Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest
Bewegungen waren müde und steif und zugleich ruckhaft und nervös, eine wirbelnde Erschöpfung, die keinen Ort der Ruhe finden konnte.
»Roic. Danke, Segen über Sie!«, begann Mylord mit einer Stimme, die klang, als käme sie vom Grunde eines Brunnens.
»Geht es der zukünftigen Mylady gut?«, fragte Roic besorgt.
Mylord nickte. »Ja, jetzt. Sie ist in meinen Armen eingeschlafen, endlich, nachdem der Doktor vom KBS gegangen war. Himmel, Roic! Ich kann nicht glauben, dass ich die Zeichen nicht erkannt habe. Vergiftung! Und ich habe ihr noch den Todesbringer mit meinen eigenen Händen um den Hals gelegt! Das ist eine verdammte Metapher für diese ganze Geschichte, ja, das ist es. Sie dachte, es liege nur an ihr. Ich dachte, es liege nur an ihr. Wie wenig Glauben hatte sie an sich selbst, oder ich an sie, um das Sterben
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durch Gift mit einem Sterben aus Selbstzweifel zu verwechseln?«
»Sie stirbt nicht, oder?«, fragte Roic erneut, um sicher zu sein. Aus dem dramatischen Wortschwall konnte man es nur schwer schließen. »Die kurze Zeit, wo sie den Perlen ausgesetzt war, wird doch keine dauernde Wirkung hinterlassen, oder?«
Mylord begann in der Eingangshalle im Kreis herumzugehen, während Roic ihm folgte und vergeblich versuchte, ihm den Mantel abzunehmen. »Der Doktor sagte nein, nicht, sobald die Kopfschmerzen vergehen, was sie jetzt getan zu haben scheinen. Sie war so erleichtert, als man herausfand, was es wirklich war, dass sie in Tränen ausbrach. Stellen Sie sich das mal vor, was?«
»Ja, außer dass …«. begann Roic, dann biss er sich in die Zunge. Außer dass der Heulanfall, dessen Zeuge er unbeabsichtigt geworden war, noch vor der Vergiftung stattgefunden hatte.
»Was?«
»Nichts, Mylord.«
Lord Vorkosigan blieb am Durchgang zum Vorzimmer stehen. »KBS. Wir müssen den KBS rufen, dass man alle diese Geschenke mitnimmt und sie erneut prüft auf …«
»Die sind bereits da gewesen und haben die Geschenke eingesammelt, Mylord«. besänftigte ihn Roic oder versuchte es zumindest. »Vor einer Stunde. Sie sagten, sie wollten versuchen, so viele wie möglich durch die Prüfung zu bekommen und zurückzubringen, bevor die Hochzeitsgäste am Nachmittag eintreffen.«
»Oh, gut.« Mylord stand einen Moment lang still, starrte
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in die Leere, und schließlich gelang es Roic, ihm den Mantel abzunehmen.
»Mylord … Sie glauben doch nicht, dass Ihre Admiralin Quinn diese Halskette geschickt hat. oder?«
»Oh, lieber Himmel, nein. Natürlich nicht.« Mylord tat diese Befürchtung mit einer überraschend beiläufigen Geste ab. »Das ist gar nicht ihr Stil. Wenn sie jemals so wütend auf mich wäre, dann würde sie mich persönlich die Treppe hinunterstoßen. Eine große Frau, diese Quinn.«
»Sergeantin Taura war besorgt. Ich glaube, sie meinte, diese Quinn könnte … äh … eifersüchtig gewesen sein.«
Mylord blinzelte. »Warum denn? Ich meine, ja, es ist fast genau ein Jahr, seit Elli und ich uns trennten, aber Ekaterin hatte nichts damit m tun. Begegnete ihr überhaupt erst ein paar Monate später. Das Timing ist purer Zufall, das können Sie Taura versichern. Ja, Elli hat also die Einladung zur Hochzeit abgelehnt – sie hat Verantwortlichkeiten. Sie hat schließlich die Flotte.« Er stieß einen kleinen Seufzer aus und kräuselte nachdenklich die Lippen. »Ich würde allerdings sicherlich gern wissen, wer genug wusste, um Quinns Namen zu stehlen und dieses höllische Päckchen hier einzuschmuggeln. Das ist das wirkliche Rätsel. Quinn steht in Verbindung mit Admiral Naismith, nicht mit Lord Vorkosigan. Das war die erste Hürde. aber zerbrechen Sie sich darüber jetzt nicht den Kopf. Ich möchte, dass der KBS alle verfügbaren Ressourcen daransetzt, um dieses Rätsel zu lösen.«
»Ich glaube, sie sind schon dabei, Mylord.«
»So? Gut.« Er blickte auf und sein Gesicht wurde, wenn möglich, noch ernster. »Sie haben letzte Nacht mein Haus
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gerettet, wissen Sie. Elf Generationen von Vorkosigans sind auf diese Engstelle reduziert, die ich darstelle, auf diese Generation, diese Ehe. Ich wäre der Letzte gewesen, wenn nicht dieser Zufall – nein, nicht Zufall –, dieser Augenblick scharfer Beobachtung gewesen wäre.«
Roic winkte verlegen ab. »Nicht ich hatte das entdeckt, Mylord. Das war Sergeantin Taura. Sie hätte es selbst schon eher gemeldet, wenn sie nicht halb auf die hässliche Camouflage des Schurken mit dem Namen Ihrer … äh …
Freundin Admiralin Quinn
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