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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ihren Vorgesetzten in Verbindung setzen kann. Dann betrachte ich diesen Teil der Vereinbarung für erfüllt. Danach kann sie sich ihren hübschen Kopf abbabbeln. Die Kirche wird Verständnis haben. Kein Gericht wird Sie verurteilen. Verstehen Sie, zu diesem Zeitpunkt werde ich längst an einem anderen Ort sein. Die bloße Tatsache, daß eine Agentin ihres Alters es geschafft hat, so weit vorzudringen, macht meine Position hier unhaltbar. Offensichtlich weiß der hiesige Nachrichtendienst – verdammt sei diese Wanze! – eine ganze Menge, doch man war sich nicht klar darüber, welcher Teil der Information an welchen Platz gehörte.“
    „Wenn Sie mir ein Sprechgerät geben, Rose, werde ich meinen Maat benachrichtigen und ihm sagen, was er tun soll. Er wird auf mich hören.“
    „Woher soll er wissen, daß Sie dabei nicht die Mündung eines Blasters im Rücken haben?“ fragte Rose neugierig.
    Malcolm blickte auf den alten Drogenhändler hinab. „Weil er weiß, daß ich nicht in eine solche Situation geraten sein kann, Mister. Entweder würde der Mann mit dem Blaster oder ich tot sein, folglich könnte es nie so weit kommen. Ich traue Leuten mit Pistolen nicht. Sie sind imstande, übereilt zu handeln. Es freut mich, daß Sie darauf verzichtet haben, eine zu benutzen. Ich möchte das Mädchen so bald wie möglich sehen.“
    „Oh, ihr fehlt weiter nichts. Kingsley ist noch jung, aber talentiert. Er hatte kaum angefangen. Ich werde dafür sorgen, daß Sie und das Mädchen in das gleiche Zimmer gebracht werden. Ich bestehe sogar darauf. Sie werden später erkennen, daß Sie den Vorteil von diesem Arrangement haben. Ich würde es jedenfalls so sehen. Allerdings glaube ich nicht, daß die Hübsche in der nächsten Zeit in der Stimmung für müßige Konversation ist. Oder sonst etwas.“ Er wies auf den Bildschirm. „Wie gesagt, mein junger Freund ist talentiert. Trotzdem hat er noch nicht das Fingerspitzengefühl erworben, das erst lange Praxis mit sich bringt.“
    Malcolm hob seine massige Faust und hielt sie so, daß Rose sie ungehindert betrachten konnte. „Machen wir Schluß mit diesem morbiden Dialog, ja? Im Interesse des gesunden Menschenverstandes. Andernfalls werden Sie mich soweit treiben, daß ich Ihnen den dürren Hals breche. Wie sollte dann das so sorgfältig ausgearbeitete Geschäft Zustandekommen?“ Er machte einen Schritt auf den Drogenhändler zu.
    Instinktiv trat Rose zurück. „Hm, ja, es könnte die Dinge komplizieren, sollte ich vorzeitig abgehen. Hier entlang bitte.“
     
    Malcolm saß in einem Sessel in dem einzigen Raum, auf den sie alle beschränkt worden waren. Das hochgewachsene Mädchen lag, jetzt angezogen, schlafend auf der Couch ihm gegenüber. Sie war behandelt worden und hatte ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen. Malcolm sah sie nicht an. Porsupah, der Tolianer, machte sich eifrig an einem Schränkchen zu schaffen. Er mixte eine Flüssigkeit, die schwach nach Salbei roch. Damit ging er zu dem Mädchen und schüttelte es sanft. Statt zu reden, drückte er ihr das Glas in die Hand. Sie nahm es widerspruchslos, nippte daran, blickte zu dem lächelnden Tolianer auf und trank den Rest in mehreren großen Schlucken.
    „Puh! Was war das, du Abkömmling einer Kometenkatze?“
    „Bedaure, kulinarische Geheimnisse werden nicht preisgegeben. Clan-Eide, weißt du.“
    „Clan-Eide, beim Traubensaft meiner süßen Tante!“ Sie blinzelte mehrmals. „Au weia!“
    „Welch eine eigentümliche Bemerkung!“ sagte Porsupah. „Das ist ein Stück terranglischen Slangs, das mir völlig neu ist.“
    „Das war eigentlich kein Slang, Pors. Meine Tante … Jo hieß sie und war eine Tante väterlicherseits – war wirklich süß. Und Traubensaft hat sie auch hergestellt. Nur war das im Grunde … nun, die Trauben hätten das Ergebnis ihrer Bemühungen nicht wiedererkannt, wenn sie mit ihnen fertig war. Mein Vater pflegte bei ihrem Traubensaft zu schwören.“
    Kitten schwang ihre langen Beine von der Couch und zuckte zusammen. Sie atmete langsam und gleichmäßig durch. Erst in diesem Augenblick schien sie Hammurabi zu bemerken.
    „Danke … wer Sie auch sein mögen.“ Ihr Blick war gerade, das Gefühl der Dankbarkeit klar wie Quarz. Es setzte Malcolm in Verlegenheit. Unruhig rutschte er hin und her. Er hatte gehofft, daß ihr Abendanzug, wenn sie sich aufsetzte, weniger Fleisch zeigen würde. Das Glück hatte er nicht. Die Schwerkraft und das Modeatelier hatten sich gegen ihn verschworen. Unter

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