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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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II –
    d. h. Leutnant Solians synthetisiertes Blut. Identisch mit der früheren Probe – selbe Charge, würde ich sagen.«
    »Gut! Jetzt kommen wir voran.« Aber wohin, um Gottes willen? »Danke. Kapitän. Das ist von unschätzbarem Wert.
    Gönnen Sie sich etwas Schlaf, Sie haben ihn sich verdient.«
    Der Arzt, dem die Enttäuschung darüber, dass er ohne weitere Erklärung entlassen wurde, offen ins Gesicht geschrieben stand, meldete sich ab.
    Miles drehte sich wieder Roic zu, gerade rechtzeitig, um ihn dabei zu ertappen, wie er ein Gähnen unterdrückte. Der Gefolgsmann blickte verlegen drein und setzte sich aufrechter hin.
    »Also, was haben wir denn?«, fragte Miles.
    Roic räusperte sich. »Der Passagier Firka hat die Rudra 227
    tatsächlich erst betreten, nachdem sie schon hätte auslaufen sollen, während jener Verzögerung wegen der Reparaturen.«
    »Hm. Das legt dann den Gedanken nahe, dass dies nicht Teil eines lang gehegten Reiseplans war … vielleicht. Fahren Sie fort.«
    »Ich habe einige Aufzeichnungen des Burschen herausgefiltert, wo er an Bord des Schiffes geht und es wieder verlässt, bevor es beschlagnahmt wurde und die Passagiere evakuiert wurden. Er hat anscheinend seine Kabine als seine Herberge benutzt, was eine Menge Leute tun, um Geld zu sparen. Zwei seiner Ausflüge entsprechen Zeiten, in denen Leutnant Solian von der Idris weg war – das eine Mal überlappt sich mit seiner letzten routinemäßigen Inspektion der Fracht, und das andere Mal entspricht genau diesen letzten vierzig Minuten, für die wir keine Erklärung haben.«
    »Oh, sehr schön. Wie sieht denn dieser selbst erklärte Amphibier aus?«
    Roic fummelte einen Moment lang an der Konsole herum und präsentierte dann eine deutliche Ganzkörperaufnahme, die aus den Vid-Aufzeichnungen von der Schleuse der Rudra stammte.
    Der Mann war groß, mit einer blassen, ungesund wirkenden Haut und dunklem Haar, das kurz und zu einem fleckenartigen, wenig schmeichelhaften Flaum geschnitten war, wie Flechten auf einem Felsblock. Große Nase, kleine Ohren, ein kummervoller Ausdruck auf dem gummiartigen Gesicht – er sah wirklich fix und fertig aus, die Augen dunkel von Ringen umgeben. Lange, magere Arme und

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    Beine; ein weiter Kittel oder Poncho verbarg die Einzelheiten seines großen Oberkörpers. Seine Hände und Füße waren besonders unverwechselbar, und Miles zoomte näher heran. Eine Hand war halb verborgen in einem Stoffhandschuh mit abgeschnittenen Fingerspitzen, der die Schwimmhäute dem beiläufigen Blick entzog, aber die andere war nackt und halb erhoben, und die Schwimmhäute waren deutlich zu sehen, dunkelrosa zwischen den überlangen Fingern. Die Füße steckten in weichen Stiefeln oder Halbstiefeln, die an den Knöcheln zusammengebunden waren, aber sie hatten ebenfalls etwa die doppelte Länge eines normalen Fußes, waren jedoch nicht breiter. Konnte der Kerl im Wasser seine Schwimmzehen so spreizen, wie er seine mit den Schwimmhäuten ausgestatteten Finger
    spreizte, um breite Flossen zu bilden?
    Miles erinnerte sich an Ekaterins Beschreibung des Passagiers, der sie und Bel bei ihrem Ausflug am ersten Tag angesprochen hatte – er hatte die längsten und schmälsten Hände und Füße. Bel sollte sich das in Kürze mal anschauen. Miles ließ das Vid laufen. Der Bursche hatte einen etwas schlurfenden Gang, wenn er lief und diese fast clownesken Füße hob und absetzte.
    »Woher ist er gekommen?«, fragte Miles Roic.
    »Seine Papiere behaupten, er sei von Aslund.« In Roics Stimme klangen schwere Zweifel an.
    Aslund war einer von Barrayars ziemlich nahen Nachbarn im Nexus, eine verarmte Agrarwelt in einem Lokalraum, der als Sackgasse von der Hegen-Nabe abging. »Ho.
    das sind ja fast unsere Breiten, sozusagen.«
    »Ich weiß es nicht. Mylord. Die ihn betreffenden Auf229
    zeichnungen des Zolls von Station Graf zeigen, dass er von einem Schiff kam, an dessen Bord er auf Tau Ceti gegangen war; es kam hier einen Tag früher an, bevor unsere Flotte ursprünglich auslaufen sollte. Ich weiß nicht, ob er wirklich von dort kam oder nicht.«
    »Ich würde wetten, nein.« Gab es eine Wasserwelt irgendwo am Rande des Nexus, die besiedelt wurde und deren Kolonisten sich entschlossen hatten, ihre Kinder zu verändern anstatt ihre Umwelt? Miles hatte davon nichts gehört, aber so etwas musste manchmal vorkommen. Oder war Firka ein Einzelprojekt, ein Experiment oder eine Art Prototyp? Miles war schon früher einmal auf ein paar solcher

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