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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kann etwas anderes ausgemacht werden.“
    „Okay. Dann will ich Sie.“
    Malcolms Lachen brach ab. Porsupahs erstes Schnurrbartpaar zuckte.
    „Wie bitte?“ fragte Kitten.
    Die Stimme des jungen Ingenieurs hatte sich verändert. Sie war nicht mehr gedämpft, nicht mehr irgendwie unterwürfig. Nicht, daß sie tiefer geworden oder einen anderen Klang angenommen hätte. Er sprach nur sicherer, selbstbewußter.
    „Ich sagte, ich will Sie. Die Regierung schuldet mir eine Belohnung; darauf haben Sie mir Ihr Wort gegeben.“
    „Ja sicher, aber … he, das meinen Sie tatsächlich im Ernst?“
    „Hören Sie, Junge …“ begann Malcolm.
    „Mein Name ist Philip, Kapitän.“ Er sah Malcolm gerade an. „In bestimmten Situationen höre ich auf Junge, Bursche, ‚Heda’ und viele ähnliche Anreden. Diese Situation gehört nicht dazu. Die junge Dame mag ein oder zwei Jahre älter sein als ich – wenn überhaupt. Es geschieht selten genug, daß mir ein so attraktives, intelligentes und – ja, das auch – mir in der Größe entsprechendes Mädchen über den Weg läuft. Diese Gelegenheit will ich nützen.“
    „Na, hören Sie, Philip …“
    „Hören Sie selber, Kapitän“, fuhr Kitten ziemlich aufgeregt dazwischen. „Ich brauche weder Sie noch irgendwen sonst, um für mich zu unterhandeln oder Predigten zu halten.“ Sie drehte sich um und musterte Philip. Er gab ihren Blick ohne Wimpernzucken zurück. „Es ist meine Sache, ob ich den Vorschlag ablehnen oder annehmen will. Unter den gegebenen Umständen hat er meiner Meinung nach die Bedeutung einer beinahe vergessenen Galanterie. Und eines Kompliments. Ich nehme Ihr Angebot an, Philip.“
    „Danke, Miss Kai-sung“, erwiderte er ernst und vollführte eine ungelenke halbe Verbeugung.
    „Meinst du nicht, daß du mich unter den gegebenen Umständen …“ – sie maß Malcolm mit einem hochmütigen Blick – „… mit dem Vornamen anreden solltest?“
    „Einverstanden … Kitten.“ Er grinste breit.
    „Sie haben ganz recht“, sagte Malcolm ruhig. „Es geht mich überhaupt nichts an. Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“
    Kitten stand auf und reckte sich – langsam, sinnlich. Malcolm starrte unverwandt aufs Meer hinaus, und das Meer starrte zurück.
    „Im Gepäckraum ist genug Platz, meinst du nicht auch, Philip?“
    „Ja, Kitten.“ Er entfaltete sich und streckte die Hand aus. Kitten ergriff sie.
    „Bis bald, meine Herren. Das wird nicht lange dauern.“ Sie zog die Schiebetür hinter sich und Philip zu.
    Takaharu hatte sich während des ganzen Wortwechsels still verhalten. Malcolm zeigte sich weiterhin fasziniert von der See, was etwas ganz Neues bei ihm war. Porsupah erstickte ein Lachen.
    „Daran werden Sie sich gewöhnen müssen, Kapitän, wenn Sie noch einige Zeit mit der süßen Kitten zusammen sind“, riet der Tolianer. Sein Schnurrbart zuckte. „Ich bin überzeugt, sie hat zum Teil deswegen zugestimmt, weil Ihre voreilige Entrüstung sie amüsierte. Sie waren ganz große Klasse.“
    „Danke“, antwortete Hammurabi trocken.
    „Dabei fällt mir etwas anderes ein, Kapitän.“ Der Tolianer sah aufs Meer hinaus und dann zu der Kontrollkonsole hin. „Ich habe den Eindruck, daß wir nicht mehr in nördlicher Richtung fahren.“
    „Stimmt. Trotzdem ist es der richtige Kurs.“
    „Aber es ist nicht der Weg nach Will’s Landing.“
    „Stimmt auch, Leutnant.“
    Porsupah überlegte einen Augenblick, bevor er fortfuhr:
    „Verzeihen Sie, Kapitän. Ich hatte geglaubt, mein Terranglo sei über jeden Tadel erhaben. Aber hier scheint es um eine Nuance zu gehen, die ich nicht erfaßt habe.“
    „Entschuldigen muß ich mich, Pors.“ Malcolm setzte sich zurecht und rieb sich die Augen. „Ich bin gereizt. Wenn ich gereizt bin, verschanze ich mich hinter unnötiger Sturheit.“ Er lächelte freundlich. „Sehen Sie, wir brauchen eine sofortige Antwort auf noch eine Frage. Ich will sie mir da holen, wo wir hinfahren.“
    „Sprechen Sie weiter“, forderte Porsupah ihn interessiert auf.
    „Ich habe früher und ebenso erst kürzlich ziemlich viele Aufträge für einen Händler namens Chatham Kingsley ausgeführt. Er ist immer ein anständiger Geschäftspartner gewesen und hat mich gut, ja sogar großzügig bezahlt.“
    „Kingsley? Dann ist dieser …“
    Malcolm nickte. „Der liebste und einzige Sohn des alten Mannes. Warum er so an ihm hängt, verstehe ich nicht. Ich vermute, sogar adoptiertes Blut ist dicker als Wasser.“
    „Das kommt auf die

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