in Verbindung mit der Fürsorge seiner Frau Rosalie –ein wenig in die Breite gehen. An ihm wirkte das wunderbar solide und beruhigend. Doch die Spannung in seinem Gesicht bewirkte, dass Besorgnis Ekaterins Kehle zusammenschnürte. »Ist alles in Ordnung?«
    »Uns geht es gut«, erwiderte er mit eigenartiger Betonung.
    Ein Frösteln überkam sie. »Papa…?«
    »Ja, ja, ihm geht es auch gut.« Ungeduldig wischte er ihre Befürchtungen beiseite. »Das einzige Mitglied unserer Familie, das im Moment uns Sorgen zu bereiten scheint, bist du, Kat.«
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    Ekaterin starrte ihn verblüfft an. »Ich? Mir geht es gut.«
    Sie sank in den großen Sessel ihres Onkels in der Ecke.
    Vassily zog einen der schlanken Stühle heran und ließ sich etwas linkisch darauf nieder.
    Hugo übermittelte Grüße von der Familie, von Rosalie
    und Edie und den Jungen, dann blickte er sich vage um und fragte: »Sind Onkel und Tante Vorthys zu Hause?«
    »Nein, keiner von beiden. Die Tante wird allerdings bald von der Vorlesung zurückkommen.«
    Hugo runzelte die Stirn. »Ich hatte wirklich gehofft, wir könnten Onkel Vorthys sprechen. Wann kommt er zurück?«
    »Oh, er ist nach Komarr abgereist. Um ein paar letzte technische Fragen über das Desaster mit dem Sonnenspiegel zu klären, weißt du. Er glaubt, dass er

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