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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine wahrscheinlich unbezahlbare Menge einer scheußlichen Substanz, die nichts anderes als Bloodhype sein kann.“
    Das erschreckte Hammurabi nun doch. Sie alle hatten Gerüchte gehört, der Jaster-Handel sei wiederaufgelebt. Aber mit dem Zeug in Person konfrontiert zu werden! Wieder dachte er an seine Freunde unter den Seehundwesen. Auf sie würde die Droge ebenfalls wirken. Die Tatsache, daß so viele intelligente Rassen auf die Droge ansprachen, erhöhte ihren Wert, denn man konnte sie praktisch überall verkaufen.
    Und ihn, Malcolm Hammurabi, hatte man als Lieferjungen ausgewählt! Er dachte an den Kerl, der die blaue Schachtel von einem anderen Schiff hatte abholen sollen und seine verzweifelten Bemühungen, sie aufzuspüren, nachdem sich herausgestellt hatte, daß sie auf dem falschen Frachter gelandet war.
    „Dann haben Sie alle Bestandteile analysiert, Doc?“
    Japurovac antwortete mit der Thranx-Geste, die dasselbe bedeutete wie ein menschliches Schulterzucken. „Ja, und zwar mit außerordentlicher Sorgfalt, wie ich Ihnen schon sagte. Ein Glück, daß Sie den Inhalt dieser Flaschen nicht gekostet haben. Und ich wünsche, daß Sie mich als ,Schiffsheilerin’ anreden, wie es mir zusteht, und nicht als ,Doc’.“
    „Entschuldigung, D… Schiffsheilerin. Wußten Sie, als Sie sich verpflichteten, nichts von der Sucht der Menschen nach Spitznamen und Abkürzungen?“
    „Bitte, Kapitän, sprechen Sie jetzt nicht von ,Sucht’. Meine Eingeweide sind vom Umgang mit dem Zeug schon gereizt genug. Es ist gefährlich wirksam, wenn man es oral nimmt, und da sich meine Geruchsorgane auf meinen Handfüßen befinden, war bei der Behandlung außerordentliche Vorsicht angebracht. Bei einer Injektion tritt die Wirkung schneller ein. Nur tödlicher kann sie nicht mehr werden.“
    Sie drehte sich um, ergriff mit einer echten Hand eine etikettierte, zugedeckte Phiole und nahm sie dann in den weniger geschickten, aber stärkeren Handfuß. Das Glas enthielt ein kleines Quantum eines einfachen weißen Pulvers. Tausend Kilogramm giftiger Projektor-Politur waren weniger gefährlich.
    „Ist das nun auch wirklich alles?“
    „Vielleicht nicht ganz hundert Prozent. Jedenfalls, nachdem ich soviel herausgeholt hatte, wie ich konnte, stellte ich den Metallkasten und die zwölf Kristallkrüge in den Sterilisierapparat, wo sich alles in Schlacke verwandelte. Diese wurde pulverisiert, noch einmal geschmolzen und mittels eines unbemannten Kurierschiffs aus dem Schwerkraftfeld des Planeten ausgestoßen. Danach ließ ich den Sterilisierapparat ein paar Stunden lang sich selbst backen und sprühte den ganzen Medikamentenraum mit einem Desinfektionsmittel ein, das alle ungeschützten organischen Stoffe zerstört. Übrigens kostete mich das ein gutes Lederhalsband, das ich wegzuschließen vergessen hatte.“
    Hammurabi nahm die Pistole vorsichtig in die Hand. „Ich werde Ihnen ein neues kaufen, Japur. Mit Parfüm-Streifen.“
    Die Phiole, stellte Malcolm fest, war aus Quarzin, dick und solide. Er hielt es gegen die starken Operationssaal-Scheinwerfer, und die kremigen Kristalle darin funkelten. Wenn ein Gramm des Zeugs pulverisiert und in die Luftzirkulation des Schiffs eingeschleust wurde, wären an Bord innerhalb einer Woche alle tot. Die unzerbrechliche Permalloy-Silikondioxyd-Phiole hatte einen Druckverschluß. Die bindenden Harze würden sich erst auflösen, wenn sie eine Stunde lang in einer starken Säure eingeweicht wurden.
    „Sie scheinen über die Preise dieser Artikel auf dem laufenden zu sein, Japur. Was meinen Sie, wieviel würde dieser kleine Krug kosten?“
    „Ein Heiler hat die Pflicht, die Preise seiner Werkzeuge und mit ihnen in Zusammenhang stehender Materialien zu kennen“, erklärte Japurovac. Sie beschäftigte sich konzentriert mit dem Inhalt eines halbgefüllten Meßbechers. „Zum Beispiel kann eine Aelo-Vyazin-Kombination den Herzschlag eines Thranx bis fast zum Stillstand verlangsamen, ohne daß böse Folgen auftreten und ohne daß ein Dancer oder irgendeine andere Droge angewandt werden muß. Das ist für uns Thranx, die wir kein offenes zirkulatorisches System haben, bei Operationen sehr praktisch. Ohne das Medikament würden viele schnell verbluten. Ich erwähne das nur, um darauf hinzuweisen, daß Werte relativ sind.“
    Sie drehte sich wieder zu Malcolm um. „Für mich ist diese Phiole nichts wert. Für Sie auch nichts. Für einen Süchtigen -alles bis auf sein nacktes Leben. Jedes intelligente Lebewesen

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