Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
in den Drogenhandel verwickelt ist. Ich informierte ihn, daß wir unbedingt zur zentralen Kontrollstation zurückkehren müßten, aber er war stahlhart.“
    „Ja.“ Malcolm sah Kitten an. „Das bin ich. Stahlhart.“
    „Die Befragung aller in dieser Sache Verdächtigen ist Aufgabe der Regierung“, erklärte Kitten.
    „Später vielleicht. Ihr Major kommt schon noch an die Reihe. Ich erledige meine schmutzige Arbeit selbst.“
    „Dabei mache ich nicht mit!“
    „Halten Sie den Mund!“ brüllte er wütend. „Patrick O’Morion, ein so obstinates Weib habe ich noch nie kennengelernt!“ Mit einer ketzerischen Geste wies er himmelwärts. „Erst rette ich Sie vor dem sprichwörtlichen Schicksal, das schlimmer als der Tod ist, dann rette ich Sie vor dem Tod! Dann rette ich ihren Auftrag. Ich versuche sogar, Kelvin weiß, warum, Ihre Tugend zu schützen. Wie alt sind Sie übrigens?“
    „Vierundzwanzig Terra-Standardjahre. Warum?“
    Porsupah unterbrach ironisch: „Um sie zu erziehen, Kapitän, sind Sie also etwa dreiundzwanzig Komma neun Jahre zu spät dran.“ Darauf interessierte der Tolianer sich heftig für die Konstruktion seiner Sitzgelegenheit.
    „Ihr sollt alle beide in Schwarzen Löchern verschwinden!“ tobte Kitten los. „Mit dir befasse ich mich später, Wasserratte.“ Sie griff Malcolm an: „Und Sie, Pavian-der-mit-dem-Fundament-nach-vorn-läuft, nur weil Ihr grotesker Körper nicht zur der Leistung imstande ist, die unser hiesiger Klempner …!“
    „Seien Sie vorsichtig, kleines Mädchen, ich …?“
    Der Erste Maat Takaharu schwang auf seinem Sitz halb herum. Er hob sogar ein wenig die Stimme, was er nur bei außerordentlichen Gelegenheiten zu tun pflegte.
    „Ich bin als geduldiger Mensch bekannt“, murmelte er mit ständig steigender Lautstärke, „aber wenn in dieser Kabine nicht sofort Ruhe eintritt, steuere ich den Schweber auf das nächste Riff und erlaube euren Seelen, in alle Ewigkeit weiterzustreiten! Wollt ihr wohl alle still sein!“
    Der Leutnant und der Frachter-Kapitän warfen sich quer durch die winzige Kabine mörderische Blicke zu und schwiegen.
    Philip wählte diesen Augenblick, um die Luft mit gewaltigem Schnarchen zu füllen.
     
    Der Vom war sich der Maschine bewußt, die direkt über ihm im Orbit stand, und zwar schon seit geraumer Zeit. Aber er erkannte auch, daß die Intelligenz, die benötigt wurde, um die Maschine in eine potentielle Bedrohung zu verwandeln, nicht vorhanden war. Solange sich das nicht änderte, hatte der Vom nichts zu befürchten. Die Maschine konnte ohne Anweisung des Wächters nicht aktiv werden, und es gab nichts, um den Wächter zu wecken.
    Allerdings war klar, daß auch die Maschine das wußte. Denn warum hätte sie sich sonst die Mühe gemacht, den Vom über Parseks hinweg zu verfolgen? Offensichtlich hoffte sie, den Wächter irgendwie zu aktivieren. Der Vom nahm Mangel an Schlüssel wissen wahr, und das beunruhigte ihn.
    Seine Kraft vervielfältigte sich jedoch rasend schnell. Der Prozeß verlief in einer geometrischen Reihe. Jede wiederhergestellte Funktion half dabei, andere neu zu beleben oder zu stärken. Da der Vom nur innerlich reifte, hatten die Wesen, die ihn gefangen hatten, keinen Verdacht. Sie hatten ihn gefangen, aber sie hielten ihn nicht mehr gefangen, denn schon seit einiger Zeit blieb der Vom nur aus Bequemlichkeit an Ort und Stelle.
    Bedauerlicherweise konnte der Vom keine Gedanken lesen. Diese Fähigkeit hatte er nie besessen. Aber ein anderes seiner Talente erstarkte wieder, die Gabe, die emotionalen Entladungen anderer Wesen aufzufangen und zu interpretieren. Er spürte nichts Bedrohliches rings um ihn. Hinter einer wirklichen Bedrohung hätte unerschütterliches Selbstvertrauen gestanden. Das Selbstvertrauen hier war nur oberflächlich. Die einzigen Wesen, denen der Vom überhaupt einen Gedanken widmete, waren diejenigen, die äußerste Furcht abstrahlten. Unter ungünstigen Umständen konnten sie die anderen in Panik versetzen. Das käme ihm im Augenblick sehr ungelegen.
    Bald jedoch spielte es keine Rolle mehr. Der Vom würde tun, was ihm beliebte. Er war über den Punkt hinweg, wo seine einzigartige Körperstruktur von plötzlichen Energieentladungen geschädigt werden konnte. Nicht einmal die Ankunft der Maschine regte ihn auf. Nicht solange der Wächter schlief und nicht funktionsfähig war. Eigentlich beunruhigte ihn überhaupt nur eins.
    Gab es auf diesem kleinen Planeten vielleicht doch irgend etwas, das den

Weitere Kostenlose Bücher