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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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geklungen.
    »Das wirst du schon sehen. Sie kommt gleich.«
    Sie hörten die Toilettenspülung, dann das Rauschen von Wasser im Waschbecken. Schließlich wurde die Tür geöffnet.
    »Zum Glück bist du zu Hause«, rief die Frauenstimme aus der Gästetoilette. »Ich wollte im Fox auf die Toilette, aber Declan hat heute seinen freien Abend. Ich kannte keine Menschenseele im Pub, und eine Gruppe Teenager erkannte mich und fing an, dumme Bemerkungen zu machen, darum trat ich schleunigst den Rückzug an. Und dann wurde es natürlich nur noch schlimmer, und ich war völlig verzweifelt. Wenn du nicht aufgemacht hättest, dann hätte ich in deinen Garten gepinkelt … oh, hallo!«
    Die geheimnisvolle Besucherin hatte sich die Hände abgetrocknet und erschien nun im Wohnzimmer. Tillys Mund glitt auf, als ihr klarwurde, um wen es sich handelte.
    »Hoppla, störe ich etwa?« Kaye schnitt eine Grimasse. »Tut mir leid, ich bin wohl im völlig falschen Moment gekommen?«
    Ja, ja,
ja
!
    »Überhaupt nicht. Kaye, darf ich dir Tilly Cole vorstellen.« Jack übernahm unbekümmert die Begrüßung. »Tilly, das ist Lous Mutter, Kaye.«
    »Tilly!« Kayes Augen strahlten auf. »Wie schön, Sie kennenzulernen.« Sie kam auf Tilly zu, begrüßte sie mit einer Umarmung und einem Kuss. »Obwohl es schöner gewesen wäre, wenn ich Sie zu Hause angetroffen hätte, als mich das Taxi absetzte! Außer Betty war niemand da. Ich musste den ganzen Weg vom Beech House laufen.«
    »Max und Lou sind in Stratford«, sagte Tilly. So viel dazu, dass niemand je von ihrer Nacht mit Jack erfahren würde.
    »Die Royal Shakespeare Company!« Kaye schlug sich an die Stirn. »Lou hat mir davon erzählt. Mir war nicht klar, dass das heute Abend ist. Mein Gedächtnis liegt völlig darnieder, seit ich in Amerika zum Staatsfeind Nummer eins wurde. O Gott, jetzt geht es wieder los.« Abrupt füllten sich ihre smaragdgrünen Augen mit Tränen, und sie wedelte entschuldigend mit den Händen. »Tut mir leid, tut mir leid, es war eine furchtbare Woche. Ich musste einfach weg …«
    »He, ist schon gut, nicht weinen.« Sofort war Jack zur Stelle, nahm Kaye in seine Arme und rieb ihr tröstend den Nacken.
    »O Gott, ich habe nicht einmal ein Taschentuch.« Schniefend wischte Kaye sich über die Augen. »Alles wurde immer nur schlimmer und schlimmer.«
    Über ihren Kopf hinweg sagte Jack zu Tilly: »In der Küche steht eine Schachtel Kleenex.«
    Gehorsam holte Tilly die Schachtel. Bei ihrer Rückkehr blieb sie kurz in der Tür stehen, spürte einen Stich der Eifersucht, als sie sah, wie Kaye und Jack mitten im Wohnzimmer standen. Was lächerlich und beschämend war, weil Kaye gerade eine furchtbare Zeit durchlebte, aber der Anblick, wie Jack sie in seinen Armen hielt und ihr tröstende Worte ins Ohr flüsterte und ihre Stirn küsste … tja, es sah himmlisch aus.
    »Die Taschentücher«, sagte sie lahm. Kaye drehte sich zu ihr um, dankbar, mit rotgeweinten Augen.
    »Vielen Dank. Normalerweise bin ich nicht so nah am Wasser gebaut. Ich konnte im Flugzeug nicht schlafen, vermutlich bin ich einfach nur übermüdet.« Geräuschvoll schnäuzte sie sich. Ihr Gesicht war blass und fleckig, aber trotzdem strahlend schön. »Wann fahren Sie nach Hause? Würden Sie mich mitnehmen?«
    »Äh …«
    »Oh! Außer, Sie haben gar nicht geplant, nach Hause zu fahren.« Kaye sah von Tilly zu Jack. Der Gedanke war ihr zu spät gekommen.
    »Nein, nein.« Hastig schüttelte Tilly den Kopf. »Natürlich fahre ich nach Hause. Ich wollte nur meinen Pashmina holen. Ich war praktisch schon auf dem Weg, als Sie geklingelt haben. Wir können sofort losfahren, wenn Sie wollen.«
    »Könnten wir das tun? Würde es Ihnen nichts ausmachen?« Kayes Schultern sanken vor Erleichterung nach unten. »Danke. Ich bin so entsetzlich müde, und ich würde Betty gern richtig begrüßen, nicht nur durch den Briefschlitz.« Sie brachte ein halbherziges Lächeln zustande. »Ganz Amerika hasst mich, aber mein Hund findet mich immer noch großartig.«
    Sie fuhren zurück zum Beech House. Kayes Wiedersehen mit Betty entlockte ihr weitere Tränen, dieses Mal jedoch Tränen des Glücks.
    Dann setzten sie sich in die Küche, weil es nicht mehr lange dauern würde, bevor Max und Lou zurückkamen. Kaye öffnete eine Flasche Wein aus dem Vorrat von Max.
    »Gut, dass ich bei Jack vorbeigeschaut habe.« Sie stieß mit Tilly über den Küchentisch hinweg an. »Ich glaube, ich habe Ihnen heute einen großen Gefallen

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