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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Passagiere blieben in ihrer Herberge, wenn sie ihre abendliche Langeweile vertreiben konnten, indem sie anderswo auf der Station Unterhaltung suchten. Aber war nicht Dubauer gerade derjenige gewesen, der sich zu sehr gefürchtet hatte, um Station Graf allein, ohne bewaffnete Begleitung, zu durchqueren? Die Runzeln auf Miles’ Stirn wurden noch tiefer, und er hinterließ eine Anweisung an diesen Dienst 221
    habenden Quaddie-Wächter, er solle es ihm auch mitteilen, wenn Dubauer zurückkäme.
    Erneut ließ er die Sicherheits-Vids der Idris im Schnelldurchgang durchlaufen, während er auf Roics Rückkehr wartete. Vergrößerte Standbilder der Hände einer Anzahl ansonsten unauffälliger Schiffsbesucher offenbarten keine Schwimmhäute. Es ging schon auf Mitternacht (nach Stationszeit) zu, als Roic und Bel sich zurückmeldeten.
    Bel gähnte. »Nichts Aufregendes«, berichtete der Hermaphrodit. »Ich glaube, damit sind wir fertig. Ich habe die MedTechs mit einer Sicherheitseskorte in die Herberge zurückgeschickt, damit sie ins Bett gehen. Was steht als Nächstes an?«
    Miles knabberte an seinem Finger. »Jetzt warten wir auf den Bericht des Arztes über die Identifizierung der beiden Proben, die ich zur Prinz Xav geschickt habe. Und wir warten darauf, dass Firka und Dubauer in ihre Herbergen zurückkehren, oder wir suchen sie überall auf der Station.
    Oder besser noch, wir überlassen es Venns Polizisten, au
    ßer dass ich sie wirklich nicht ablenken möchte von der Jagd auf meinen Attentäter, bevor sie den Burschen festgenagelt haben.«
    Roic, der beunruhigt dreingeblickt hatte, entspannte sich wieder. »Ein guter Gedanke, Mylord«, murmelte er dankbar.
    »Das klingt mir nach einer goldenen Gelegenheit für etwas Schlaf«, meinte Bel.
    Zu seiner Bestürzung empfand Miles Bels Gähnen als
    ansteckend. Nie hatte er die bewundernswerte Fähigkeit ihres alten Söldnerkollegen Kommodore Tung so völlig 222
    beherrscht, überall und jederzeit, wenn es eine Unterbrechung der Aktionen erlaubte, zu schlafen. Er war sich sicher, dass er noch zu aufgedreht war, um zu dösen.
    »Vielleicht ein Nickerchen«, gestand er widerwillig zu.
    Bel ergriff intelligenterweise sofort die Gelegenheit, für einige Zeit zu Nicol nach Hause zu gehen. Miles überstimmte Bels Argument, er selbst sei schließlich ein Leibwächter, und brachte ihn dazu, einen Quaddie-Polizisten mitzunehmen. Miles beschloss zu warten, bis er von dem Arzt etwas gehört hätte, und dann erst Chef Venn anzurufen und aufzuwecken: er konnte sich in den Augen der Quaddies keine Fehler leisten, also räumte er auf und legte sich in seiner winzigen Kabine hin. Falls er eine Wahl gehabt hätte zwischen einer Nacht ununterbrochenen Schlafes und frühen Nachrichten, dann hatte er frühe Nachrichten vorgezogen.
    Venn würde ihn es vermutlich sofort wissen lassen,
    wenn die Sicherheitsleute den Quaddie mit der Nietenkanone verhafteten. Einige Raumstationen war absichtlich so gebaut, dass man sich in ihnen nur schwer verstecken konnte. Leider gehörte Station Graf nicht dazu. Ihre Architektur konnte man nur als Wucherung bezeichnen. Sie musste voller vergessener Ecken und Winkel sein. Die beste Chance, den Kerl zu schnappen, wäre, wenn er versuchte, die Station zu verlassen; würde er stattdessen besonnen genug sein, sich in irgendeine Bude zu begeben und dort versteckt zu halten? Oder, da er sein Ziel – wer immer dieses Ziel gewesen sein mochte – beim ersten Mal verfehlt hatte, scharf genug darauf sein, es ein zweites Mal zu versuchen? Smolyani hatte die Turmfalke von ihrer Schleuse 223
    gelöst und eine Position ein paar Meter entfernt von der Station eingenommen – für alle Fälle! –, während der Auditor schlief.
    Wenn man die Frage, wer einen harmlosen älteren
    betanischen Hermaphroditen erschießen wollte, der Schafe mit sich führte, durch die Frage ersetzte, wer einen cetagandanischen Ba erschießen wollte, der eine geheime menschliche – oder übermenschliche – Fracht von (zumindest für die Sternenkrippe) unschätzbarem Wert schmuggelte … eröffnete man auf eine äußerst beunruhigende Weise ein Spektrum möglicher Komplikationen. Miles hatte schon im Stillen entschieden, dass Passagier Firka für ein frühes Rendezvous mit Schnell-Penta fällig war, mit Kooperation der Quaddies, falls Miles sie bekam, oder auch ohne. Aber wenn man darüber nachdachte, dann war es zweifelhaft, ob die Wahrheitsdroge bei einem Ba funktionieren würde. Miles gab sich kurzen,

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