Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen
genau dem Grund, den Sie leider erlebt haben –, aber es könnte auch bis zu einer sehr ernsten Anklage wegen versuchter Fahnenflucht reichen, falls er seinen Antrag auf politisches Asyl nicht zurückzieht, solange noch nicht dar
über entschieden ist.«
Ihr Gesicht erstarrte leicht. »Vielleicht wird der Antrag nicht abgelehnt.«
»Selbst wenn er befürwortet wird, könnten die langfristigen Folgen komplexer sein, als Sie vielleicht erwarten.
Er würde für immer aus seiner Heimat exiliert sein, niemals in der Lage, zu seiner Familie zurückzukehren oder sie zu sehen. Barrayar mag jetzt in der ersten Aufwallung der … Emotion als eine Welt erscheinen, die hinter ihm liegt, aber ich glaube – ich bin mir dessen sicher –, er könnte es später zutiefst bereuen.« Er dachte an den melancholischen Baz Jesek, der auf Jahre im Exil gewesen war wegen eines noch schlimmer geführten Konflikts. »Es gibt andere, wenn auch weniger schnelle Wege, wie Fähnrich Corbeau am Ende hierher kommen könnte, wenn dieser
Wunsch wirklich sein wahrer Wille ist und nicht nur eine zeitweilige Laune. Es würde etwas länger dauern, wäre aber weitaus weniger schädlich – er spielt schließlich damit um den Rest seines Lebens.«
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Sie runzelte die Stirn. »Wird das barrayaranische Militär ihn nicht erschießen lassen oder auf schreckliche Weise hinschlachten oder – oder aus dem Hinterhalt ermorden?«
»Wir befinden uns nicht im Krieg mit der Union.« Jedenfalls noch nicht. Es müssten wohl noch mehr heroische Böcke geschossen werden, bis das der Fall sein würde, aber vermutlich durfte er seine barrayaranischen Landsleute nicht unterschätzen. Und er glaubte nicht, dass Corbeau politisch wichtig genug war, um ihn ermorden zu lassen.
Also, dann versuchen wir doch sicherzustellen, dass er nicht so wichtig wird, oder? »Er würde nicht hingerichtet werden. Aber zwanzig Jahre im Gefängnis sind wohl kaum besser, von Ihrem Standpunkt aus gesehen. Sie helfen ihm oder sich selbst nicht, indem Sie ihn zu dieser Fahnenflucht ermutigen. Lassen Sie ihn zum Dienst zurückkehren, lassen Sie ihn seine Zeit abdienen und einen Rückflug hierher bekommen. Wenn Sie dann beide immer noch derselben Meinung sind, dann führen Sie Ihre Beziehung fort, ohne dass sein ungelöster legaler Status Ihrer beider Zukunft vergiftet.«
Ihre Miene war noch störrischer geworden. Miles kam sich auf schreckliche Weise vor wie ein langweiliger Vater, der seinem von Angst geplagten Teenager Vorträge hielt, aber sie war kein Kind mehr. Er würde Bel nach ihrem Alter fragen müssen. Ihre anmutige und souveräne Art sich zu bewegen konnte das Ergebnis ihrer Tanzausbildung sein.
Er erinnerte sich daran, dass sie, die Besucher, freundlich dreinblicken sollten, und so versuchte er seine Worte mit einem verspäteten Lächeln zu mildern.
»Wir wollen Partner werden«, sagte sie. »Auf Dauer.«
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Nachdem Sie einander nur zwei Wochen gekannt haben?
Sind Sie sich da sicher? Er schluckte diese Bemerkung hinunter, als ein Seitenblick von Ekaterin ihn daran erinnerte, wie wenige Tage – oder waren es nur Stunden – es gebraucht hatte, dass er sich in sie verliebte. Zugegeben, der Teil auf Dauer hatte länger gebraucht. »Ich kann gewiss verstehen, warum Corbeau das vielleicht wünscht.«
Das Umgekehrte war natürlich rätselhafter. In beiden Fällen. Er selbst fand Corbeau nicht liebenswert – bis jetzt war sein stärkstes Gefühl ein tiefer Wunsch, dem Fähnrich eine kräftige Kopfnuss zu geben –. aber diese Frau hier sah Corbeau mit anderen Augen.
»Auf Dauer?«, warf Ekaterin zweifelnd ein. »Aber …
glauben Sie nicht, dass Sie vielleicht eines Tages Kinder haben wollen? Oder vielleicht er?«
Auf Granat Fünfs Gesicht zeichnete sich Hoffnung ab.
»Wir haben darüber schon gesprochen. Wir sind beide daran interessiert, Kinder zu haben.«
»Hm … äh«, sagte Miles. »Quaddies sind nicht interfertil mit Planetariern, oder?«
»Nun. man muss eine Wahl treffen, bevor sie in die Replikatoren kommen, genauso wie ein Hermaphrodit, der sich mit einem Monosexuellen kreuzt, wählen muss, ob die Genetik angepasst wird, um einen Jungen oder ein Mädchen oder einen Hermaphroditen hervorzubringen. Einige Partnerschaften zwischen Quaddies und Planetariern haben Quaddie-Kinder, andere haben Planetarier-Kinder, und wieder andere haben sowohl als auch – Bel, zeig doch Lord Vorkosigan deine Baby-Bilder!«
Miles’ Kopf schnellte herum. »Was?«
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Bel
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