Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
schwächer wurde. Plötzlich verdoppelte sich der Punkt, der der Wachtposten war, und dann verschwand er vollständig. Nach kurzer Pause klang Malcolms Stimme von der Rampe seines Schwebers zu ihnen herüber.
    „Die Luft ist rein. Philip, Sie heben Miss Kai-sung und Porsupah hoch, und dann ziehe ich Sie an Bord.“
    Ein kurzer Sprint brachte sie an die Flanke des Schwebers. Kitten fühlte, daß zwei starke Hände ihre Handgelenke umfaßten. Gleich darauf stand sie neben dem Kapitän auf der Rampe. Eine Sekunde später erschienen erst Porsupah, dann Philip.
    „Was ist mit dem Wachtposten?“ fragte Philip.
    Malcolm öffnete die Tür. „Unter der Pier im Gebüsch. Man wird ihn nicht entdecken. Allerdings mag er sich nach wer weiß welchem Dienstplan irgendwann irgendwo melden müssen. Machen wir, daß wir wegkommen.“ Er bemerkte, daß der Blick des jungen Mannes immer noch auf ihm ruhte. „Nein, ich habe ihn nicht getötet.“
    Die Tür schwang zurück und enthüllte helles Licht sowie die Mündung einer kleinen Pistole. Sie lag in der Hand eines Malcolm glücklicherweise wohlbekannten kleinen Mannes.
    „Haben Sie mir einen Schreck eingejagt, Kapitän“, sagte Erster Maat Takaharu. „Ich wollte, Sie würden mich von diesen kleinen Mitternachtsgesellschaften im vorhinein informieren.“
    Malcolm ging an ihm vorbei zu der zentralen Kontrollkonsole. Er kippte Schalter und ließ die Rotoren so allmählich und leise wie möglich warmlaufen. „Auch diesmal ließ sich das leider nicht bewerkstelligen, Maijib. Die Nachbarn hätten es übelgenommen, daß ich sie nicht eingeladen habe. Leutnant Kitten Kai-sung, Leutnant Porsupah und Philip – mein Erster Maat Maijib Takaharu. Sie können sich später besser miteinander bekannt machen, aber jetzt wollen wir wie der Teufel abhauen …“ Er ließ alle Motoren auf einmal an, so daß jedermann sich an der nächsten Stütze festhalten mußte.
    Der Schweber schoß mit hoher Geschwindigkeit aufs Wasser und sandte einen Gischtschauer über den Einschnitt. Mit protestierend aufheulenden Getrieben drehte sich das kleine Fahrzeug um 360 Grad. Dann raste es mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern aus dem Hafen und wirbelte einen Wall leicht phosphoreszierenden Schaums auf. Ein paar Schlammenten, die sich im Dunkeln herumtrieben, sahen es verschwinden.
     
    „Ich erinnere mich nicht, nach Ihnen geschickt zu haben, Techniker.“
    Der Mann in der blauen Serge-Uniform hatte offensichtlich große Angst. Und die Luft war ihm auch ausgegangen. „Ich bitte um Verzeihung, Lord. Die beiden unter Verdacht stehenden Kirchenagenten und der Frachter-Kapitän, der, wie Sie befahlen, mit ihnen eingesperrt war, sind verschwunden.“
    Zwei Vögelchen sangen in einem Käfig an der einen Zimmerwand. Rose drehte sich zu ihnen um. Die Farbe des einen war ein leuchtendes, etwas milchiges Blau wie Chalcedon, die des anderen ein gesprenkeltes Gelb. Rose betrachtete sie eine Weile, bevor er sich wieder dem Techniker zuwandte.
    „Sie haben die Insel verlassen.“ Das war keine Frage.
    „So muß es sein, Lord. Der Schweber, mit dem der Frachter-Kapitän eintraf, steht nicht mehr auf dem Landestreifen. Der Wachtposten dort wurde unter der Pier gefunden. Er ist gelähmt, aber der Meditech meint, er wird sich wieder erholen.“
    „Überall nichts als Schlamperei“, bemerkte Rose mit ruhiger Stimme. Durch nichts verriet er, daß die Nachricht ihn aufregte. Er war schon zu alt, um wegen so etwas die Beherrschung zu verlieren. „Ist bekannt, wie sie es fertiggebracht haben?“
    „Zwei Männer, die in der Nähe des Aufenthaltsraums der Gefangenen stationiert waren, sind in einem Wartungstunnel tot aufgefunden worden. Eine Überprüfung des zentralen Rekorders zeigt, daß der Strom für einen Teil des überwachten Inselabschnitts, insbesondere die Tore, die die Zu- und Abflüsse schützen, heute früh etwa dreißig Minuten lang abgeschaltet war. Bei dem daraufhin vorgenommenen Personalappell fehlten zwei Männer, ein Sanitäringenieur-Lehrling und ein leitender Biotechniker. Die Leiche des letzteren war unter dem Gitter eingeklemmt, das den Abwasserkanal zur Hafenseite hin abschließt. Die beiden ersten Toten tragen deutliche Spuren, daß sie mit Säure und mit Nervengift angegriffen worden sind. Wie allgemein bekannt ist, trug der Ingenieur ständig ein giftiges Reptil mit sich herum.“
    „Richtig genial“, murmelte Rose. Er griff zur Seite und drückte einen der vielen Schalter, der

Weitere Kostenlose Bücher