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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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als Malcolm dazukam, entdeckt hatten. Ob er sie unberührt an Ort und Stelle ließ? Malcolm hatte früher ein paarmal geschäftlich mit Rose zu tun gehabt. Dem alten Mann war es gelungen, eine gewisse Machtposition zu erreichen. Obwohl er sich auf einem bedeutenderen Planeten hätte Mühe geben müssen, um bemerkt zu werden, hatte er auf Repler einige Bedeutung. Er blieb immer knapp innerhalb der durch die Gesetze gezogenen Grenzen; mit anderen Worten: Er bezahlte Steuern.
    Malcolm war ein bißchen überrascht, als sich die kleine Schachtel bei der ersten Berührung des Laserstrahls öffnete. Das mochte ein Trick sein. Viele Leute schützten ihre Wertsachen, indem sie sie überhaupt nicht schützten und damit den Eindruck hervorriefen, sie lohnten der Mühe nicht. Sobald ein kleiner Einschnitt gemacht worden war, ließ sich die Plastik ganz leicht zurückstreifen. Darunter kam ein kompaktes Kästchen aus einem silbrigen Metall zum Vorschein. Malcolm hob es aus der Plastikumhüllung und hielt es ins Licht der trüben Lagerhauslampen. Es war hübsch graviert, wenn auch offensichtlich maschinell. Die dekorativen Schriftzüge waren als largessisch zu erkennen. Ganz gewiß ein bescheidenes Schmuckstück, bei dem es sich bestimmt nicht lohnte, es zu hohen Kosten, illegal und heimlich von zwei Männern holen zu lassen.
    Das Kästchen hatte ein einfaches Kombinationsschloß und einen Schnappriegel. Malcolm hätte den Laser benutzen können, aber wenn es sich als notwendig erweisen sollte, das Kästchen zu reparieren, war ein aufgebrochenes Schloß leichter zu erklären als eine Schmelzstelle. Der Riegel schnappte beim dritten Ziehen zurück, gerade als Malcolm zu fürchten begann, das Schloß sei stärker, als es aussehe, und er müsse schließlich doch die Pistole benutzen.
    Der Deckel sprang auf und enthüllte zehn Flaschen aus leicht grünlichem Kristall. Jede enthielt ein Pulver in einer anderen Farbe. Auf die Innenseite des Deckels war eine gedruckte Liste geklebt. Sie führte die Flaschen der Reihenfolge nach auf und nannte ihren Inhalt in Thranx, Terranglo, der Symbo-Sprache und dem offiziellen Largo:
    Diese besonderen Gewürze sind von den Fachleuten der Sirial Lebensmittel GmbH sorgfältig zu dem Zweck ausgewählt worden, jeder Speise aus organischen Pflanzen mit einem Zellulosegehalt von mindestens 90 % einen exotischen, angenehmen Beigeschmack zu verleihen. Bitte achten Sie auf folgende Ausnahmen und/oder Höchstdosen bei…
    Es folgte eine kurze Aufzählung von Rassen und Spezies und der Hinweis, weitere Informationen für jedes Gewürz seien in dem Prospekt unter den Flaschen zu finden. Dieser erging sich in Einzelheiten darüber, welches Wesen welches Gewürz und in welchen Mengen zu sich nehmen dürfe und welche Wirkungen nach dem Genuß einträten. Sie reichten von appetitverderbend und leicht ätzend im schlimmsten Fall bis zu aphrodisiakisch im besten. In den vielsprachigen Anweisungen hieß es auch, die Gewürze würden in einem großen Gebiet der Republik und vielleicht sogar jenseits ihrer Grenzen vertrieben. Wenn das maschinengravierte Kästchen ein Anhaltspunkt war, dann handelte es sich bei den Gewürzen um einen Massenartikel. Das stimmte aber nicht damit überein, daß sie als Luxuswaren verschifft worden waren. Na ja, vielleicht war der alte Mann ganz wild auf largessische Gewürze und wollte sichergehen, daß sie gut ankamen.
    Malcolm kostete den Inhalt der ersten Flaschen, nachdem er den Prospekt zu Rate gezogen hatte, ob sie nichts enthielt, das ihn umhauen würde. Die dunkelbraunen Körnchen hatten einen süßscharfen Geschmack, eine aufregende Mischung zwischen gemahlenem schwarzen Pfeffer und weißer Minze.
    Malcolm überlegte, was er tun sollte. Er konnte sitzenbleiben und die ganze Nacht hindurch Gewürze probieren. Das führte zu nichts. Von einem war er immer noch überzeugt: Keiner der beiden Männer, die er überrascht hatte, war ein verrückter Meisterkoch auf der Jagd nach Zutaten, was man hätte glauben können, falls alle grünen Flaschen nichts als Gewürze enthielten. Das Metallkästchen war zwar hübsch, aber auf gar keinen Fall wertvoll – obwohl Legierungen einen täuschen konnten. Am wahrscheinlichsten war immer noch, daß die Ware, um die Rose sich so verzweifelte Sorgen machte, sich unter diesen Gewürzen befand. Wenn es Drogen waren, sollte er lieber mit dem Kosten aufhören.
    Es gab noch die andere Möglichkeit, daß die Liste irgendeine kodierte Botschaft enthielt. Dann

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