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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Sahnehäubchen für sie. Sie konnten es gar nicht erwarten, Eltern zu werden. Rose liebte es, zu reiten, aber Jack überredete sie, es aufzugeben, damit das Baby keinen Schaden litt. In der Woche vor der Hochzeit fuhr Rose nach Wales zu ihren Eltern, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Jack blieb hier, erledigte noch ein paar geschäftliche Dinge. Sonntagmorgen ging Rose mit dem Hund ihrer Eltern am Felsenstrand spazieren. Es war ein stürmischer Tag, das Meer war aufgewühlt. Im Grunde war es so, dass der Hund einer Möwe hinterhersprang und in Schwierigkeiten geriet. Mit diesem Tier war Rose praktisch aufgewachsen. Die ganze Familie war vernarrt in den Hund. Tja, man beobachtete, wie Rose nach dem Hund rief, aber er schaffte es nicht zurück ans felsige Ufer. Daraufhin sprang sie von den Felsen ins Meer.«
    Tillys Mund war staubtrocken. Es war unerträglich, so einer Geschichte zu lauschen, wenn man wusste, wie es ausging.
    »Und wissen Sie, was?«, fuhr Max fort. »Sie konnte den Hund tatsächlich retten. Gott weiß, wie, aber sie brachte ihn und sich nahe genug an die Klippen, dass er in Sicherheit springen konnte. Doch sich selbst konnte sie nicht mehr retten. Eine riesige Welle schlug über ihr zusammen, das Wasser zog sie in die Tiefe, und die Strömung riss sie mit sich fort. Als das Rettungsboot sie erreichte, war es zu spät. Sie war bereits tot.«
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Tilly schüttelte den Kopf, versuchte, sich das Entsetzen vorzustellen, konnte es aber nicht. »Die arme Familie.«
    »Es war schwer für sie«, stimmte Max zu und nahm noch einen Schluck Wein. »Ihre Eltern waren am Boden zerstört. Sie hatten ihre Tochter und ihr Enkelkind verloren – im Grunde ihre ganze Zukunft. Selbstverständlich machte Jack sich Vorwürfe. Er war überzeugt, wenn er mit ihr nach Pembrokeshire gefahren wäre, anstatt hierzubleiben, wäre all das nie geschehen.« Max hielt inne, seufzte schwer. »Damit hatte er natürlich nicht ganz unrecht. Aber das war es dann. Keine Hochzeit. Stattdessen eine Beerdigung. Die Familie von Rose war völlig am Ende. Jack durchlebte das alles wie auf Autopilot. Anschließend vergrub er sich in seine Arbeit. Und ungefähr sechs Monate später fing er wieder an …
auszugehen
.« Mit ironischem Grinsen fuhr Max fort: »Und seitdem geht er ständig aus, fast ohne jede Pause. Wir haben schon daran gedacht, das
Guinnessbuch der Rekorde
zu informieren. Aber die würden ein unschuldiges junges Ding herschicken, um das zu überprüfen, und wir wissen ja alle, was dann geschehen würde. Stellen Sie sich vor, wenn Sie nächstes Jahr das Buch aufschlagen und lesen: ›Der Weltrekord im Verführen von Frauen wird von Jack Lucas, 33 , aus Roxborough in den Cotswolds gehalten, der
sagte
, er würde mich anrufen, und mir versprach, wir würden uns wiedersehen, aber nein, er ist ein verlogener Mistkerl, der glaubt, er käme damit durch, wenn er uns Frauen wie Dreck behandelt … Wofür hält der sich!‹«
    Irgendwo war eine nicht ganz so subtile Botschaft für sie in dieser Geschichte verborgen. Vermutlich sollte Tilly Max dankbar sein, dass er kein Megaphon benutzte, um ihr diese Botschaft mitten ins Gesicht zu bellen.
    »Alle wollen, dass es ihm bessergeht«, fuhr Max fort. »Alle denken, sie wären diejenige, die Jacks Panzer durchbricht und ihn wieder an die Liebe glauben lässt. Aber das dauert nun schon vier Jahre. Glauben Sie mir, er hat kein Interesse mehr an dem ganzen Herzschmerzzeugs. Viel lieber ist er Single und frei jeglicher Verpflichtung. Auf diese Weise kann ihm niemand mehr weh tun. Und genau das …«, Max kam nun zum Schluss, »… macht Jack so unwiderstehlich. Darin liegt die Herausforderung.« Er verstummte und musterte aus den Augenwinkeln Tillys Reaktion.
    »Was wurde aus dem Hund?«, fragte Tilly.
    »Er ist ein Jahr später gestorben. Nichts Dramatisches, er war einfach nur alt. Legte sich zum Schlafen hin und wachte nicht mehr auf. Eine ziemlich gute Methode, um sich von dieser Welt zu verabschieden.« Max hielt sein Glas hoch und meinte mit ausdruckslosem Gesicht: »Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich eine Nacht mit Johnny Depp vorziehen.«

8. Kapitel
    So weit, so gut. Tilly war sehr zufrieden mit ihrem ersten richtigen Arbeitstag. Sie hatte Louisa rechtzeitig an der Schule abgesetzt, war nach Cirencester gefahren, hatte die Tapetenmuster bei Derwyns abgegeben und hatte Rindfleisch für drei Personen beim Metzger gekauft. Die Kartoffeln

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