Vorsätzlich verliebt
getan, als du sie geküsst hast?«
»Sie hat ununterbrochen ihren Kaugummi gekaut und mich hinterher gebeten, ihr eine Cola auszugeben. Nein, das ist nicht wahr.« Jack hielt inne, kramte in seinen Erinnerungen. »Sie hat mich gebeten, ihr und ihren drei Freundinnen eine Cola auszugeben. Je eine.«
Tilly musste lachen. »Hast du das getan?«
»Nein! Ich sagte ihr, ich hätte nicht genug Geld, woraufhin sie meinte, dann könne ich es mir nicht leisten, sie zur Freundin zu haben. Und dann ging sie wieder hinein.«
»Dann hast du also nicht immer schon unwiderstehlich auf Frauen gewirkt?« Sie mochte es, wie er über sich selbst lachen konnte.
»Großer Gott, nein. Die ersten Jahre waren katastrophal. Aber man lebt und lernt.«
»War Hayley hübsch?«
»Sehr. Obwohl ich jetzt natürlich hoffe, dass sie sich nicht gut gehalten hat.«
»So viele Jahre, und immer noch verbittert.« Grinsend zeigte Tilly mit ihrem Teelöffel auf ihn. »Du musst so etwas einfach als Erfahrung abhaken. Wie der Junge, der an der ganzen Schule herumerzählte, ich würde meinen BH mit Taschentüchern ausstopfen.«
»Grausam«, sagte Jack. »Ich ging mit einem Mädchen aus, als ich fünfzehn war, und sie erzählte danach all ihren Freunden, ich sei vor dem Kino volle Kanne auf mein Gesicht gefallen.«
»Einer meiner Freunde hat mich mit nach Hause zu seiner Mum genommen, und ich tat so, als würde ich den Schmorbraten mögen, den sie gemacht hatte. Er war schrecklich, voller Knorpel und Sehnen.« Tilly schauderte angesichts der Erinnerung. »Danach machte seine Mum jedes Mal, wenn wir kamen, Schmorbraten. Und immer sagte sie: ›Komm, setz dich, Liebes. Ich habe dein Lieblingsessen gekocht!‹«
Jack zeigte nun seinerseits mit dem Teelöffel auf sie. »Vielleicht dachte sie, dass du nicht gut genug für ihren kostbaren Sohn warst, und sie wollte dich auf diese Weise loswerden.«
»Oh, dieser Gedanke ist mir nie gekommen!« Tilly ging ein Licht auf, und sie klatschte begeistert in die Hände. »Genau das habe ich auch mal gemacht. Ich ging mit diesem Typ und kochte zunehmend gruseligere Sachen für ihn, und erst, als er sich darüber beschwerte, wurde mir klar, dass ich es absichtlich getan hatte!«
Jack hob eine Augenbraue: »Willst du damit sagen …?«
»Ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein, aber ich wollte auch seine Gefühle nicht verletzen. Ich bin nicht wie du«, sagte Tilly. »Ich bin nicht gern diejenige, die es beendet.«
»Du überlässt dem Mann die Schmutzarbeit, damit du dich nicht schuldig fühlen musst.« Er schien amüsiert. »Und was passiert, wenn sie nicht mit dir Schluss machen wollen? Wenn sie dich nicht ziehen lassen wollen?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Dann werde ich immer furchtbarer, bis sie nicht mehr anders können.«
Jack langte nach seinem Kaffee. »Ist das mit dem Letzten passiert? Max erzählte, du bist eines Tages nach Hause gekommen, und da war er einfach ausgezogen.«
Hm, sollte das heißen, dass er sich bei Max über sie erkundigt hatte? Tilly nickte. »Genauso war es.«
»Weil du dich ihm gegenüber furchtbar verhalten hast?«
»Ich würde nicht von furchtbar sprechen. Ich verhielt mich nur … distanziert.«
»Dann warst du also nicht am Boden zerstört, als es passierte?«
»Vermutlich nicht.« Sie nahm noch einen Schluck Kaffee. »Er war einfach nicht … der Richtige. Gott, ist schon komisch, oder? Du kannst zehntausend Männer in einer Reihe aufstellen und weißt sofort, dass 9990 von ihnen einfach nicht dein Typ sind. Es bleiben zehn mögliche Kandidaten, und die muss man eben sortieren. Und eine Weile läuft alles wirklich gut, und man denkt, jemand sei in jeder Hinsicht vollkommen, aber dann sagt er etwas oder tut etwas, und dir wird klar, dass du mit diesem Menschen unmöglich eine Beziehung eingehen kannst.«
Jacks Lächeln wurde breiter. »Der Gedanke kam mir noch nie. Dann musst du also zehntausend Männer abweisen, bevor du jemanden findest, den du magst. Klingt ziemlich wählerisch, nicht?«
»Ich rede ja nicht davon, jemanden zu finden, mit dem man einfach nur einen netten Abend verbringen kann. Ich rede von dem Menschen, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen will. Und je älter man wird, desto wählerischer wird man natürlich auch.« Tilly mühte sich um die richtige Erklärung. »Als ich noch in der Schule war, stellten sich alle Mädchen vor, wie es wäre, wenn sie mit den drei oder vier hübschesten Jungs aus der Klasse verheiratet wären. Wir
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