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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Leiche an Bord gehabt hatte. An einem Ende, wo die Diebe das Siegel weggebrannt hatten, war die Plastik geschmolzen.
    Malcolm hätte Verschiedenes tun können. Er hätte noch zwei Schritte vorwärts machen und mit seiner unheilverkündenden Kapitänsstimme fragen können, was die Herren hier vorhätten. Er hätte vorbeigehen und eine beiläufige, vielleicht sogar spitze Bemerkung fallen lassen können. Er hätte sich leise wegstehlen und die Hafenpolizei rufen können.
    Aber Männer, die ihr ganzes Leben im Sattel eines künstlichen Feldes mit der Masse einer Sonne reiten, wissen a), wann Leute auf Befehle im Sinnes des Befehlenden reagieren werden und wann nicht, sind sich b) bewußt, daß das tollkühne Handeln von Drei-D- Helden, im wirklichen Leben praktiziert, einem Selbstmord gleichkommt und schreien c) nicht um Hilfe.
    Folglich versammelte Hammurabi seine einhundertfünfundzwanzig Kilogramm unter einer Packkiste, die nicht ganz so groß war wie er selbst, wuchtete sie hoch und schleuderte sie in die Richtung der beiden Gauner, die nur Augen für ihre Arbeit hatten. Er verfolgte damit das Ziel, sie umzuwerfen.
    Unglücklicherweise hatte der Schiffseigner wieder einmal seine Kraft unterschätzt. Die Kiste wurde von dem Schädel des ihm nächststehenden Mannes abgefangen, der sich diesen Augenblick ausgesucht hatte, um Hammurabis Anwesenheit zu spüren und mit der Waffe in der Hand herumzufahren. Es war ein ungleicher Kampf, den der Mann verlor. Mann und Kiste krachten zu Boden.
    Der andere Eindringling tauchte nach dem seinem Gefährten entfallenen Laser und wollte ihn gerade fassen, als Malcolm auf seinem Rücken landete. Der Dieb gewann die Waffe und verlor gleichzeitig die Luft aus seinen Lungen. Er zappelte.
    Malcolm pflanzte ein Knie fest auf das Schultergelenk seines Gegners, so daß dieser seinen Arm nicht mehr bewegen konnte. Als Malcolm den Arm faßte und ihn ein klein wenig hob und senkte, stieß der Mann einen schrillen Schrei aus und ließ die bösartig aussehende Pistole fallen.
    Vorsichtig beugte Mal sich vor und hob die Waffe auf. Der Lauf war noch warm. Offenbar war vor kurzem daraus geschossen worden. Mal hoffte, nur zum Schmelzen der Plastikkiste.
    Der Dieb war fünfzehn Zentimeter kleiner und gute sechzig Kilo leichter als der Schiffseigner. Er warf, soweit seine hilflose Lage es ihm gestattete, wilde Blicke um sich und stöhnte. Er mußte wohl seinen Gefährten entdeckt haben. Gnädigerweise verbarg die Kiste ihn zum größten Teil, aber die große rote Pfütze, die sich auf ihrer einen Seite auf dem Eisenbeton ausbreitete, verbarg sie nicht. Malcolm bemerkte den Blick des Kleinen.
    „Ich wollte mit deinem Freund keine solche Sauerei anstellen. Ihn auch nicht umbringen. Aber ihr wart zwei, und ich habe nicht gern eine Überzahl gegen mich. Keine Bange, mit dir werde ich viel sauberer verfahren.“ Er setzte dem Mann die Mündung der Pistole hinter das rechte Ohr.
    „Du hast jetzt genau dreißig Sekunden, um mir einen wirklich guten Grund zu nennen, warum ich dich deinem Partner nicht hinterherschicken soll… deine Seele meine ich natürlich.“
    Der Mann stöhnte wieder. Der Schmerz in seinem Arm ließ seine Stimme gepreßt klingen. „Na los doch! Du wirst mich ja auf jeden Fall töten!“
    „Unsinn! Stell dich nicht dümmer, als du bist. Wenn ich dich tot haben wollte, hätte ich dich schon vor – oh – Minuten umgebracht. Ans Leben will ich dir nicht. Es war auch nicht meine Absicht, deinen Freund in den Zuständigkeitsbereich der Kirche zu verweisen, aber ich mag keine Diebe. Verstehst du, ich bin selbst einmal gestohlen worden. Nein… ich will dir was sagen. Du erzählst mir froh und munter, was ihr gesucht habt – und fang ja nicht damit an, ihr seid nach nichts Besonderem auf der Jagd gewesen. Ihr habt diese Kiste aus hundert Tonnen ähnlicher Behälter herausgezogen. Außerdem möchte ich wissen, wer euch hergeschickt hat. Vielleicht lasse ich dich dann in einem Stück, statt dich handlich zu zerlegen.“ Malcolm drückte dem Mann die Pistole ein bißchen fester gegen den Hals. „Ich vermute, du stehst jetzt auf jeden Fall dem Problem gegenüber, wie du der Aufmerksamkeit deines Arbeitgebers entgehen kannst. Zweifellos wird er dir Grüße senden, sobald er erfährt, wie traurig du die Sache verpfuscht hast.“
    Der Dieb schwieg.
    „Wir könnten dies auch noch interessanter gestalten“, fuhr Malcolm im Plauderton fort und verstärkte den Druck auf den dürren
    Arm, „indem

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