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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ganze Weile ernsthaft nach –, dann möchte ich ihn ehrlich ablegen. Ich kann ihnen keinen falschen Eid oder geteilte Loyalitäten anbieten.«
    »Deine betanische Staatsbürgerschaft hat dich nie bei deiner Karriere bei den Dendarii-Söldnern gestört«, gab Miles zu bedenken.
    »Du hast mich nie zu einem Einsatz auf Kolonie Beta gebeten.«
    »Und wenn ich es getan hätte?«
    »Dann hätte ich … in einem Dilemma gesteckt.« Bel
    streckte flehentlich die Hand aus. »Ich möchte einen sauberen Anfang machen, ohne dass noch geheime Strippen dabei sind. Du behauptest, dass der KBS jetzt dein privater Nachrichtendienst ist. Miles – kannst du mich bitte noch 83
    einmal feuern?«
    Miles lehnte sich zurück und kaute an seinem Fingerknöchel. »Du meinst, ich soll dich vom KBS loseisen?«
    »Jawohl. Von allen alten Verpflichtungen.«
    Miles stieß den Atem aus. Aber du bist hier für uns so wertvoll! »Ich … weiß nicht.«
    »Weißt du nicht, ob du die Macht dazu hast? Oder weißt du nicht, ob du sie benutzen möchtest?«
    »Diese Geschichte mit der Macht«, redete Miles drauflos, »hat sich als viel seltsamer herausgestellt, als ich erwartet hatte. Man sollte meinen, dass mehr Macht einem mehr Freiheit bringen würde, aber ich habe herausgefunden, es hat mir weniger Freiheit gebracht. Jedes Wort, das aus meinem Mund kommt, hat dieses Gewicht, das es nie zuvor hatte, als ich der plappernde verrückte Miles war, der Gauner von den Dendarii. Ich musste damals nie auf meine Äußerungen so Acht geben wie jetzt. Es ist manchmal … verdammt unbequem.«
    »Ich hätte gedacht, es würde dir gefallen.«
    »Das hätte ich auch gedacht.«
    Bel lehnte sich zurück und entspannte sich. Er würde diese Bitte nicht noch einmal vorbringen, zumindest nicht so bald.
    Miles trommelte mit den Fingern auf der kühlen, spiegelnden Oberfläche des Tisches. »Wenn hinter diesem Schlamassel mehr steckt als nur Übererregung und schlechtes Urteilsvermögen – nicht, dass das nicht ausreichte –. dann hängt es am Verschwinden dieses Burschen von der Komarranischen Flottensicherheit, Solian …«
    Miles’ Armbandkommunikator summte: er hob ihnen

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    die Lippen. »Ja. was ist?«
    »Mylord«. meldete sich Roics Stimme zaghaft. »Wir befinden uns wieder im Dock.«
    »Stimmt. Danke. Wir werden gleich draußen sein.« Er erhob sich vom Tisch und sagte: »Du musst Ekaterin richtig kennen lernen, bevor wir hinausgehen und uns wieder dumm stellen müssen. Sie und Roic haben übrigens die volle barrayaranische Sicherheitsüberprüfung durchlaufen
    – das mussten sie, um so nahe mit mir zusammenwohnen zu können. Sie müssen beide wissen, wer du bist und dass sie dir trauen können.«
    Bel zögerte. »Müssen sie wirklich wissen, dass ich den KBS vertrete? Hier?«
    »Sie sollten es wissen, falls ein Notfall eintritt.«
    »Es wäre mir besonders lieb, wenn die Quaddies nicht wüssten, dass ich Informationen an Planetarier verkauft habe, verstehst du? Vielleicht wäre es sicherer, wenn wir, du und ich, bloß Bekannte wären.«
    Miles schaute ihn an. »Aber Bel, sie weiß sehr genau, wer du bist. Oder zumindest, wer du warst.«
    »Was, hast du deiner Frau Kriegsgeschichten von den verdeckten Operationen erzählt?« Sichtlich beunruhigt, runzelte Bel die Stirn. »Diese Regeln galten immer für jemanden anderen, nicht wahr?«
    »Ihre Einstufung als unbedenklich war verdient, nicht nur einfach gewährt«, sagte Miles ein wenig verkniffen.
    »Aber Bel, wir haben dir eine Einladung zu unserer Hochzeit geschickt! Oder … hast du sie bekommen? Der KBS
    teilte mir mit, sie sei zugestellt worden …«
    »Ach so«, erwiderte Bel und blickte verwirrt drein.

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    »Die? Ja, die habe ich bekommen.«
    »Ist sie zu spät zugestellt worden? Es sollte ein Reisegutschein dabei gewesen sein – falls sich den jemand unter den Nagel gerissen hat, dann werde ich ihm seine Haut …«
    »Nein, der Reisegutschein ist schon korrekt angekommen. Vor etwa einem Jahr, nicht wahr? Ich hätte es schaffen können, wenn ich mich beeilt hätte. Als die Einladung ankam, hatte ich gerade eine schwierige Phase. So etwas wie einen Tiefpunkt. Ich hatte eben Beta zum letzten Mal verlassen und steckte mitten in einem kleinen Job, den ich für den KBS erledigte. Einen Ersatz für mich zu etablieren wäre schwierig gewesen. Es bedeutete nur Anstrengung, zu einem Zeitpunkt, wenn noch mehr Anstrengung … Ich habe dir trotzdem alles Gute gewünscht und gehofft, dass du endlich Glück gehabt

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