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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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vor.
    Sie warf ihm einen etwas verwirrten Blick zu. »Darum geht’s doch nicht. Auf jeden Fall, nach Ihnen.« Sie wies den Korridor hinab, und Miles vertraute eilig seine Besorgnisse bezüglich der Türen dem Aufsicht führenden Beamten an.
    Das Team scannte pflichtbewusst alles ab, auf Miles’
    Beharren auch die Rohrleitungen an der Decke, wo der Angreifer sich versteckt haben könnte, um sich dann auf seine Opfer herabzustürzen. Sie versuchten es an jeder Tür.
    Mit den Fingern ungeduldig auf seine Hosennähte trommelnd, folgte Miles ihnen den Korridor entlang, während sie ihre Suche durchführten. Alle Türen erwiesen sich als verschlossen … zumindest waren sie es jetzt. Eine öffnete sich zischend, als sie vorbeigingen, und ein Ladenbesitzer, ein Planetarier, steckte seinen Kopf blinzelnd heraus; der Quaddie-Polizist befragte ihn kurz, und der Kaufmann sei259
    nerseits half seine Nachbarn zu wecken, damit sie an der Suche teilnahmen. Die Quaddie-Frau sammelte jede Menge kleiner Plastikbeutel mit nicht viel Inhalt. In keinem Behälter, Eingang, Geräteschrank oder Laden neben dem Durchgang wurde ein bewusstloser Hermaphrodit gefunden.
    Der Versorgungskorridor lief etwa zehn Meter weiter, bevor er sich diskret zu einem breiteren Querkorridor öffnete, der von Läden, Büros und einem kleinen Restaurant gesäumt war. Die Szenerie war wohl während der dritten Schicht vergangene Nacht ruhiger gewesen, aber keineswegs völlig verlassen, und ebenfalls beleuchtet. Miles stellte sich vor, wie der schlaksige Firka Bels kompakte, aber kräftige Gestalt den öffentlichen Weg entlangschleppte oder -zerrte … zur Tarnung in etwas eingewickelt? Es musste fast so gewesen sein. Es wäre ein starker Mann von Nöten, um Bel weit zu schleppen. Oder … jemanden in einem Schweber. Nicht notwendigerweise ein Quaddie.
    Roic, der ihm über die Schulter ragte, schnüffelte. Die würzigen Gerüche, die in den Korridor wehten, in den das Lokal listigerweise seine Backöfen entlüftete, erinnerten Miles an die Pflicht, seine Kämpfer zu verpflegen. Seinen Kämpfer. Der mürrische Quaddie-Wächter konnte für sich selbst sorgen, entschied Miles.
    Das Lokal war klein, sauber und gemütlich, die Art von billigem Café, wo die hiesigen Werktätigen aßen. Es war offensichtlich schon nach dem Frühstücksansturm und noch nicht Zeit zum Mittagessen, denn es saßen nur zwei junge Männer da, Planetarier, bei denen es sich um Verkäufer handeln konnte, und eine Quaddie-Frau in einem 260
    Schweber, die – nach ihrem voll gestopften Werkzeuggürtel zu schließen – eine Elektrikerin in ihrer Arbeitspause war. Sie schauten verstohlen auf die Barrayaraner – mehr auf den großen Roic in seiner fremdartigen braun-silbernen Uniform als auf den kleinwüchsigen Miles in seiner unauffälligen grauen Zivilkleidung. Der Quaddie-Wächter, der sie begleitet hatte, distanzierte sich etwas von ihnen – man sollte merken, dass er sie zwar begleitete, aber nicht zu ihnen gehörte – und bestellte sich Kaffee in einem Plastikkolben.
    Eine Planetarierin fungierte als Bedienung und als Köchin und richtete mit geübter Schnelligkeit Speisen auf den Tellern an. Die würzigen Brote, anscheinend eine Spezialität des Lokals, schienen hausgemacht zu sein, die Scheiben mit künstlich gezüchtetem Protein waren einwandfrei und das frische Obst überraschend köstlich. Miles wählte eine große goldene Birne aus, deren Schale eine rosige Tönung und keinerlei Flecken aufwies: Wenn sie nur mehr Zeit gehabt hatten, dann hätte er gern Ekaterin auf die hiesige Landwirtschaft angesetzt – von welcher pflanzenähnlichen Matrix auch immer diese Frucht hier hervorgebracht worden war, sie musste genetisch verändert worden sein, um in der Schwerelosigkeit zu gedeihen. Die Raumstationen des Kaiserreichs konnten solche Gewächse gebrauchen – falls die komarranischen Händler sie sich nicht schon geschnappt hatten. Miles’ Plan, Kerne dieser Frucht in die Tasche zu stecken, um sie nach Hause zu schmuggeln, wurde dadurch vereitelt, dass sie keine Kerne hatte.
    In der Ecke hatte ein Holovid, das leise gestellt war, von allen ignoriert vor sich hin gebrabbelt, doch ein plötzlicher 261
    Regenbogen blinkender Lichter kündigte jetzt eine offizielle Sicherheitsmitteilung an. Alle drehten kurz den Kopf in die Richtung des Vids; Miles folgte den Blicken der anderen und entdeckte, dass jetzt die Aufnahmen des Passagiers Firka von den Schleusen der Rudra gezeigt wurden, die er

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