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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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muss schon vierzig sein. Viele der Mütter stehen auf Mr. Lewis. Auch einige der Mädchen in der sechsten Klasse«, sagte Lou. »Aber er hat schon eine Freundin, darum hat keine eine Chance bei ihm.«
    Mr. Lewis fuhr jetzt die Allee entlang, kam auf seinem Rad direkt auf sie zu.
    »Hm, wann ist der nächste Elternabend? Vergiss nicht, für mich einen Termin bei ihm zu machen.«
    »Mum! O Gott, er kommt her! Bitte sag bloß nichts Peinliches …«
    Mr. Lewis hatte Lou im Fond entdeckt, trat auf die Bremse und blieb neben ihnen stehen. Von nahem funkelten die blonden Härchen auf seinen Unterarmen im schwachen Sonnenlicht des Nachmittags. Er bedeutete Lou, die Scheibe herunterzulassen.
    »Louisa, du hast deinen Hockeyschläger auf der Bank vor der Umkleide liegenlassen. Ich habe ihn ins Lehrerzimmer gebracht.« Während er sprach, nahm Kaye den Duft von Pears-Seife wahr. Es schien unfair, dass er im Gegenzug Knoblauchschwaden ertragen musste.
    »Tut mir leid, Sir. Ich hole ihn morgen ab.«
    Mr. Lewis sah Kaye und Tilly an und nickte ihnen kurz zu. Dann wandte er sich wieder an Lou: »Du hast heute gut gespielt. Das waren ein paar wirklich schöne Zweikämpfe. Gut gemacht.«
    »Danke, Sir.«
    Danke, Sir, Sie sind aber auch nicht von schlechten Eltern
. Dieser kecke Gedanke schoss Kaye durch den Kopf. Lou würde in Ohnmacht fallen, wenn sie Gedanken lesen könnte. Kaye bemühte sich, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass es Tilly ebenso erging. Oh, na gut, solange sie es nur nicht laut aussprachen.
    Mr. Lewis fuhr davon. Lou ließ die Scheibe wieder nach oben gleiten. Kaye und Tilly mussten laut lachen.
    »Ehrlich«, Lou seufzte gequält. »Ihr beide seid ja so was von unreif.«
    »Wie bitte? Wir?«
    »Nur weil er
Zweikampf
sagte, müsst ihr albern kichern. Und jetzt wird es zum Albtraum für mich, weil ihr das beim nächsten Mal, wenn ihr ihn seht, wieder tun werdet, wie die Mutter von Oliver Benson. Jedes Mal, wenn sie Mr. Lewis sieht, stößt sie dieses lächerlich hohe Kichern aus, wie eine Hyäne auf Helium. Wenn ihr das auch macht, versinke ich im Erdboden!«
    »Machen wir nicht, versprochen«, schwor Kaye.
    »Du bist sowieso zu alt für ihn. Er hat eine Freundin namens Claudine, und sie ist umwerfend. Versprich mir, dass du mich nicht blamieren wirst, Mum.«
    »Das Aussehen ist nicht alles«, neckte Kaye. »Wenn er anfängt, über den Rasen zu laufen und mit einem Blatt Papier zu wedeln, ist das dann ein Zeichen, dass er mich insgeheim mag? Wenn er so tut, als würde er umfallen, damit ich ihn festhalten und ihm einen Hieb versetzen kann, bedeutet das, dass er was von mir will?«
    »O bitte, jetzt bist du noch kindischer. Eddie Marshall-Hicks ist ein Weltklasseidiot, und ich hasse ihn, also lass gut sein.«
    »Komm schon, Süße, uns kannst du es doch sagen. Da sprühen doch die Funken. Jungs und Mädchen jagen einander nicht grundlos.« Kaye amüsierte sich über Lous Gesichtsausdruck. »Was war es denn, ein Liebesbrief?«
    »O klar, natürlich war es einer, weil ich immer Liebesbriefe an Typen schreibe, die ich hasse. Nein, Mum, es war kein Liebesbrief«, sagte Lou. »Und ich verspreche dir, du wirst nur ein einziges Mal zwischen mir und diesem Idioten Funken fliegen sehen, und zwar dann, wenn ich ihn in Brand stecke.«

24. Kapitel
    Wenn man achtundzwanzig Jahre alt und eine verantwortungsbewusste Erwachsene war, musste es einem nicht peinlich sein, sich von seinem Hausarzt die Pille verschreiben zu lassen.
    Dafür gab es keinen Grund.
    Das Problem war nur, dass Roxborough so klein war: Alle wussten, wer man war und was man so trieb. Und Dr. Harrison lebte schon ewig hier. Er konnte den Klatsch über sie gehört haben und ihr einen geharnischten Vortrag über Moral und Anstand halten und dass es gut sei, dass ihre Mutter nicht mehr lebte, denn die wäre vor Scham gestorben, wenn sie erfahren hätte, was ihr Flittchen von Tochter trieb, unverheiratet und mit einem Mann vögelnd, der …
    »Erin Morrison«, rief die Arzthelferin. Erin fuhr zusammen, und die drei Jahre alte Ausgabe der
Cosmopolitan
rutschte ihr vom Schoß. »Sie sind dran.«
    Schwang in ihrer Stimme Missbilligung mit? Erin stand auf. Sie war sich bewusst, dass nicht nur die Arzthelferin, sondern alle Anwesenden im Wartezimmer sie anstarrten. Gott, ob es alle wussten?
    Fünfzehn Minuten später war alles vorüber. Dr. Harrison, Gott segne ihn, hatte ihr keinen Vortrag gehalten. Erin umklammerte

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