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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wächter eventuell aktivieren konnte?
     
    „Ich bitte tausendmal um Verzeihung, Euer Exzellenz.“
    „Was gibt es, Sergeant?“ fragte Parquit RAM gereizt. Es war ihnen schließlich gelungen, ein Stück des Geschöpfes abzutrennen. Arris hatte ihm soeben eine vorläufige Analyse gebracht, spektrographische Ausdrucke und dergleichen – und jetzt wurde er gestört. Er hatte seinen Geist auf Offenbarungen vorbereitet, auf irgendeine praktikable Methode, die bereits enormen Investitionen an Zeit, Geld und Nyekraft wieder hereinzubringen, und dieser Unteroffizier hatte ihn aus der Konzentration gerissen.
    „Zehntausend Tage Niederschläge auf die Gräber meiner Ahnen, wenn ich Sie gestört habe, Exzellenz, aber …“
    „Nun reden Sie schon, Nye!“ Das war der Ärger mit dem militärischen Protokoll. Es verschlang zuviel militärische Zeit.
    „Exzellenz, innerhalb der Grenzen unserer Konzession wurde soeben ein kleiner Schweber entdeckt. Er scheint von einem einzelnen Menschen gesteuert zu werden.“
    „Ist das eine Störung wert? Menschen- und Thranx-Fischer sowie Glücksjäger verirren sich gelegentlich in unser Gebiet. Halten Sie den Mann einen halben Tag lang fest – gerade lange genug, daß seine Wutanfälle sich in Reuebekundungen verwandeln –, lassen Sie ihn wissen, daß wir seine Person nicht als sakrosankt betrachten, schicken Sie dem Gouverneur die übliche Protestnote und lassen Sie den Kerl dann laufen.“
    „Und?“ fragte er, als der Sergeant sich nicht entfernte. „Finden Sie meine Physiognomie so faszinierend? Warum drängen Sie mir immer noch Ihre Anwesenheit auf?“
    „Kommandant, Exzellenz, ich bitte um Nachsicht. Es handelt sich hier nicht um das Übliche. Mit einer solchen Bagatelle würde ich Sie nie belästigen. Es ist so, daß der Mensch … Sir, er verlangt politisches Asyl … bei uns!“
    Parquit schob den Aktendeckel mit den Spektrographien beiseite. „Das ist tatsächlich etwas anderes, Sergeant. Ich belobige Ihre Einschätzung der Situation. Meine Neugier ist gereizt. Scheint das Geschöpf bei normalem Verstand zu sein?“
    „Jawohl, Sir.“
    „Was für eine Art von Mensch ist es? Nein, bringen Sie ihn her. Das möchte ich mit eigenen Augen sehen.“
    Der Sergeant verbeugte sich, umfaßte grüßend seine Kehle und ging.
    „Soll ich mich auch entfernen, Kommandant?“ fragte Arris und machte sich daran, seine Papiere einzusammeln.
    „Nein. Bleiben Sie, Xenobiologe. Das sollte Sie belustigen und wahrscheinlich auch interessieren.“
    Der Sergeant kehrte zusammen mit zwei anderen Soldaten zurück. Ein einzelner Mensch ging zwischen ihnen. Offensichtlich kam er aus eigenem Willen, denn er schritt so forsch aus, wie es sein hohes Alter nur gestattete. Parquit hob eine mit Klauen versehene Hand, und der Sergeant erwiderte den Gruß. Er ging und nahm die Eskorte mit. Der Mensch blieb allein vor dem Schreibtisch des Kommandanten stehen.
    Er war für einen Menschen kein besonders eindrucksvolles Exemplar. Fortgeschrittenen Alters, wenn Parquits Auge das richtig beurteilte. Trotzdem schien der Körper recht gesund zu sein. Der Mann war gut, um nicht zu sagen luxuriös gekleidet. Er trug einen kleinen Metallkasten bei sich, einen halben Meter im Quadrat und dünn. Natürlich war er unbewaffnet.
    Nach einer flüchtigen Betrachtung des Raums heftete das Säugetier den Blick auf den Kommandanten. Falls er nervös war, verbarg er das mit dem Geschick eines Wesens, das mit derartig elementaren psychologischen Tricks vertraut ist. Ein verwegener Typ, das stand fest. Er mußte verwegen sein, um hier Asyl zu suchen. Parquit konnte sich nur einen Grund vorstellen, aus dem ein Mensch oder Thranx das tat. Er wurde von seinen Behörden gesucht – und ihm stand so Schlimmes bevor, daß er sich der Gnade derjenigen anvertraute, die das einzige autonome Gebiet auf diesem Planeten kontrollierten. Da die AAnn nicht gerade für ihre Gnade berühmt waren, mußte der Mensch in der Tat verzweifelt sein.
    „Ich glaube, ich habe Sie nun für meinen Bedarf genügend abgeschätzt“, begann Parquit. „Jedenfalls werde ich Sie ganz bestimmt nicht verschwenden, indem ich Sie den Behörden zurückerstatte, die Sie zweifellos suchen. Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich will wenigstens das Vergnügen haben, Ihren Behörden das abzuschlagen. Als Gegenleistung werden Sie mir einen kleinen Dienst erweisen. Wenn Sie mich irgendwo überzeugen können, daß Sie mir auch noch auf andere Weise

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