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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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entwickeln.“
    „Ich bin ganz gerührt“, bemerkte Kitten mit einer Stimme, die geschmolzenes Kupfer abgekühlt hätte.
    „Der alte Kingsley hängt an dem Jungen“, setzte Malcolm hinzu.
    „Das tut mir leid“, fuhr Kitten im gleichen Ton fort. „Ich hatte gehofft, seine baldige Auslöschung würde sonst niemandem Kummer machen. Und das kann ich mir auch immer noch nicht vorstellen. Trotzdem“, setzte sie etwas menschlicher hinzu, „zu wissen, daß Sie das Zeug tatsächlich gesehen haben …“
    „So ist es. Anscheinend ist Roses letzte Lieferung durch Zufall in Kingsleys Fracht geraten. Rose entdeckte die Verwechslung, und ich entdeckte seine beiden Beauftragten, die die Ware aus dem Lagerhaus holen sollten. Hergekommen bin ich in der Absicht, mit Rose ein Tauschgeschäft abzuschließen: Er sollte den Jaster-Handel stoppen, und ich liefe mit meinem Material, das für eine Bewußtseinslöschung ausreicht, nicht zu den Behörden. Verstehen Sie mich nicht falsch. Den meisten Drogen stehe ich ganz gleichgültig gegenüber – die Idioten, die sie brauchen, sollen sie von mir aus auch bekommen. Sollen sie sich ruhig schnell und still umbringen. Aber mit Bloodhype ist es etwas anderes. Es beschmutzt einen jeden, der gesehen hat, was es anrichtet. Ich zum Beispiel habe gesehen … Aber nun mußte ich es dazu benutzen, ihm Sie beide auszuhandeln. Er hatte die feste Absicht, Sie zu töten, wissen Sie.“
    „Trotzdem hätten Sie sich nicht darauf einlassen sollen“, sagte Kitten.
    „Sie hatten dabei nichts mitzureden“, entgegnete Malcolm.
    „Angenommen, ich bringe mich jetzt selbst um, und Porsupah tut desgleichen?“
    „Großartig. Dann droht er, mich zu töten, falls ich ihm die Droge nicht aushändige. Wenn Sie ihm seine wichtigsten Tauschgüter entziehen, wird er jede Höflichkeit vergessen und etwas in der Art unternehmen. Und ich, selbstsüchtig, wie ich bin, würde ihm die Droge geben, um mich zu retten.“
    „Ich verstehe.“ Kitten seufzte schwer. „Ich entschuldige mich für die Schwierigkeiten, die wir Ihnen bereitet haben, Kapitän Hammurabi.“
    „Malcolm“, berichtigte er sie.
    „In Ordnung … Kapitän Malcolm.“ Sie grinste, runzelte die Stirn, geriet in Verwirrung. „Ich kann nicht zulassen, daß Sie dies Tauschgeschäft machen. Wissen Sie ganz genau, was das Zeug den Leuten antut?“
    „Sehr viel genauer als Sie, vermute ich, kleines Mädchen.“
    „Nennen Sie mich noch einmal so, und ich breche Ihnen den Arm.“
    Malcolm lächelte. „Das brächten Sie fertig. Aber das änderte auch nichts mehr daran, daß ich die Maßnahmen für die Übergabe bereits getroffen habe.“
    „Gibt es keine Möglichkeit, sie zu widerrufen?“ unterbrach Porsupah.
    „Oh, wenn ich an ein Sendeempfangsgerät gelangen könnte – zum Beispiel das auf dem Schweber, der mich hergebracht hat –, bevor Roses Kontaktmann die Drogen erhält, dann ließe es sich machen. Doch ich halte das für eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit – selbst wenn ich es tun wollte, was ich nicht will. Sehen Sie, ich beabsichtige, nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch Ihres zu retten. Auch wenn Sie es anscheinend nicht besonders hoch einschätzen.“
    „Das ist eine Frage der Proportionen“, begann der Tolianer philosophisch. „Die Anzahl der Leben, die hier auf dem Spiel stehen, ist viel höher als drei. Und was Sie auch denken mögen, zufällig hänge ich an dem meinen.“
    „In beiden Punkten ganz meiner Meinung“, setzte Kitten hinzu.
    Malcolm geriet ein bißchen aus der Fassung. Diese „Jungfrau in Gefahr“ reagierte auf die Aussicht einer Rettung nicht so, wie es sich gehörte.
    „Hören Sie zu, Sie selbstloses Geschöpf!“ setzte er hitzig an.
    Sie funkelte ihn an und schien durchaus bereit, den Streit auf physischer Ebene fortzuführen.
    Glücklicherweise erklang die Türglocke. Porsupah warf den beiden einen Blick zu, der ätzender war als jedes Wort, und sie entspannten sich – in gewissen Grenzen. Der Tolianer sprach in Richtung des Türmikrophons.
    „Wir können uns nicht von innen einschließen, wissen Sie.“
    Die Tür glitt zur Seite, und die hohe Gestalt von Malcolms jungem Führer kam zum Vorschein. Er trug ein Tablett mit einer Menge kleiner Schüsseln: Weiß-braune Schalentiere, Brot, mehrere Arten von Butter und anderen Zutaten, Zimtrinde, gedämpfte Knollen, geräucherte Schnecken …
    „Man hat mich in die Küche gerufen …“ – er setzte das Tablett ab – „… und mich

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