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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sektor V.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    »Was ist das Wichtigste, was ich hier wissen muss?«
    »Nun, als Erstes, wir haben euren Leutnant Solian wirklich nicht gesehen. Und auch seine Leiche nicht. Wirklich.
    Der Sicherheitsdienst der Union hat wirklich gründlich nach ihm gesucht. Vorpatril – ist das übrigens ein Verwandter deines Cousins Ivan?«
    »Ja, ein entfernter Verwandter.«
    »Ich dachte mir doch, dass ich da eine Familienähnlich77
    keit feststellte. In mehr als einer Hinsicht. Auf jeden Fall, Vorpatril meint, dass wir lügen. Aber wir lügen nicht. Au
    ßerdem, eure Leute sind Idioten.«
    »Ja, ich weiß. Aber sie sind meine Idioten. Erzähl mir was Neues.«
    »Also gut, dann pass mal auf. Der Sicherheitsdienst von Station Graf hat alle Passagiere und Besatzungsmitglieder von den im Dock beschlagnahmten komarranischen Schiffen heruntergeholt und in Herbergen auf der Station untergebracht, um schlecht durchdachte Aktionen zu verhindern und Druck auf Vorpatril und Molino auszuüben. Natürlich sind die alles andere als glücklich darüber. Die Frachtbegleiter – Nichtkomarraner, die nur Passagen für ein paar Wurmlochsprünge buchten – sind ganz scharf darauf, wegzukommen. Ein halbes Dutzend hat versucht mich zu bestechen, damit ich sie ihre Waren von der Idris oder der Rudra nehmen und auf andere Schiffe umsteigen lasse.«
    »Haben welche damit … äh … Erfolg gehabt?«
    »Noch nicht.« Bel grinste. »Allerdings könnte sogar ich in Versuchung geraten, wenn der Preis im derzeitigen Tempo steigt. Jedenfalls erschienen mir einige der ungeduldigsten Gebote … potenziell interessant zu sein.«
    »Halt mal! Hast du das deinen Arbeitgebern auf Station Graf erzählt?«
    »Ich habe ein oder zwei Bemerkungen gemacht. Aber es ist nur ein Verdacht. Die einzelnen Leute benehmen sich alle gut – besonders verglichen mit Barrayaranern –, bis jetzt haben wir keinen Vorwand für ein Verhör unter Schnell-Penta.«
    »Versuchte Beamtenbestechung«, gab Miles zu bedenken.

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    »Diesen letzten Aspekt hatte ich eigentlich Watts gegen
    über noch nicht erwähnt.« Als Miles die Augenbrauen hochzog. fügte Bel hinzu: »Wolltest du etwa noch mehr juristische Komplikationen?«
    »Äh – nein.«
    Bel schnaubte. »Das dachte ich mir doch.« Der Hermaphrodit hielt einen Moment inne, als würde er seine Gedanken ordnen. »Nun denn, zurück zu den Idioten. Nämlich zu eurem Fähnrich Corbeau.«
    »Jawohl. Sein Antrag auf politisches Asyl hat alle meine Warnlämpchen aufleuchten lassen. Zugegeben, er steckte in Schwierigkeiten, weil er sich nicht rechtzeitig zurückgemeldet hatte, aber warum versucht er plötzlich zu desertieren? Welche Beziehung hat er zu Solians Verschwinden?«
    »Überhaupt keine, soweit ich bisher feststellen konnte.
    Ich bin dem Kerl tatsächlich begegnet, bevor dies alles losging.«
    »So? Wie und wo?«
    »Auf gesellschaftlicher Ebene, zufällig. Was ist eigentlich mit euch los, dass ihr Flotten mit Geschlechtertrennung unterhaltet, wo ihr dann alle nach Verlassen der Schiffe gestört seid? Nein, mach dir nicht die Mühe mit einer Antwort, ich glaube, wir alle kennen sie. Aber die Angehörigen all dieser ausschließlich männlichen militärischen Organisationen, die aus religiösen oder kulturellen Gründen dieser Sitte der Geschlechtertrennung folgen, führen sich, wenn sie Urlaub auf der Station haben, auf wie eine schreckliche Mischung aus Kindern, die aus der Schule kommen, und Verbrechern, die man aus dem Gefängnis 79
    entlassen hat. Das Schlimmste von beiden ist eigentlich das geringe Urteilsvermögen von Kindern in Verbindung mit dem sexuellen Ausgehungertsein der – ach, lassen wir das.
    Die Quaddies zucken zusammen, wenn sie euch kommen
    sehen. Wenn ihr nicht so zügellos Geld ausgeben würdet, dann würden – meine ich – die kommerziellen Stationen in der Union alle dafür stimmen, euch in Quarantäne an Bord eurer eigenen Schiffe zu stecken und euch an sexueller Frustration eingehen zu lassen.«
    Miles strich sich über die Stirn. »Kommen wir zurück zu Fähnrich Corbeau. einverstanden?«
    Bel grinste. »Wir sind nicht von ihm abgeschweift. Also, dieser hinterwäldlerische barrayaranische Junge auf seiner allerersten Reise in die glitzernde Galaxis stolpert von seinem Schiff und geht, da er angewiesen wurde, wie ich gehört habe, seinen kulturellen Horizont zu erweitern …«
    »Das stimmt in der Tat.«
    »… geht also, das Minchenko-Ballett anzuschauen. Was auf alle Fälle

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