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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mit dem Bauch nach oben gegen sie. Dann klopfte er ein-zwei-dreimal mit seinem Armband. Sofort fiel das Gitter mit überraschender Geschwindigkeit und klemmte den unglücklichen, namenlosen Mann auf dem schlammigen Kanalboden fest.
    Malcolm drehte sich und schwamm, noch tiefer tauchend, hinaus. Er spürte die Druckwellen, die von einem Körper neben ihm ausgingen. Einen Augenblick lang bekam es der Schiffseigner mit der Angst. Wenn jetzt der Strom wieder eingeschaltet wurde, mußte die Leiche, die das Einrasten verhinderte, auf der ganzen Insel Alarm auslösen.
    Aber bis dahin würde er längst fort sein.
    Hoffentlich.
    Die beiden Männer kamen gleichzeitig an die Oberfläche. Es stand nur noch ein Mond am Himmel, aber es war hell genug, daß sie zwei undeutliche Gestalten erkennen konnten, die sich unter einen überhängenden Gneißblock am Ufer drückten. Zwei beschattete Gesichter, eins menschlich, das andere nicht, blickten zurück. Malcolm und Philip schwammen zu ihnen hin, hielten sich an dem Felsen fest und rangen nach Atem.
    „Wie schön, wieder frische Luft in die Lungen zu bekommen“, sagte Malcolm.
    „Ja. Auch ich würde mich gern ausruhen, aber in der Stadt. Mir wird sehr viel wohler zumute sein, wenn wir erst einmal an Bord Ihres Schwebers sind.“
    „In welcher Richtung liegt die Hafeneinfahrt?“ flüsterte Kitten. „Ich habe völlig die Orientierung verloren.“
    „Gleich hinter diesem Vorsprung.“ Philip zeigte geradeaus. „Die Insel ist nicht sehr groß, aber Teile des Komplexes reichen tief landeinwärts. Miss Kai-sung, Sie und Porsupah-al wissen nicht, wo der Schweber des Kapitäns geparkt ist, deshalb geben Sie gut acht, daß Sie nicht von ihm getrennt werden. Der Hafen ist so überfüllt, daß man leicht in Verwirrung geraten kann.“
    „Halten Sie mir keine Predigten, Sie dürrer Samariter. Ich bin schon ein großes Mädchen.“
    „Was ist mit Hafenpatrouillen und inneren Alarmvorrichtungen?“ fragte Malcolm, um das Thema zu wechseln.
    „So dicht am Ufer gibt es nicht viele. Da ist ein Sendeempfangsschild, höchst illegal – und wirksam. Sobald wir den Schweber erreicht haben, müssen wir deshalb erst einmal losrasen, bis wir den Verteidigungsring hinter uns haben. Dann können wir ungehindert das kirchliche Rektorat in der Stadt anrufen. Sobald man uns dort empfangen hat, wird Seine Lordschaft zuviel mit dem Einpacken zu tun haben, um noch einen Gedanken auf uns zu verschwenden.“
    „Das hoffen Sie“, bemerkte Kitten.
    „Es ist die beste aller möglichen Unannehmlichkeiten“, erwiderte er. Er paddelte auf die Landspitze zu, die er ihnen gezeigt hatte.
    „Werden heute nacht noch irgendwelche Fahrzeuge erwartet?“ Malcolm folgte ihm dichtauf.
    „Ich weiß es nicht sicher, aber ich glaube nicht. Warum?“
    „Nach Ihren Beschreibungen von Roses Verteidigungsanlagen und meinen Erfahrungen mit ähnlichen, dienen die Anlagen hauptsächlich dem Zweck, sich nähernde Boote zu entdecken. Vielleicht werden ausfahrende einfach ignoriert. Wenn wir Glück haben, vergeht geraume Zeit, bis irgendwer merkt, daß wir verschwunden sind.“
    Während sie sich dicht am Ufer entlang auf die Hafeneinfahrt zubewegten, konnte Kitten das Gefühl nicht abschütteln, Rose beobachte sie von irgendwo unter den Bäumen. Jeden Augenblick konnte ein Lichtstrahl aus den Schatten hervorbrechen und sie aufspießen. Aber sie erreichten den Schweber-Landeplatz, ohne daß ein anderes Wesen als ein paar aufgestörte Mollusken von ihnen Notiz genommen hätte.
    Auf dem künstlichen Strand brannten nur wenige Lichter. Nichts regte sich. Philip ging über den kiesbestreuten Plastiksandbelag voran. Niemand hielt ihn an, um zu fragen, wieso ein Sanitär-Ingenieur mitten in der Nacht ein Bad nahm – und das in voller Arbeitskleidung. Ein Wink holte die anderen aus dem Wasser. Der glatte, harte Plastikboden gab eine ausgezeichnete Startbahn für Luftkissenfahrzeuge ab. Die kleine Gruppe gelangte ohne Schwierigkeiten zu den geparkten Schwebern, obwohl es Stellen gab, an denen sie sich durchquetschen mußten. Neben einem aufgesetzten Fahrzeug hockten sie sich nieder.
    „Ich sehe einen Wachtposten am Kopf der Ladepier“, hauchte Philip. „Wir müssen in Ihren Schweber gelangen, ohne daß er uns bemerkt.“
    „Ich werde lieber dafür sorgen, daß er uns nicht bemerken kann“, sagte Malcolm. Er verschwand geräuschlos unter der metallenen Pier. Mehrere Minuten vergingen, während die anderen warteten und das Mondlicht

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