Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
sich nicht herab, das Einlagern der Ware selbst zu beaufsichtigen. Er wußte, daß es verschiedene kleine Personaleingänge rings um das gewaltige Bauwerk aus Metall und Plastik gab. Aber die Konstruktion eines Lagerhauses erlaubte wenig Variationen; von einem Hafen zum anderen unterschieden sie sich abgesehen von der Größe kaum. Aus dieser Gesetzmäßigkeit ließ sich jedoch auch schließen, daß keiner der Personaleingänge des Nachts unverschlossen war, falls nicht gerade gearbeitet wurde. Zufällig war die nächste neue Fracht heute noch Lichtminuten entfernt. Malcolm bezweifelte, daß seine Verfolger dumm genug waren, um ihn unbemerkt aus dem Haupteingang schlüpfen zu lassen.
    In ständigem Zickzack arbeitete er sich mit schußbereitem Laser allmählich bis zum nächsten Wandabschnitt vor. Ja, da war eine Tür. Und ja, sie war verschlossen.
    Er stellte den Laserstrahl bleistiftdünn ein und ließ ihn um das kreisförmige automatische Schloß wandern. Zumindest würde das bei der Hafenpolizei Einbruchsalarm auslösen. Den Wachmann mußten die Diebe beiseitegeschafft haben. Möglicherweise hing die Alarmvorrichtung an dieser Tür mit der des Haupteingangs zusammen, und in dem Fall funktionierte sie nicht mehr, wenn die Diebe sie vorn kurzgeschlossen hatten. Doch so oder so, die Polizei würde nicht mehr rechtzeitig eintreffen, um Malcolms Haut zu retten.
    Die Arbeit ging langsam vonstatten, verdammt langsam! Die Pistole war dazu konstruiert, Plastikkisten und vielleicht auch Leute durchzuschneiden, und beides bestand aus sehr viel weicherem Material, als bombensichere Platten. Das Metall glühte und fing an, in trägen Tropfen über die Tür zu rinnen. Viel zu langsam! Drei-D-Stars zerschmetterten solche Türen mit der gleichen Leichtigkeit, mit der sie Meuchelmörder mittels eines Wortschwalls lahmlegten. Hammurabi war beträchtlich stärker als jeder Drei-D-Star und legte großen Wert auf die Knochen in seinen Schultern. Türen waren für gewöhnlich ebenso unnachgiebig wie gewisse Frauen.
    Er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
    Als letztes Hilfsmittel wollte er die Pistole auf das offene Kästchen richten und drohen, den unschätzbar wertvollen Inhalt zu einer aromatischen Pfütze zu zerschmelzen.
    Hinter ihm wurde fortwährend wild herumgeballert. Vielleicht hatte er sie so durcheinandergebracht, daß sie glaubten, Malcolm sei ihnen in den Rücken gelangt, und sich jetzt gegenseitig beschossen. Der Gedanke erbaute ihn so, daß er sich ein bißchen entspannte.
    Drei Männer erschienen im Schatten eines hochaufragenden Entwicklungstanks, der soeben von Wolophon III geliefert worden war. Das Schloß war kaum zu einem Viertel herausgeschnitten. Malcolm drehte sich mit dem Rücken zur Tür, schob die Mündung der Pistole in das Kästchen und stellte den Strahl auf weite Streuung. Die Waffe war heiß vom unausgesetzten Gebrauch.
    Die Männer kamen näher, blieben stehen. Einer löste sich von der Gruppe und ging auf Hammurabi zu.
    „Den Einheimischen wird es gar nicht gefallen, wenn Sie Löcher in ihre Regierungsgebäude brennen. Nichts für ungut, Käpt’n.“
    Malcolm Hammurabi legte den Sicherungshebel der Pistole um und steckte die Waffe in seine Hosentasche.
    „Sie sind mir ein feiner Erster Maat, Maijib Takaharu. Aber, zum Teufel, wie kommt es, daß Sie mich abholen?“
    Takaharu wies auf seine beiden Gefährten. Sie entfernten sich schweigend zwischen den Kistenstapeln, wahrscheinlich um sich zu vergewissern, daß ein eventuell noch vorhandener Eindringling nicht mehr in der Verfassung war, von neuem Streit anzufangen.
    Der Erste Maat sah von seinen vollen ein zwei Drittel Metern zu Malcolm auf. Er hielt einen schlanken Hornet-VI-Nadelwerfer in der Hand.
    „Wissen Sie das denn nicht mehr, Käpt’n? Nach jener Nacht vor vier Monaten auf Foran III, als Sie sechs Polizisten mit verschiedenen Quetschungen, gebrochenen Gliedern und anderen Souvenirs in die dortige Version eines Krankenhauses schickten, die Statue eines lokalen Helden verschandelten und sich auch sonst bei der Bevölkerung sehr unbeliebt machten, gaben Sie mir den Befehl, Ihnen jedes Mal zu folgen. Damals verurteilte der Magistrat Sie zu einer Geldstrafe …“
    „Erinnern Sie mich nicht daran.“ Hammurabi zuckte zusammen. Er betrank sich selten, aber dann geriet er jedes Mal in Schwierigkeiten. Er verstand nicht, warum die Crew bei jeder Landung damit herumprahlte. Jetzt war es so weit gekommen, daß er keine Bar mehr betreten

Weitere Kostenlose Bücher