Vorposten des Commonwealth
Kontrollbrett auf. Offenbar wurden sie parallel zur Oberfläche tief in das Felsgestein der Insel hineinbefördert.
Kitten schätzte, daß sie ungefähr zwei Drittel des ins Landesinnere und etwas nach unten führenden Weges zurückgelegt hatten, als die Türen zurückglitten. Der Kaufmann führte sie hinaus.
Zwei Männer standen zur Begrüßung bereit. Beide atmeten auf, als sie den Kaufmann erblickten.
„Guten Abend, Sir“, grüßte der Mann links von ihnen.
„Guten Abend, Willus, Rave. Ich möchte meinen Gästen das Bergegut zeigen.“ Beide Wachtposten trugen schwere Waffen, die alles andere als Spielzeug waren: Paxton-Fünf-Pistolen. Die dickleibigen Pistolen feuerten winzige, zielsuchende Geschosse mit Sprengköpfen ab. Für kurze Entfernungen eigneten sie sich nicht besonders gut, aber sie durchschlugen Schutzkleidung, die Laserstrahlen reflektierte.
An zwei weiteren Kontrollpunkten, die an scharfen Biegungen des Tunnels angelegt waren, standen ebenfalls Wachtposten.
„Hier bin ich noch nie gewesen.“ Malcolm betrachtete die glatten, maschinenbearbeiteten Wände. „Ein schönes Versteck. Was verwahren Sie hier unten? Einen Schatz?“
„Das habe ich nicht mehr nötig, seit mein Konto eine sechsstellige Zahl erreichte. Aus dem Fels sind mehrere Vorratsräume unterschiedlicher Größe ausgehauen worden. Wir suchen die geräumigste auf.“
Malcolm nickte. „Als wir den Aufzug verließen, habe ich bemerkt, daß verschiedene Abzweigungen vorhanden sind.“
„Dieser hier ist besonders gut geschützt. Ich benutze ihn zur Einlagerung der teureren Im- und Exporte. Auch für Artikel, die eine kontrollierte Atmosphäre, Ruhe und Stille verlangen. Zum Beispiel empfindliche wissenschaftliche Geräte. Im Augenblick beherbergt der Raum ein höchst interessantes Stück kosmischen Strandguts, das zwei Fährenpiloten – ich beschäftige sie häufig – im Orbit um den Planeten gefunden haben. Sie hatten Verstand genug, es mit einem Bergungssignal zu versehen und sich sofort mit mir in Verbindung zu setzen.
… Das Ding, das sie herunterbrachten, erregt mehr Neugierde als ein bloßes Beispiel fremdartiger Herstellung. Sie werden gleich sehen, warum.“
Sie bogen um eine weitere Ecke und standen in dem beschriebenen Raum. Eine dicke Tür war in die Decke hochgezogen. Mehrere Menschen und Thranx waren bereits anwesend.
„Ingenieure und technische Berater von meinem Stab in Repler City“, erklärte Kingsley auf einen fragenden Blick von Kitten. „Von ihrer regulären Arbeit abberufen, um sich mit diesem Ding zu befassen. Kommt mich teuer. Da ist es.“
Er zeigte auf einen großen, rechteckigen Metallblock, der einen kleinen Zwischenraum zu der Rückwand des Raums ließ. Auf den ersten Blick war er nicht besonders eindrucksvoll. In seiner Nähe standen viele andere sorgfältig gestapelte Kisten. Eine davon war ausgepackt. Mal erkannte den Apparat als einen Seatoler der Handelsklasse. Das war ein von den Thranx entwickeltes Instrument, das Änderungen der Meeresströmungen und der Wassertemperaturen und sogar Umschichtungen des kalten Tiefenwassers genau vorhersagen konnte. Mit anderen Worten, es handelte sich dabei um ein sehr wertvolles und teures Stück Ausrüstung. Zweifellos ging es an einen der größeren Fischereikonzerne auf Repler.
Einer der Ingenieure wurde auf die Gesellschaft aufmerksam und kam langsam herbei, sie zu begrüßen. Dünne Ärmchen baumelten von einem kurzärmeligen Arbeitshemd. Der Mann hatte eine Hakennase und in den Augen künstliche Hornhäute, die seinem Blick ein unnatürliches Glitzern gaben. Kitten konnte die silbrigen Fäden erkennen, die um den Rand der Transplantate liefen.
„Sir, wir haben immer noch nichts in der Art eines Knopfes, Schalters oder Hebels entdeckt, nicht einmal einen Hinweis darauf, daß dies Ding dazu bestimmt ist, geöffnet zu werden. Es hat uns vier Stunden Arbeit gekostet, wenigstens eine Naht zu finden.“
„Ich weiß, Martinez. Ich bezahle Ihnen die Zeit. Machen Sie weiter. Ich will nicht zu dem letzten Mittel greifen, den Behälter aufzuschneiden. Vorerst noch nicht. Haben Sie irgend etwas über das Innere festgestellt?“
„Nun, das Metall – wir sind jetzt übrigens ziemlich sicher, daß es sich um Metall handelt – widersteht normalen xerographischen und skelettonalen Untersuchungen. Aber einer der Männer kam auf die Idee, es mit einer Moliflow-Durchleuchtung niedriger Intensität zu versuchen. Dadurch haben wir ein paar Aufnahmen
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