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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schneller!«
    Ein neuer Schrecken erschütterte Miles, eine Vision wie ein Fiebertraum: die großartige Fassade des Palais Vorkosigan in der barrayaranischen Hauptstadt Vorbarr Sultana, auf die jetzt Plasmafeuer herabregnete, wodurch ihre alten Steine schmolzen wie Butter; zwei mit Flüssigkeit gefüllte Kanister, die in einer Dampfwolke explodierten. Oder ein Seuchennebel, der alle Hüter des Hauses tot auf dem Haufen liegend in den Hallen zurückließ, oder auf der Flucht sterbend auf den Straßen; zwei fast vor dem Reifedatum stehende Replikatoren, die unbetreut ihre Arbeit einstellten und langsam abkühlten, während ihre winzigen Insassen aus Mangel an Sauerstoff starben und in ihrem eigenen Fruchtwasser ertranken. Seine Vergangenheit und seine Zukunft, zusammen zerstört … Nikki. auch er – würde er mit anderen Kindern in einer hektischen Flucht hinweggerissen werden oder ungezählt und unvermisst auf fatale Weise allein bleiben? Miles hatte sich vorgestellt, wie er zu einem guten Stiefvater für Nikki werden würde – das stand jetzt völlig in Frage, oder? Ekaterin. es tut mir Leid …
    Es würde Stunden – Tage – dauern, bevor die neue
    Dichtstrahlbotschaft Barrayar und Cetaganda erreichen konnte. Wahnsinnig erregte Menschen konnten in bloßen Minuten fatale Fehler begehen. In Sekunden … »Und
    wenn Sie etwas vom Beten halten, Vorpatril, dann beten Sie, dass niemand etwas Dummes anstellt, bevor die Botschaft ankommt. Und dass man uns glaubt.«
    »Lady Vorkosigan«, flüsterte Vorpatril eindringlich.
    »Könnte es sein, dass er wegen der Krankheit halluziniert?«
    »Nein, nein«, beruhigte sie ihn. »Er denkt nur zu schnell 395
    und lässt alle Zwischenschritte aus. Das ist seine Art. Es kann sehr frustrierend sein. Miles, Schatz, hm … wärest du bereit, für uns Übrige das ein bisschen zu entpacken?«
    Miles tat einen Atemzug – und noch zwei oder drei
    mehr –, um sein Zittern zu unterdrücken. »Der Ba. Er ist kein Agent und er ist nicht auf einer Mission. Er ist ein Verbrecher. Ein Abtrünniger. Vielleicht wahnsinnig. Ich glaube, er hat das jährliche Schiff mit den Haud-Kindern nach Rho Ceta entführt, das Schiff mit allen an Bord – die wahrscheinlich schon ermordet worden waren – in die nächste Sonne geschickt und sich mit der Fracht davongemacht. Die dann über Komarr weiterverschifft wurde und das barrayaranische Reich auf einem Handelsschiff verließ, das Kaiserin Laisa persönlich gehört – und wie belastend genau dieses besondere Detail gewissen Köpfen in der Sternenkrippe vorkommen wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Die Cetagandaner denken, wir hätten ihre Babys gestohlen oder bei dem Diebstahl mitgemacht und – du lieber Gott! – eine planetarische Gemahlin ermordet, und so bereiten sie sich darauf vor, gegen uns Krieg zu führen aus Versehen!
    »So«, sagte Vorpatril ausdruckslos.
    »Die ganze Sicherheit des Ba beruhte auf perfekter Geheimhaltung, denn sobald die Cetagandaner auf die richtige Spur kamen, dann würden sie nicht ruhen, bis sie dieses Verbrechen aufgeklärt hätten. Aber der perfekte Plan versagte, als Gupta nicht wie geplant starb. Guptas hektische Mätzchen zogen Solian mit hinein, zogen Sie hinein, zogen mich hinein …« Seine Stimme wurde langsamer. »Abgesehen davon, für was in aller Welt möchte der Ba diese 396
    Haud-Kinder haben?«
    »Könnte er sie für jemand anderen gestohlen haben?«, gab Ekaterin zögernd zu bedenken.
    »Ja, aber die Ba sollen eigentlich nicht bestechlich sein.«
    »Nun ja, wenn nicht für Bezahlung oder Bestechung,
    dann vielleicht Erpressung oder Drohung? Vielleicht eine Drohung gegen einen Haud, dem gegenüber der Ba loyal ist?«
    »Oder vielleicht eine Fraktion in der Sternenkrippe«, bemerkte Miles. »Außer … die Ghem-Lords bilden Fraktionen, die Haud-Lords bilden Fraktionen. Die Sternenkrippe hat immer als Einheit gehandelt – selbst als sie vor einem Jahrzehnt möglicherweise einen Verrat begangen hat, haben die Haud-Ladys keine getrennten Entscheidungen gefällt.«
    »Die Sternenkrippe hat einen Verrat begangen?«, wiederholte Vorpatril erstaunt. »Das ist bestimmt nicht durchgesickert! Sind Sie da sicher? Ich habe nie etwas davon gehört, dass so hoch im cetagandanischen Imperium Massenhinrichtungen stattgefunden hätten, und ich hätte davon hören müssen.« Er hielt inne und fügte dann in einem Ton der Verwirrung hinzu: »Wie konnte überhaupt ein Haufen von Haud-Ladys. die Babys designen, Verrat

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