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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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waren pfannenfertig, die Karotten geschnitten – in Stifte, bitteschön, nicht in gewöhnliche Scheiben – und Betty hatte den Spaziergang durch den Wald bei Roxborough genossen und zum Glück keinen der Hasen erwischt, die sich höhnisch gezeigt hatten.
    Tilly sah auf ihre Armbanduhr. Es war zwei Uhr nachmittags, und jetzt musste sie nur noch die gerahmten Drucke abholen. Dann konnte sie bei Erin vorbeischauen, bevor sie nach Harleston fahren und Lou und ihre Freundin Nesh von der Schule abholen musste.
    Ha, sie fand sogar einen Parkplatz, quasi direkt vor Welch & Co. Die blau-weiße Fassade des Ladens hatte einen Erker, und es standen Buchsbäume in passenden blau-weißen Kübeln vor der Eingangstür.
    Welch & Co. war einer jener Läden, in den man ging, wenn man etwas Nettes für sein Heim kaufen wollte, aber nicht genau wusste, was. An den Wänden hingen verschiedenste Gemälde und Spiegel, überall standen dekorative Lampen, Kerzenhalter, stilvolle Vasen, Keramikschalen, Skulpturen und täuschend echt aussehende Plastikblumen.
    Im hinteren Teil des Ladens saß eine Frau an einem weiß lackierten Tisch, auf dem ein teuer aussehender Kandelaber aus buntem Glas stand, und telefonierte. Sie war attraktiv und sehr gepflegt, mit langem, lohfarbenem Haar, bei dem es sich durchaus auch um Extensions handeln mochte. Sie trug eine rosafarbene Bluse, einen weißen Bleistiftrock und jede Menge Make-up.
    »… na schön, aber mach dir nicht allzu viel Hoffnung. Er sagt immer, dass er einen anruft, und tut es nie.«
    Tilly fiel auf, dass die Frau Designerschuhe trug. Und ein funkelndes Brillantarmband am linken Handgelenk.
    »Tja, es freut mich, dass du Spaß hattest. Ja, ich weiß, das ist er!«
    Glänzende, hauchzarte Strümpfe. Kein Ehering. Schweres Moschusparfüm.
    »Eine Sekunde, Amy. Eine Kundin.« Die Frau legte die Hand mit der französischen Maniküre über den Hörer, sah Tilly an und fragte charmant: »Kann ich Ihnen helfen, oder wollen Sie einfach nur ein wenig stöbern?«
    Stöbern. Bei diesem Wort musste Tilly immer schmunzeln. Als Kind hatte sie geglaubt, es habe etwas mit den Augenbrauen zu tun, und man müsse die Stirn, so fest man nur konnte, runzeln, wenn man durch den Laden lief und sich die Waren anschaute.
    Aber jetzt war sie erwachsen und wusste, dass dem nicht so war. Laut sagte Tilly: »Ich soll etwas abholen. Für Max Dineen.«
    Das weckte die Aufmerksamkeit der Frau. Ihre Augen wurden groß. Sie richtete sich auf und hob den Zeigefinger. In den Hörer sagte sie: »Amy, ich muss auflegen. Jemand Interessantes ist gerade in den Laden gekommen.« Pause. »Nein, nicht
er
. Mein Gott, du bist ja regelrecht besessen.«
    »Meine Güte«, sagte Tilly. »Ich wusste nicht, dass ich interessant bin. Ich hoffe, Sie erwarten keinen Stepptanz von mir.«
    »Nur, wenn Sie möchten. Aber Sie sind definitiv interessant.« Die Frau hatte den Hörer aufgelegt und musterte Tilly jetzt völlig ungeniert. Ihr Blick erfasste Tillys windzerzauste Haare, das fehlende Make-up, die abgewetzten Jeans und die Gummistiefel mit den rosa Tupfen. Offenbar kam sie zu dem Schluss, dass ihre Besucherin keine Bedrohung darstellte. Tilly hatte das Gefühl, sie müsse klarstellen, dass sie sich sehr wohl regelmäßig wusch. Die Frau sagte: »Sie müssen die neue Hilfe von Max sein. Er hat mir erzählt, dass Sie diese Woche anfangen. Er erwähnte auch Ihren Namen, aber den habe ich vergessen.«
    »Tilly Cole.«
    »Stimmt! Lustiger Name. Ich bin Stella. Stella Welch. Freut mich, Sie kennenzulernen. Sie können von Glück reden, für Max arbeiten zu dürfen. Ich bin richtig eifersüchtig!«
    »Tja, bislang genieße ich es sehr.« Tilly lächelte, wollte einen guten ersten Eindruck hinterlassen, auch wenn ihre Haare und ihre Gummistiefel sie schmählich im Stich ließen. »Und Lou ist einfach großartig.«
    »Und was halten Sie von ihm?« Stella beugte sich vor, sprach mit verschwörerischer Stimme. »Ziemlich attraktiv, finden Sie nicht?«
    Verwirrt stammelte Tilly: »Äh …«
    »Und so lustig. Ich liebe seinen Liverpooler Humor. Ich lache mich jedes Mal kaputt. Insgeheim schwärmen Sie für ihn, habe ich recht?«
    Also gut, jetzt wurde es seltsam. War die sexuelle Ausrichtung von Max doch nicht so allgemein bekannt, wie sie angenommen hatte? Tilly zögerte. »Nein, ich schwärme nicht insgeheim für ihn.«
    »Ach, kommen Sie schon. Klar tun Sie das. Ich halte ihn für
sehr
attraktiv.«
    Nein, sie hatten erst gestern Abend darüber

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