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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sehenswert ist. Du solltest es dir auch ansehen, solange du auf der Station bist.«
    »Was, sind das nicht einfach, hm. exotische Tänzerinnen?«
    »Nicht in dem Sinn schummeriger Nachtclubs. Oder
    nicht einmal in dem Sinne der ultranoblen Akademie für sexuelles Training im Globus auf Beta.«
    Miles überlegte, ob er seinen und Ekaterins Flitterwochenaufenthalt beim Globus der Unirdischen Wonnen erwähnen sollte, bei dem es sich möglicherweise um den auf höchst eigenartige Weise nützlichsten Zwischenstopp ihrer Reise handelte … Doch dann verwarf er diesen Gedanken.

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    Konzentrieren Sie sich aufs Wesentliche, Mylord Auditor.
    »Das Ballett ist exotisch und besteht aus Tänzerinnen, aber es handelt sich um echte Kunst, um etwas Echtes – es geht über bloßes Können hinaus. Eine zweihundertjährige Tradition, ein Kleinod dieser Kultur. Der närrische Junge hätte sich durchaus beim ersten Anblick verlieben dürfen.
    Doch wie er sich dann aufführte und aus allen Rohren feuerte – diesmal im übertragenen Sinn –, das war ein wenig abwegig. Ein Soldat auf Urlaub begehrt wie verrückt ein einheimisches Mädchen – das ist nicht gerade eine neue Geschichte, aber was ich wirklich nicht verstehe, ist, was Granat Fünf in ihm sah. Ich meine, er ist ein junger Mann, der hübsch genug aussieht, aber dennoch …!«Bel lächelte viel sagend. »Zu groß für meinen Geschmack. Und überhaupt zu jung.«
    »Granat Fünf ist diese Quaddie-Tänzerin, richtig?«
    »Ja.«
    Ziemlich bemerkenswert für einen Barrayaraner, sich von einer Quaddie angezogen zu fühlen; das tief verwurzelte kulturelle Vorurteil gegen alles, was nach Mutation aussah, hätte eigentlich dagegen arbeiten müssen. Hatte Corbeau weniger als das übliche herablassende Verständnis von seinen Kameraden und Vorgesetzten zu spüren bekommen, das ein junger Offizier in einer solchen Lage normalerweise erwarten durfte?
    »Und in was für einer Beziehung stehst du zu all dem?«
    Holte Bel besorgt Luft? »Nicol spielt im Orchester des Minchenko-Balletts Harfe und Zymbal. Erinnerst du dich an Nicol, die von uns gerettete Quaddie-Musikerin? Bel dieser Personalbergung, die damals fast den Bach runterging?«

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    »Ich erinnere mich lebhaft an Nicol.« Und das hatte offensichtlich auch Bel getan. »Ich schließe daraus, dass sie es schließlich heil nach Hause geschafft hat.«
    »Ja.« Bels Lächeln wurde angespannter. »Keineswegs
    überraschend erinnert sie sich auch lebhaft an dich – Admiral Naismith.«
    Miles verstummte für einen Moment. Schließlich sagte er vorsichtig: »Kennst du sie … äh … gut? Kannst du sie zur Diskretion veranlassen oder überreden?«
    »Ich lebe mit ihr zusammen«, erwiderte Bel knapp.
    »Niemand braucht irgendetwas zu veranlassen. Sie ist diskret.«
    So, so, jetzt wird vieles klar …
    »Aber sie ist eine persönliche Freundin von Granat Fünf.
    Die sich in einer schrecklichen Panik wegen der ganzen Geschichte befindet. Sie ist unter anderem überzeugt, dass das barrayaranische Kommando ihren Freund ohne zu fackeln erschießen will. Die beiden Schläger, die Vorpatril schickte, um euren verlorenen Sohn abzuholen, waren offensichtlich – tja, mehr als rüde. Sie waren zunächst mal beleidigend und brutal, und dann wurde es noch schlimmer. Ich habe die ungekürzte Version der Ereignisse gehört.«
    »Verstehe.« Miles seufzte. »Ich kann noch nichts versprechen. Außer, dass ich allen zuhöre.«
    Bel nickte und blickte beiseite. Nach einer Weile sagte er: »Diese deine Geschichte von wegen kaiserlicher Auditor – du bist doch jetzt ein ziemlich großes Rad in der barrayaranischen Maschinerie, oder?«
    »Etwas dergleichen«, erwiderte Miles.

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    »Stimme des Kaisers – das klingt, als wäre sie ziemlich laut. Die Leute hören ihr doch zu, oder?«
    »Nun ja, die Barrayaraner hören zu. Der Rest der Galaxis«, Miles verzog den Mund, »tendiert zu der Meinung, dass es sich um eine Art Märchen handelt.«
    Bel zuckte entschuldigend die Achseln. »Der KBS, das sind Barrayaraner. Also. Die Sache ist, ich habe diesen Ort hier lieb gewonnen – Station Graf, den Quaddie-Raum.
    Und diese Leute hier. Ich mag sie sehr. Ich glaube, du wirst sehen, warum, wenn ich die Gelegenheit bekomme, dich herumzuführen. Ich spiele mit dem Gedanken, mich hier für immer niederzulassen.«
    »Das ist … schön«, sagte Miles. Worauf möchtest du hinaus. Bel?
    »Aber wenn ich hier einen Eid als Neubürger ablege –
    und ich denke darüber schon eine

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