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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war irgendwo weiter hinten. Da er fähig war, um jeden von ihnen in Kreisen herumzuschwimmen, war beschlossen worden, daß er in einiger Entfernung folgen sollte. Dann konnte er den anderen, falls es zu einer Verfolgung kam, etwas Zeit verschaffen. Zwar vermochten sie nichts gegen eine solche Verfolgung zu tun, aber die Idee war zu gut, um sie außer acht zu lassen.
    Weiter vorn tastete ihr jugendlicher Führer nach einem Tor, das eine tödliche Stromladung tragen konnte oder auch nicht. Kitten holte tief Atem. Mit den Gezeiten hatte er recht gehabt. An manchen Stellen war nicht genug Platz, um den Kopf über Wasser zu halten. Dann mußte sie sich auf den Rücken legen und sich treiben lassen, und manchmal kratzte der kalte Stein des Dachs ihr Gesicht, wenn sie die feuchte, muffige Luft in langen Zügen einsog. Dann hieß es von neuem umdrehen, tauchen, tauchen und die nächste Lufttasche erreichen, wobei sie sich, um ein kleines zusätzliches Stück voranzukommen, von der Wand abstieß und hoffte, daß sie die Lufttasche nicht verfehlte.
    Das geschah nur einmal. Sie tauchte auf, und da war nur ein Klumpen Wasseralgen. Sie mußte hastig weiter schwimmen, bis eine kleine Tasche erschien. Panik hätte zuviel Luft verbraucht, deshalb blieb sie ruhig.
    Es war tatsächlich völlig finster – wie in einer Höhle, in einem Kohlensack. Schwärzer als die Innenseite geschlossener Augenlider. Das einzige Licht in dieser meilenlangen, tagelangen Schwimmbahn war das Schimmern ihres eigenen Armbandchronometers. Wie ein einziges Glühwürmchen folgte es ihr gehorsam. Es schien nicht Teil ihres Arms zu sein, sondern eine eigene Existenz zu haben.
    Ein paar Äonen später berührte ihre ausgestreckte rechte Hand etwas Hartes und Kaltes. Es war genug freier Raum über ihr, daß sie die Schultern aus dem Wasser heben konnte. Mehrere Sekunden lang hielt sie sich an dem Gitter fest. Dann fiel ihr ein, daß jeden Augenblick der Strom wieder eingeschaltet werden konnte, und dann würden Tausende von Volt durch den feuchten Stahl schießen. Eilends ließ sie los. Eine Stimme erklang zu ihrer Rechten.
    „Die Zapfen drehen sich ein bißchen schwer in den Angeln, Miss Kai-sung.“ Es war Philip. „Ah, jetzt!“
    Gleich darauf brach zu ihrer Linken etwas mit lautem Platschen an die Oberfläche durch. Es war Hammurabi. Sekunden später folgte ihm ein dünnes Pfeifen: Porsupah. Sogar der Tolianer keuchte. Nicht aus Erschöpfung, sondern weil die Luft hier alles andere als frisch war.
    „Sind alle okay? Gut, ich tauche jetzt nach unten, um das Tor anzuheben“, sagte der junge Mann. „Miss Kai-sung, Sie und Porsupah-al warten zehn Sekunden und kommen mir dann nach. Der Tunnel öffnet sich hinter einem kleine Gefälle ins Meer. Sehr tief geht es nicht hinab, gerade nur soweit, daß die Öffnung ständig vor Entdeckung von der Wasseroberfläche aus geschützt ist. Das Ufer hier ist ziemlich felsig. Suchen Sie sich eine Stelle, die Ihnen zum Land hin Deckung bietet. Kapitän, sobald die beiden draußen sind, tauche ich drinnen wieder auf. Dann kommen Sie mit mir nach unten. Ich werde das Gitter von der Seeseite her aufhalten. Wenn Sie die Unterkante des Gitters fühlen, klopfen Sie mit Ihrer Armbanduhr dagegen und ziehen die Leiche einfach hinter sich her. Ich werde es hören und das Tor fallenlassen. Es müßte die Leiche fest auf dem Meeresgrund halten.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, holte der junge Mann tief Atem und versank. Porsupah und Kitten zählten gemeinsam die Sekunden ab und folgten. Wasser bespritzte die ständig feuchten Wände und Malcolms Gesicht. Ein paar Jahrtausende später hörte er den jungen Mann auftauchen.
    „Sind Sie soweit, Kapitän?“
    Malcolm packte den Hals der Leiche mit unlösbarem Griff. „Nur eine Frage. Ich bin kein Schlangenfachmann, aber ich erinnere mich nicht, an Ihrem schuppigen Gefährten Kiemen bemerkt zu haben.“
    „Oh, Pip? Ich habe – ganz durch Zufall – entdeckt, daß er überraschend lange Zeit ohne Sauerstoff auskommt. Irgendwann werde ich einmal einen Xenoherpetologen kennenlernen, der es mir erklären kann. Ich gehe jetzt.“ Ein tiefer Atemzug, ein widerhallendes Klatschen in der beengenden Luftblase. Malcolm folgte ihm gleich darauf. Die Leiche des Technikers erwies sich als hinderlicher, klotziger Parasit. Glücklicherweise reichte das Tor, wie Philip gesagt hatte, nicht soweit nach unten. Malcolm tastete umher und fand die Zacken an der Unterkante. Vorsichtig schob er die Leiche

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