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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Bemerkungen, Chatham.“
    „Theatralisches Gebaren fordert Sarkasmus heraus.“
    „Okay. Sie wissen doch, die modernen Transportmittel lassen auf einem Planeten die Entfernungen zu nichts zusammenschrumpfen. Ihre Kontakte sind umfangreicher als seine, besser etabliert, gerade noch legal und von kräftiger finanzieller Unterstützung getragen. Er mit seinen illegalen Verbindungen und Sie sind logischer Partner bei einem Unternehmen, mit dem sich ein astronomischer Profit machen läßt.“
    „Ich habe Gerüchte gehört, es sei der alte Schurke gewesen, der das Zeug umgeschlagen hat, aber es war mir nicht möglich, eine Bestätigung dafür zu erhalten. Er tarnt sich zu gut. Jetzt muß man wohl sagen, er tarnte sich? Sie haben in verschiedenen Punkten unrecht.
    Erstens einmal, so sehr ich Roses Geschäftssinn und seine Fähigkeit, komplizierte Transaktionen über Parseks hinweg völlig geheim durchzuführen, respektiere, hasse ich ihn persönlich doch von Herzen. Das würde eine Verbindung, die sich gezwungenermaßen auf gegenseitiges Vertrauen gründen müßte, von vornherein unmöglich machen. Zweitens geht es mir danke, gut, indem ich mit legalen Artikeln handle. Es geht mir zu gut, als daß ich alles für einen einzigen Artikel aufs Spiel setzen möchte. Mag er so profitabel sein, wie er will. Und glauben Sie bloß nicht, ich beneide Rose nicht um die Gewinnspanne in dieser Branche. Ich beneide ihn, ja. Ich will auch nicht behaupten, daß ich eine nicht ganz koschere Sache mit Entrüstung ablehnen würde. Ich bin kein Heiliger. Aber dabei denke ich an ein achtbares Stimulanz wie zum Beispiel Kepong. Die Behörden betrachten es mit Stirnrunzeln, richtig verboten ist es jedoch nicht.“
    „Das kommt darauf an, welche Rechtsanwälte einer hat“, bemerkte Kitten.
    „Ja, es ist ein strittiger Punkt. Nun debattieren die Vertreter der Obrigkeit noch, und ich finde nichts Böses dabei, Heu zu machen, solange die Sonne scheint, wie das Sprichwort sagt. Möchten Sie wissen, was ‚Heu’ ist? Aber Bloodhype? Das ist ein bißchen zu schmutzig. Eine anständige Waffe tötet einen Menschen auf ehrliche Weise. Dies Zeug frißt ihn auf. Das Ding, das schließlich stirbt, ist kein Mensch mehr. Oder zu welcher Rasse es gehören mag. Nein, nein. Absolut nein.“
    „Und was ist mit Ihrem Sohn?“ mischte sich Philip ein. Er hatte sich endlich aus der hingerissenen Betrachtung des Unterwasserblicks losgerissen.
    Kingsley fuhr überrascht zu ihm herum. „Russell? Mein Sohn interessiert sich, wie ich fürchte, für nichts, was auch nur im entferntesten mit Arbeit zu tun hat. Geschäftliche Dinge sind ihm in allen ihren Erscheinungsformen zuwider, ausgenommen sein Jahresgeld.“ Der Kaufmann seufzte. „Eine Schwäche, der ich leider zu sehr nachgebe.“
    „Eine Schwäche unter anderen“, bemerkte Kitten ausdruckslos.
    „Dann sind Sie mit ihm zusammengetroffen, Kitten?“
    „Kurz. Zweimal.“
    „Das überrascht mich nicht.“ Der Kaufmann goß sich aus einem Flakon mit importiertem Honigpollen-Brandy von Calm Nursery ein. Ein zweiter menschlicher Diener war mit einem Rollwagen voller Getränke hereingekommen. Offensichtlich wurde Dienerschaft auf Repler immer noch als Statussymbol betrachtet. Porsupah entschied sich für eine hohe Flasche mit Bitterind, einem beliebten Mixgetränk, und schenkte sich reichlich ein.
    „Ja, Russell kann es gar nicht entgehen, wenn eine Fremde wie Sie bei uns eintrifft, Kitten.“ Der Händler lachte vor sich hin. „Wie ich hörte, ist der Junge ein Teufelskerl bei den Damen.“
    „Chatham“, begann Kitten, „Sie wissen nicht die Hälfte davon. In Wirklichkeit …“
    Malcolm unterbrach sie hastig. „Es ist ja nicht so, daß ich Ihnen nicht glaube, Chatham …“
    Porsupah legte eine Pfote mahnend auf Kittens Arm und spürte, wie die angespannten Muskeln sich lockerten. „Tritt jetzt leise auf, Glatthaut. Der andere ist nicht anwesend. Es ist schlechtes Benehmen, daran zu denken, den Sohn seines Gastgebers umzubringen. Vor allem, wenn man gerade mit dem Gastgeber trinkt.“
    „Reg dich ab, Pors. Wenn er da wäre, hätte der alte Knabe ihn uns vorgestellt. Und was das Benehmen angeht, so werde ich das nächste Mal, wenn ich dem Kerl begegne, kein Etikette-Buch zu Rate ziehen. Ich will bei seinem Begräbnis gern außerordentlich höflich sein.“
    „Pst! Hör zur Abwechslung einmal zu!“
    „Ich habe Ihnen in dieser Drogensache mein Wort gegeben“, sagte Kingsley gerade liebenswürdig.

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