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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Leutwyn vorsichtig hinzu, »sind mir bisher nicht viele über den Weg gelaufen.«
    »Was lässt Sie glauben, die Arbeit der Haud-Ladys sei so sicher, so beschränkt?«, fuhr Greenlaw fort.
    »Sicher, nein. Kontrolliert, vielleicht.« Wie weit musste er seine Erklärung untermauern, um ihnen die Gefahr klar zu machen? Es war lebenswichtig, dass man die Quaddies dazu brachte, zu verstehen und zu glauben. »Die Cetagandaner … haben diese zweischichtige Aristokratie, die alle nicht-cetagandanischen militärischen Beobachter verwirrt.
    Den Kern bilden die Haud-Lords, die tatsächlich ein gigantisches genetisches Experiment in der Hervorbringung einer nachmenschlichen Spezies darstellen. Diese Arbeit wird von den Haud-Genetikerinnen der Sternenkrippe geführt und kontrolliert, und diese Sternenkrippe ist das Zentrum, wo alle Haud-Embryos geschaffen und modifiziert werden, bevor sie zu ihren Haud-Konstellationen – Clans, 299
    Eltern – auf den entlegenen Planeten des Reiches zurückgeschickt werden. Anders als die meisten früheren historischen Versionen eines solchen Vorhabens begannen die Haud-Ladys nicht mit der Annahme, sie hätten schon das vollkommene Ziel erreicht. Derzeit glauben sie nicht, dass sie mit ihrer Bastelei schon fertig sind. Wenn sie es einmal sind – nun, wer weiß, was dann geschehen wird? Was werden die Ziele und Wünsche der wahren Posthumanen sein?
    Selbst die Haud-Ladys versuchen nicht, ihre Ur-ur-ur-wasauch-immer-Enkel vorauszusehen. Ich möchte sagen, es ist ungemütlich, sie zu Nachbarn zu haben.«
    »Haben die Haud nicht einmal versucht, Ihr Barrayar zu erobern?«, fragte Leutwyn.
    »Nicht die Haud. Die Ghem-Lords. Die Pufferrasse,
    wenn Sie so wollen, zwischen den Haud und dem Rest der Menschheit. Vermutlich könnte man sich die Ghem als die Bastardkinder der Haud vorstellen, außer dass sie keine Bastarde sind. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne, die Haud lassen ausgewählte genetische Linien in die Ghem durchsickern, und zwar über Haud-Ehefrauen, welche die Ghem quasi als Trophäen bekommen – es ist ein kompliziertes System. Aber die Ghem-Lords sind der militärische Arm des Kaiserreichs, immer erpicht darauf, ihren Herren, den Haud, ihre Würdigkeit zu beweisen.«
    »Die Ghem, die habe ich gesehen«, sagte Venn. »Ab
    und zu kommen sie hier bei uns durch. Ich dachte, die Haud wären, nun ja, irgendwie degeneriert. Aristokratische Parasiten. Und sie hätten Angst, sich die Hände schmutzig zu machen. Sie arbeiten nicht.« Er rümpfte sehr quaddiehaft geringschätzig die Nase. »Oder kämpfen. Man muss 300
    sich fragen, wie lange die Ghem-Krieger sich das von ihnen bieten lassen.«
    »Oberflächlich gesehen scheinen die Haud die Ghem
    durch reine moralische Überzeugung zu dominieren. Einzuschüchtern durch ihre Schönheit und Intelligenz und Kultiviertheit, und indem sie sich zur Quelle aller möglichen Arten von Statusbelohnungen machen, die in den Haud-Ehefrauen gipfeln. All das stimmt. Aber darunter …
    erhebt sich der starke Verdacht, dass die Haud ein biologisches und biochemisches Arsenal zur Verfügung haben, das selbst die Ghem erschreckend finden.«
    »Ich habe noch nicht gehört, dass so etwas benutzt wurde«, warf Venn in skeptischem Ton ein.
    »Oh, sicher haben Sie noch nicht davon gehört.«
    »Warum haben sie es damals nicht gegen euch Barrayaraner benutzt, wenn sie es doch besaßen?«, fragte Greenlaw langsam.
    »Das ist ein Problem, das auf bestimmten Ebenen meiner Regierung ausgiebig untersucht wurde und immer noch wird. Erstens hätte es die Nachbarschaft alarmiert. Biowaffen sind nicht die einzigen Waffen. Das Kaiserreich von Cetaganda war anscheinend nicht bereit, sich einem Aufgebot von Leuten zu konfrontieren, die so viel Angst hatten, dass sie sich zusammentaten, um die Planeten der Cetagandaner abzubrennen und jede lebende Mikrobe zu sterilisieren. Noch wichtiger ist: Wir glauben, dass es eine Frage der Ziele war. Die Ghem-Lords wollten das Territorium und den Wohlstand haben, die persönliche Glorifizierung, die auf eine erfolgreiche Eroberung gefolgt wäre. Die Haud-Ladys waren einfach nicht so interessiert daran.

301
    Nicht genug, um ihre Ressourcen zu verschwenden – nicht Ressourcen an Waffen per se. sondern an Reputation, Geheimhaltung, an einer stummen Drohung von unbekannter Schlagkraft. Unsere Geheimdienste haben in den letzten dreißig Jahren vielleicht ein halbes Dutzend Fälle von Verdacht auf Anwendung von Biowaffen im Stil der Haud

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