Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Individuen gestoßen. Beides passte nicht recht mit einem Ursprung auf Aslund zusammen. Allerdings konnte er dort eingewandert sein … Miles nahm sich vor, in seinem nächsten Bericht den KBS um Hintergrundermittlungen über den Kerl zu ersuchen, auch wenn die Ergebnisse wahrscheinlich zu spät einlaufen würden, um noch von unmittelbarem Nutzen zu sein. Zumindest hoffte er doch, dass er diesen Schlamassel schon vorher erledigt und Station Graf verlassen haben würde.
    »Ursprünglich versuchte er eine Koje auf der Idris zu bekommen, aber dort war kein Platz mehr«, fügte Roic an.
    »Aha!« Oder hätte das ein Hö? sein sollen?
    Miles setzte sich auf seinem Stuhl zurück und kniff die Augen zusammen. Er überlegte in Vorwegnahme seines
    geliebten und viel gewünschten Schnell-Penta – angenommen, dieses eigentümliche Individuum hatte persönlichen Kontakt zu Solian gehabt, bevor der Leutnant verschwand.
    Angenommen, er hatte sich irgendwie eine Probe von Soli230
    ans Blut verschafft, vielleicht ebenso zufällig, wie Miles an Dubauers Blut gekommen war. Warum sollte er dann, im Namen der Vernunft, sich darauf die Mühe gemacht haben, eine gefälschte Blutprobe von Solian herzustellen und sie über eine Ladebucht und zur Luftschleuse hinaus vertröpfelt haben?
    Um einen anderswo geschehenen Mord zu vertuschen?
    Solians Verschwinden war schon von seinen eigenen Vorgesetzten als Fahnenflucht eingestuft worden. Da war keine Vertuschung mehr nötig: Falls es ein Mord gewesen war, war es zu diesem Zeitpunkt nahezu das perfekte Verbrechen, und man war drauf und dran gewesen, die Ermittlungen aufzugeben.
    Eine Intrige? Mit dem Ziel, Solians Mord jemand anderem anzuhängen? Verlockend, aber in dem Fall hätte doch inzwischen schon jemand Unschuldiger aufgespürt und beschuldigt sein sollen. Wenn nicht Firka der Unschuldige war, dann gab es im Augenblick niemanden, gegen den sich die Intrige richtete.
    Um eine Fahnenflucht zu vertuschen? Konnten Firka
    und Solian wegen Solians Fahnenflucht zusammengearbeitet haben? Oder … wann war vielleicht eine Fahnenflucht keine Fahnenflucht? Wenn es sich dabei um einen Trick bei verdeckten Operationen des KBS handelte, ja dann. Außer dass Solian dem Sicherheitsdienst der Streitkräfte angehörte, nicht dem KBS: ein Wachmann, kein Spion oder ausgebildeter Agent. Dennoch … ein ausreichend intelligenter, loyaler, hoch motivierter und ehrgeiziger Offizier, der sich in einem komplizierten Wirrwarr wiederfand, mochte vielleicht nicht auf Befehle von oben 231
    warten, wenn er eine sich schnell entwickelnde riskante Sache verfolgte. Das zu wissen hatte Miles ja allen Grund.
    Natürlich konnte ein solcher Offizier dabei umkommen, wenn er solche gefährlichen Risiken auf sich nahm. Das zu wissen hatte Miles ja ebenfalls allen Grund.
    Ungeachtet der Absicht, was war die tatsächliche Wirkung des Blutköders gewesen? Oder was wäre sie gewesen, wenn nicht die unter einem schlechten Stern stehende Romanze von Corbeau und Granat Fünf mit barrayaranischen Vorurteilen und Rüpeleien in Konflikt geraten wäre?
    Das prächtige scharlachrote Szenario auf dem Deck der Ladebucht hätte bestimmt die offizielle Aufmerksamkeit wieder auf Solians Verschwinden gerichtet: es hätte so gut wie sicher die Abreise der Flotte verzögert, jedoch nicht so spektakulär, wie es die realen Ereignisse dann getan hatten.
    Wenn man annahm, die Probleme von Granat Fünf und
    Corbeau seien zufällig gewesen. Schließlich war sie so etwas wie eine Schauspielerin. Was Corbeaus Kommunikator anging, so hatte man nur sein Wort.
    »Vermutlich«, sagte Miles nachdenklich, »haben wir
    keine deutliche Aufnahme dieses Froschmenschen, wie er irgendwann ein halbes Dutzend Literkrüge wegschleppt?«
    »Leider nicht, Mylord. Er kam und ging allerdings zu verschiedenen Zeitpunkten mit einer Menge von Paketen und Schachteln: die Krüge könnten gut in etwas versteckt gewesen sein.«
    Pah. Die Gewinnung von Fakten sollte das Denken klären. Diese Sache hier wurde nur immer undurchsichtiger.
    »Haben die Quaddie-Sicherheitsleute von einer der Herbergen schon zurückgerufen?«, fragte Miles. »Sind Dubau232
    er und Firka schon zurück?«
    »Nein, Mylord. Das heißt, keine Rückrufe.«
    Miles rief beide Posten an, um es zu überprüfen: keiner der beiden Passagiere, für die er sich interessierte, war schon zurück. Es war jetzt nach vier Uhr früh, 04:20 nach der von der Erde stammenden Vierundzwanzigstundenuhr, an die sich der

Weitere Kostenlose Bücher