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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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erwiesen.«
    »Es läuft nichts zwischen uns.« Tilly schüttelte protestierend den Kopf.
    »Das glauben
Sie
vielleicht. Aber Jack denkt da sicher anders. Und wenn er will, kann er sehr überzeugend sein. Nicht, dass er normalerweise viel Überzeugungsarbeit leisten muss.« Kaye warf Betty Kusshände zu. »Die meisten Frauen werfen sich ihm von ganz allein an den Hals … Wie heißt doch gleich das Spiel, wo man einen Anzug mit Klettverschlüssen trägt und sich gegen eine Klettwand wirft?«
    »Das Klettverschlussklettwandspiel?«
    »Wie auch immer. Jedenfalls muss ich immer daran denken, wenn sich Frauen auf ihn stürzen.«
    Tilly errötete. Hatte sie das getan? Wenn Kaye nicht gekommen wäre, wäre sie dann am Ende der Klettverschlussanzug gewesen, der sich an Jack heftete?
    »Es ist wie mit der Delikatessentheke im Supermarkt«, fuhr Kaye fort. »Alle stehen Schlange, lassen sich eine Nummer geben und warten, bis sie an der Reihe sind.« Sie schnaubte vor Lachen. »Oder
bedient
werden.«
    Worauf sich Tilly gleich
so
viel besser fühlte.
    »Egal.« Kaye beugte sich vor und tätschelte ihr den Arm. »Sie sind heute Abend gerade noch mal davongekommen. Hatte ich Sie denn nicht vor Jack gewarnt? Nächstes Mal, wenn Sie Ihren Schal bei ihm abholen, nehmen Sie ein Megaphon mit und rufen Sie ihm aus sicherer Entfernung vom Haus zu, dass er den Schal einfach durch den Briefschlitz schieben soll.«
    Angesichts der gegenwärtigen Umstände fand Tilly es unangemessen, darauf hinzuweisen, wie ironisch es war, sich Vorträge über Männer von einer Frau anhören zu müssen, deren eigener Mann sich nach zehn Jahren Ehe als schwul erwiesen hatte. Aber Kaye wollte ja nur helfen, und außerdem war sie Tilly instinktiv sympathisch.
    »Versprochen?« Kaye schwenkte die Weinflasche, bereit, die Gläser erneut zu füllen.
    »Versprochen.« Schelmisch meinte Tilly: »Er soll aber sehr gut sein.«
    »Oh, das ist er!«
    Entschuldigung?
    Wie bitte?
    Tilly öffnete den Mund, um zu fragen, ob das bedeutete, was sie glaubte, aber Kaye war bereits damit beschäftigt, den Stuhl zurückzuruckeln, Betty von ihrem Schoß zu scheuchen und aufzuspringen. Scheinwerfer flackerten durch die Küche, und Kies knirschte unter Wagenrädern, als ein Auto vor dem Haus zum Stehen kam. Max und Lou waren zurück.
    Tilly öffnete die Haustür. »Und? Wie war es?«
    »Phantastisch!« Max schwebte wie auf Wolken. »Verdammt brillant. Sie hätten mitkommen sollen!«
    »Lou?«
    Lou rollte mit den Augen und meinte pflichtschuldigst: »Es war phantastisch. Verdammt brillant.«
    »Nicht fluchen«, sagte Max.
    »Okay, es war besser, als Shakespeare zu lesen. Aber nur ein wenig.«
    »Egal.« Tilly umarmte sie tröstend. »Komm in die Küche. Ich habe eine Überraschung für dich.«
    Lou strahlte auf. »Hast du einen Marshmallowkuchen gebacken?«
    »Das war’s. Ich gebe auf. Ich nehme sie zu einer Weltklasseaufführung der Royal Shakespeare Company mit, und das Einzige, was sie fröhlich stimmt, ist ein verflixter Marshmallowkuchen.«
    »Ich habe aber keinen gebacken«, sagte Tilly. »Es ist besser als ein Kuchen.«
    Wenigstens hoffte sie, dass es sich als besser erweisen würde. Denn ihr kam schlagartig der Gedanke, wenn Kaye für immer nach Roxborough zurückkehrte, dann brauchte Max kein Mädchen für alles mehr und sie müsste sich einen neuen Job suchen.

22. Kapitel
    Es war elf Uhr vormittags am Samstag, und Jack stand vor der Tür. Einen verrückten Augenblick lang phantasierte Tilly, er sei gekommen, um sie zu packen, sie zu seinem Haus zu tragen und zu vollenden, was die Nacht zuvor so prickelnd begonnen hatte, dann aber schnöde unterbrochen worden war.
    Aber nein, da erhoffte sie sich zu viel. Außerdem hätte Lou zweifellos einiges dazu zu sagen.
    »He, du bist früh dran!« Lou schlitterte in ihren getupften Socken zur Tür und prallte auf Tilly, bevor Jack die Gelegenheit hatte, etwas zu sagen. »Mum ist fast fertig. Ich komme mit und sorge dafür, dass du sie nicht in irgendeiner Bruchbude unterbringst. Ich laufe schnell nach oben und sage ihr, dass du hier bist.«
    »Hin und wieder wünsche ich mir, sie hätte einen Schalter, mit dem man den Ton ausstellen kann«, scherzte Jack, während Lou nach oben sauste.
    »Sie freut sich so, dass ihre Mutter wieder hier ist.« Neugierig erkundigte sich Tilly: »Was habt ihr vor?«
    Er folgte ihr in die Küche, schnappte sich das noch warme Croissant von Lous Teller und gab etwas Butter darauf. »Kaye hat mich vor

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