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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Regisseur griff ihre Zerbrechlichkeit und ihre Verzweiflung auf und verlangte mit absichtlicher Brutalität zu wissen: »Warum zum Teufel sollte ich Sie mir jetzt noch ansehen?« Woraufhin Kaye ihre Zornestränen zurückhielt und ihn anfauchte: »Weil ich meinen Exmann liebte, aber mein Exmann jetzt schwul ist, und unsere Tochter uns beide liebt, und wenn ich jetzt nicht endlich ein bisschen Glück verdient habe, dann weiß ich verdammt nochmal auch nicht.«
    Ihre Wut und ihr eleganter britischer Akzent gaben den Ausschlag. Alles fügte sich zusammen, und sie bekam die Rolle an Ort und Stelle. Kaye hielt ihre Karriere in den Staaten immer dem platten Reifen zugute.
    »Das hier finde ich gut.« Louisa griff nach einem anderen Foto in einem türkisfarbenen Rahmen, auf dem eine Gruppe Teenager an einem Pool in Los Angeles zu sehen war. »Das bin ich mit ein paar Freunden nach einer Hochzeitsparty. Kennen Sie die Schauspielerin Macy Ventura? Sie ist der Star in Mums Serie. Jedenfalls hat sie zum fünften Mal geheiratet, irgendeinen uralten Filmproduzenten, und obwohl sie mich nie getroffen hat, fragte sie Mum, ob ich eine ihrer Brautjungfern sein wollte, und Mum sagte ja, das wäre cool, und dann haben wir uns mit Macy und Macys Leuten und dem Hochzeitsplaner getroffen.«
    »Und?« Tilly runzelte die Stirn, fragte sich, was die riesigen rosa Pilze im Swimmingpool zu suchen hatten.
    »Oh, das war die Oberhärte. Wie wenn man ein Geschenk öffnet und ein Brillantarmband erwartet und stattdessen ein Wörterbuch bekommt. Macy und der Hochzeitstyp warfen einen Blick auf mich und fingen sofort mit Entschuldigungen an. Sie waren entsetzt. Ich sei zu rothaarig, zu blass, zu sommersprossig, zu groß … im Grunde würde ich die ganze Hochzeit vermasseln, ganz zu schweigen von dem Deal mit der Zeitung. Die Brautjungfern sollten Bonbonrosa tragen. Tja, Sie können sich ja vorstellen, wie ich in Bonbonrosa aussehe. Am Schluss boten sie mir 500  Dollar, wenn ich verzichten würde.«
    »Ist das ein Scherz?! Das ist die furchtbarste Geschichte, die ich je gehört habe.« Tilly schüttelte ungläubig den Kopf. »Hast du das Geld genommen?«
    Louisa schnaufte vor Lachen. »Na klar! Und ich wollte ohnehin nie Brautjungfer sein. Nicht, wenn ich in Bonbonrosa rumlaufen musste. Ich habe hinterher auf der Party mit den anderen Brautjungfern darüber geredet, und die waren echt toll. Als ich ihnen erzählte, was Macy getan hatte, zogen sie alle ihre Kleider aus und warfen sie in den Pool. Ich fand das total nett von ihnen.« Mit täuschend echtem kalifornischem Akzent sagte Lou: »Das war, echt jetzt, unglaublich unterstützend.«
    »Dann sind das also die Brautjungfernkleider.« Tilly zeigte auf die schwimmenden Pilze.
    »Es waren sogar Designerkleider. Von Vera Wang. Sie haben Tausende von Dollar gekostet.« Louisa kicherte. »Macy wurde fuchsteufelswild.«
    »Verdammt, du bist diejenige, die wütend hätte sein sollen.« Tilly empörte sich an Louisas Stelle. »Unfassbar, dass du noch zur Hochzeit gegangen bist, nach dem, was sie dir angetan hat.«
    »Ach, mir war das egal. Das ist doch alles nur Show. Ich habe nur das Vorsprechen nicht geschafft.« Louisa schien ehrlich gelassen. »Es war auch nur so eine Hollywoodhochzeit, keine richtige. Sie waren nur sechs Monate verheiratet.«
    »Tja, falls ich jemals heirate, dann darfst du definitiv meine Brautjungfer sein«, erklärte Tilly.
    »Oh, Dankeschön. Und wenn ich heirate, können Sie meine sein.« Louisa grinste. »Wenn Sie bis dahin nicht zu alt sind.«
    Tilly versetzte ihr einen spielerischen Stoß. »Ich war noch nie Brautjungfer, mich hat noch nie jemand gefragt.«
    »Ich wäre beinahe mal eine geworden, als ich neun war.« Louisa gähnte, die Müdigkeit holte sie ein. »Das war bei der Hochzeit von Jack und Rose.«
    Jack? »Der Jack, der heute Nachmittag hier war?« Tilly spekulierte auf eine saftige Klatschgeschichte und spitzte die Ohren. »Was ist passiert? Haben sie die Hochzeit in letzter Minute abgesagt?«
    »Tja, das mussten sie wohl.«
    Oh, hervorragend. Eifrig fragte Tilly: »Und? Wer hat mit wem Schluss gemacht?«
    »Niemand mit keinem. So war es doch gar nicht. Sie hätten ja geheiratet«, erläuterte Louisa, »aber dann konnten sie nicht. Weil Rose gestorben ist.«

7. Kapitel
    Unten im Wohnzimmer öffnete Max eine Flasche Rotwein.
    »Auf das Ende Ihres ersten Tages.« Er stieß mit Tilly an. »Noch sind Sie nicht schreiend zurück nach London geflohen. Darauf trinke

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