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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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möglich hinter sich zu bringen. Bei genauerer Inspektion erwies sich die Zerstörung als noch schlimmer. Sie war sorgfältig und gründlich durchgeführt worden. Nichts war mehr übrig, was mehr als einen halben Menschen über Wasser halten konnte.
    Auch einer so kampferprobten Gruppe wie den beiden Offizieren und Hammurabi ging der Anblick der achtlos zerrissenen Körper – AAnn-Soldaten und Hafenpersonal – an die Nieren. Kaum ein Leichnam war intakt. Hier und da unterschieden sie einen Arm, das Stück eines Rumpfs, einen Lederstiefel, in dem noch das Bein steckte.
    Einige der grausigen Überreste waren offensichtlich abgerissen worden, während andere so sauber zertrennt waren wie mit einem chirurgischen Laser.
    Kitten sah über die Schulter zurück.
    „Ich glaube, ich werde eine Begegnung mit Teufelsfischen riskieren. Vielleicht schaffen wir es bis zur nächsten Insel.“
    Porsupah versuchte, den nassen Nebel mit seinen Blicken zu durchdringen. „Das ist wohl nicht notwendig. Da draußen scheint irgendein noch heiles Fahrzeug zu treiben. Es muß sich losgerissen haben, als das Ungeheuer seinen Angriff begann, und unbemerkt davongeschwommen sein.“
    „Hauptsache, es sinkt nicht gleich.“ Malcolm trat in die leichte Brandung.
    „Das fehlte gerade noch!“ schimpfte Porsupah. „Entschuldigen Sie mich.“ Der kleine Offizier tauchte ins Wasser und schoß wie ein bepelzter Torpedo an Malcolm vorbei. Seine mit Schwimmhäuten versehenen Füße wirbelten das Wasser hinter ihm zu Schaum auf.
    „Warten macht mich nervös, das ist alles“, erklärte Malcolm.
    „Ja“, murmelte Kitten und starrte zu den Bäumen zurück. Sie erwartete jeden Augenblick, daß die schwarze Hölle sich über die Palmen auf sie ergoß. „Wir müssen entkommen, um das Rektorat zu alarmieren, ganz zu schweigen von dem Galaktischen Zentrum auf Terra und Hivehom. Hier geht es um mehr als ein lokales Problem.“ Sie dachte nach. „Wie wohl Peot mit seinem elektronischen Puzzle zurechtkommt?“
    „Das Rektorat interessiert mich nicht, die Federfuchser im Galaktischen Zentrum interessieren mich noch weniger, und am allerwenigsten interessiert es mich, was die wiedererweckte Mumie gegen dies Ding unternehmen will. Meiner Meinung nach ist sie hilflos. Aber ganz außerordentlich interessiert es mich, daß ich zum ersten Mal in zehn Jahren ein Bankkonto habe, das mehr als nur gesund ist, und, Hölle und Verdammnis, ich bin fest entschlossen, am Leben zu bleiben, damit ich das Geld auch ausgeben kann!“
    „Ihr Gehirn ist von Habgier so vergiftet, daß es schon fault!“ höhnte Kitten angeekelt.
    „Sie stellen meine Motive in Frage, ohne das Geringste darüber zu wissen, und …“
    Ein Husten und Knattern lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das kabbelige Wasser. Das Geräusch ging in ein stetiges, tiefes Brummen über. Einen Augenblick später tauchte ein Boot aus dem Nebel auf. Porsupah stand an der linken Seite des eigenartigen Doppelruders. Es war nur ein kleines, offenes Motorboot, aber es sah aus, als hätten sie darin alle genügend Platz.
    „Tut mir leid, daß es kein Schweber ist“, sagte Porsupah, „aber es ist aufgetankt und nicht schwierig zu handhaben. Das genügt, um uns irgendwo hinzubringen – was im Augenblick, wie ich vermute, unsere Sorge Nummer Eins ist.“
    „Irgendwo in der Nähe ist vielleicht eine automatische Station“, meinte Kitten, „wo wir entweder ein etwas schnelleres Fahrzeug bekommen oder eine Sendung in die Stadt abstrahlen können.“
    „Unsere schuppigen Freunde werden ein aus so geringer Entfernung abgegebenes Notsignal auffangen“, sagte Malcolm nachdenklich.
    „Wenn noch welche von ihnen am Leben sind. Bitte, diskutieren wir darüber später und an einem anderen Ort, ja?“
    Sie gingen an Bord des kleinen Boots. Von einer respektablen Geschwindigkeit nur etwa eine Million Stundenkilometer entfernt, steuerten sie aus der Bucht hinaus. Der Nebel verschluckte sie.
    Der Vom hielt in seiner Arbeit inne und betrachtete die Zerstörung, die er angerichtet hatte. Soweit seine Erinnerung zurückreichte, war er zum ersten Mal voll gesättigt von Lebenskraft. Jetzt entdeckte er eine letzte Tasche, gefüllt mit Energie hoher Qualität, auf der Insel. Sie steckte in einer festen Kammer tief innerhalb des Gesteins. Nach einigem Überlegen entschied der Vom, zufrieden, wie er war, daß er diese letzte Gruppe vorerst in Ruhe lassen wollte.
    Er ließ seine Masse zu einer ihm bequemen Gestalt ausfließen und

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