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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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beantworten.“ Da Kingsley sich nach außen hin streng an die Gesetze hielt, brauchten sie nicht zu fürchten, bei Annäherung an seinen Besitz mit einer Rakete oder Mine bedacht zu werden. Daß sie aber jetzt angerufen wurden, war ganz in Ordnung.
    Der Erste Maat schaltete das Kommunikationsgerät ein. Sofort füllte eine aufgeregte Stimme die Kabine. Sie klang außerdem amtlich und ein bißchen kriegerisch.
    „… ein privater Wohnsitz! Identifizieren Sie sich bitte! Dies Gebiet gilt als …“
    Hammurabi beugte sich zum zweiten Mal in zwei Tagen über das Mikrophon. „Malcolm Hammurabi, Kapitän und Eigentümer des freien Frachters Umbra, in Begleitung von den Leutnants der Vereinigten Kirche Kitten Kai-sung und Porsupah und dem Ingenieur Philip … Philip …“ Malcolm sah sich nach dem Langen um. In der ganzen Zeit hatte er nicht daran gedacht, den Burschen nach seinem Familiennamen zu fragen.
    „Lynx“, sagte der Ingenieur.
    „… Philip Lynx. Ich möchte mit dem Handelsherrn Chatham Kingsley sprechen. Ist der alte Hurensohn zu Hause oder nicht?“
    „Ich bitte Sie, sich zu mäßigen, Kapitän! Sie müssen wissen, daß …“
    „Lassen Sie nur, Hulen“, unterbrach eine kultivierte, ruhige Stimme.
    „Ja, Sir“, erwiderte der unglückliche Hulen geknickt. Die Stimme erklang von neuem.
    „Sind Sie das, Hammurabi? Hier spricht der alte Hurensohn persönlich. Was hat Sie aus dem Orbit heruntergeholt? Ich dachte, Sie könnten eine Schwerkraft über einem halben g nicht ausstehen. Ihr Guthaben ist schon vollständig auf das Konto Ihres Schiffs auf Terra überwiesen worden. Das haben Sie doch bestimmt längst überprüft.“
    „Habe ich. Deswegen bin ich ja auch nicht gekommen.“
    „Warum dann?“
    „Ich bin verärgert, Kingsley, verärgert.“
    „Und vermutlich bin ich derjenige, der Sie verärgert hat, wie? Gut, kommen Sie herauf. Oder vielmehr herunter. Und bringen Sie Ihre Freunde mit. Wir wollen sehen, ob wir Sie entärgern können.“
    So fest der breite Fußweg in den abfallenden pecces verankert war, er schwankte mit der Gezeitenbewegung doch unter ihren Füßen. Ein menschlicher Butler nahm sie am Eingang des schwarz und goldenen Bauwerks in Empfang.
    „Der Herr erwartet Sie im Unterwasser-Raum, meine Herren, meine Dame. Im sechzehnten Stockwerk.“ Der elegant gekleidete Diener führte sie zu einem Aufzug von Zimmergröße. Darin war für sie alle reichlich Platz. Kitten drückte den mit 16 markierten Knopf, und der Aufzug setzte sich in Bewegung.
    „Ich habe das Gefühl, wir fahren abwärts“, bemerkte Porsupah.
    „Das Gefühl habe ich auch“, setzte Philip hinzu.
    „Das Gebäude liegt zur Hälfte unter dem Wasserspiegel“, informierte Malcolm sie. „Ich bin selbst noch nie hier gewesen, aber in Zusammenhang mit der Einlagerung von Waren habe ich Pläne gesehen.“ Er wies auf die Leuchtanzeige über der Tür. Nummer 18 war soeben aus- und Nummer 17 angegangen.
    „Wir sind in der Mitte eingestiegen – im 20. Stockwerk.“ Die Tür glitt geräuschlos zurück. Malcolm trat hinaus in einen riesengroßen, fremdartigen Raum. Er hatte eine konkave Decke und war sichelförmig. Der Aufzugschacht bildete seinen Scheitelpunkt.
    Die hintere Wand bestand völlig aus Glas. Sie gewährte einen atemberaubenden Ausblick auf den Meeresgrund, der in einem türkisfarbenen Nebel verschwand. Fische und Meeressäugetiere schwammen gemächlich vor dem Glas hin und her und fingen das Sonnenlicht ein, das das klare Wasser durchdrang. Einige scharten sich um Futterplattformen. Viele unterschieden sich von den bekannten Wirbeltieren genug, um als exotische Blickfänger klassifiziert zu werden.
    Nein, die Einrichtung des Raums verdiente dies Etikett. Die Möbel waren keine Einzelstücke. Sitze, Tische und Sessel wurden von Hebungen und Senkungen des Fußbodens gebildet. Das ganze Abteil war mit einem weichen, rötlich-braunem Fell ausgekleidet. Künstlich, aber trotzdem außerordentlich teuer. Die Haare waren ganze fünf Zentimeter lang. Diese Auskleidung – Teppich konnte man sie nicht nennen – überzog alles: den Fußboden, die Decke, die Wände, jede Fläche außer dem einzigen Panoramafenster. Es war, als sei irgendein unglücklicher Behemoth mit dem Fell nach innen umgestülpt worden. Sie befanden sich im Bauch eines Traums.
    „Faszinierendes Konzept“, flüsterte Kitten. „Ich komme mir vor wie in der Bauchtasche eines Beuteltiers.“
    „Ein guter Vergleich, Miss Kai-sung“, dröhnte eine

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